Erste Spezifikationen für Ultra HD-TV-Sender
23. Juli 2014
Das DVB Konsortium hat erstmals Spezifikationen für zukünftige Ultra-HD-Übertragungen festgelegt. Die Phase 1-Spezifikationen legen zunächst Auflösungen von 2160p (3480 x 2160 Pixel) mit maximal 60 Hz und einer von acht auf zehn Bit erhöhten Farbauflösung fest. Als Video-Codec ist HEVC (H.265) geplant.
Zugleich wurde eine Full HD-Ausstrahlung in 1080p verabschiedet. Interlaced-Formate mit Zeilensprungverfahren wie 1080i sind nicht mehr vorgesehen. Mit den geplanten Maßnahmen steigert sich die Auflösung um den Faktor vier im Vergleich zu Full HD. Der neue Videokompressionsstandard HEVC im Profil 10 ist beim Komprimieren von Videodateien doppelt so effizient wie der bisherige Standard MPEG4 und bietet dabei die gleiche Qualität.
Mit dem Main-10-Profil erlaubt auch HEVC die Komprimierung von Videosignalen mit bis zu zehn Bits pro Pixel. Die Anzahl der darstellbaren Farben erhöht sich dadurch von 16,78 Millionen auf 1,07 Milliarden. Die noch nicht genauer definierte zweite Phase sieht in den nächsten Jahren weitere Optimierungen wie höhere Bildwiederholungsraten vor.
Die nächste Spezifikations-Stufe für Ultra HD soll Teil der künftigen Arbeit des DVB-Projektes werden. Die Spezifikationen der Phase 1 wurden dem European Telecomunications Standards Institute (ETSI) zur Standardisierung übergeben. Die European Broadcasting Union (EBU), der ARD und ZDF angehören, kritisiert derweil die TV-Hersteller, dass man sich derzeit bei Ultra HD in erster Linie auf die höhere Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln konzentriere.
Daneben fordert sie zusätzlich für die Phase 2-Spezifikationen eine höhere Framerate, eine dynamischere Kontrastdarstellung, größere Farbräume und verbesserten Ton. Die EBU will diese Verbesserungen in einen neuen “Enhanced 1080p”-Standard für TV-Übertragungen einbringen. Auf eine konkrete Roadmap für die Einführung von UHDTV in Europa will sich die EBU noch nicht festlegen.