Große sprachliche Vielfalt im Programm der Nichtkommerziellen Lokalradios
23. Mai 2023
Anlässlich des heutigen Diversity-Days zeigt eine neue Untersuchung, dass ein Großteil der Sendungen im nichtkommerziellen Hörfunk aus Baden-Württemberg mehr- bzw. fremdsprachige Inhalte bietet.
Der durch den LFK-Medienrat im letzten Jahr neu eingesetzte Ausschuss für Teilhabe und Gleichberechtigung hat sich in den vergangenen Monaten verstärkt mit dem Thema der interkulturellen Vielfalt im Programm der nichtkommerziellen Lokalradios (NKL) befasst. Hierzu wurde durch die LFK eine Programmuntersuchung durchgeführt, welche die Sendungen der baden-württembergischen NKLs im Zeitraum von März bis April 2023 auf ihre sprachliche Vielfalt analysierte. Die Ergebnisse sind ein deutlicher Beleg dafür, dass die baden-württembergischen NKLs aktiv daran arbeiten, unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Sprachen in ihre Programme einzubinden.
Eine Plattform für unterschiedliche Stimmen und Kulturen bieten
Der Medienratsausschuss für Teilhabe und Gleichberechtigung hatte Vertreter vom Freien Radio Stuttgart und Radio Dreyeckland zu seiner Sitzung am 15. Mai eingeladen, um sich einen direkten Einblick in die Entstehung fremdsprachiger Sendungen geben zu lassen. Dabei wurde deutlich, dass durch den engen Austausch der Veranstalter mit den Communities vor Ort nicht nur ein Kanal von und für die Communities sowie die Region entsteht, sondern auch ein sicherer Raum, der eine öffentliche Auseinandersetzung mit Themen ermöglicht, die im jeweiligen Heimatland nicht denkbar wäre. Dadurch werden die Meinungsfreiheit und – vielfalt in Baden-Württemberg gestärkt.
Im Rahmen der Ausschusssitzung wurden auch die Ergebnisse der LFK-Programmuntersuchung besprochen, die zeigten, dass 58% der untersuchten Sendungen im Analysezeitraum mehr- oder fremdsprachige Inhalte hatten. Insgesamt wurden 23 verschiedene Sprachen sowie ein breites Spektrum an vor allem kulturellen Themen identifiziert. „Die Ergebnisse der Programmuntersuchung freuen mich sehr, denn sie zeigen eindrucksvoll, dass die Nichtkommerziellen Lokalradios eine Plattform für die vielen unterschiedlichen Stimmen und Kulturen in Baden-Württemberg bieten und somit eine wichtige Rolle bei der Förderung des interkulturellen Austauschs und der Integration von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen spielen“, sagte Dr. Dagmar Höppel, die Vorsitzende des Medienratsausschusses für Teilhabe und Gleichberechtigung.
Wichtiger Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Die Programmuntersuchung der LFK zeigte zudem, dass sich die Redaktionen der NKLs um eine aktive programmliche Einbeziehung der verschiedenen Kulturen in Baden-Württemberg bemühen. So werden viele der Sendungen mit fremdsprachigen Inhalten nicht von Mitarbeitenden der Sender, sondern von Vertretern der jeweiligen Kulturen bzw. gesellschaftlichen Gruppen moderiert. „Die Bedeutung von Diversität im Radio kann nicht genug betont werden. Radiosender erreichen Menschen in allen Teilen der Gesellschaft und haben somit die Möglichkeit, einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu leisten. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Bemühungen der nichtkommerziellen Lokalradios in Baden-Württemberg, mehrsprachige Sendungen anzubieten und verschiedene kulturelle Perspektiven zu integrieren“, erklärte Dr. Wolfgang Epp, der Vorsitzende des LFK-Medienrats.
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