Disney+ kündigt zahlreiche neue Inhalte an

Disney kündigt für seinen Streamingdienst Disney+ eine Preiserhöhung an, macht seinen Abonnenten diese aber mit der Bekanntgabe zahlreicher neuer Inhalte schmackhaft. So wird mit „Star“ auch ein Bereich eingeführt, in dem erstmals Content verfügbar sein wird, der nicht familientauglich ist.

In vielen Konzernbereichen hat die Corona-Pandemie das Unternehmen hart getroffen: Die Disney-Freizeitparks sind vielerorts geschlossen, was zu einer Entlassungswelle führte, und die Kinostarts der größten Blockbuster wie Marvels „Black Widow“ mussten verschoben werden. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 erlitt Disney eigenen Angaben zufolge daher einen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte der Konzern noch 10,4 Milliarden Dollar verdient.

Positiv lief es dagegen mit dem hauseigenen Streamingdienst: Disney+ hat nach eigenen Angaben gegenwärtig 86,8 Millionen Abonnenten. Das sind fast 14 Millionen mehr als noch im Oktober, womit die Erwartungen, die Disney vor dem Start des Dienstes Ende 2019 hatte, übertroffen wurden. Damals hatte Disney mit 60 bis 90 Millionen Abonnenten im Jahr 2024 gerechnet. Das ambitionierte neue Ziel sind nun 230 bis 260 Millionen Abonnenten für das Jahr 2024, was mehr wären als die knapp 200 Millionen des aktuellen Marktführers Netflix.

Vor wenigen Tagen hatte Warner Media, Mutterkonzern des Hollywood-Studios Warner Bros., angekündigt, sein komplettes Film-Aufgebot 2021 inklusive der Blockbuster „Dune“ und „Matrix 4“ in den USA parallel in Kinos und auf seinem Streamingdienst HBO Max zu veröffentlichen, was zu harscher Kritik einiger renommierter Filmemacher des Studios wie Christopher Nolan führte. Diesen Weg will Disney zumindest für seine großen Blockbuster nicht gehen, denn „Black Widow“ soll im Mai 2021 weiterhin exklusiv in den Kinos anlaufen. Für Titel, die weniger Potential haben, zu Kassenschlagern zu werden, hält sich Disney dagegen offen, sie parallel zum Kinostart als Premium-VoD für einen Aufpreis bei Disney+ anzubieten.

In den kommenden Jahren sollen zudem zehn „Star Wars“-, zehn Marvel- und 15 Disney- sowie Pixar-Serien exklusiv auf dem Streamingdienst veröffentlicht werden, dazu Filme und Serien aus Disney-Fernsehsendern wie ABC oder FX. Das Ziel sind mehr als 100 exklusive neue Titel pro Jahr für Disney+. Konkret wurde etwa die Serie „Obi Wan-Kenobi“ mit Ewan MacGregor angekündigt, die ab März „Star Wars“-Fans begeistern soll.

Als weiteres Highlight wird ein neuer Bereich eingeführt, der das familienfreundliche Angebot von Disney+ erweitert: Ab dem 23. Februar wird es innerhalb des Streamingdienstes einen sechsten Hub mit der Bezeichnung „Star“ geben, in dem Disney erstmals Inhalte mit einer Erwachsenenfreigabe wie TV-Dramen seiner US-Fernsehsender wie ABC und FX bzw. des Streamingdienstes Hulu sowie Filme von 20th Century Studios (ehemals 20th Century Fox) und Searchlight Pictures anbietet. Gerade der Katalog des früheren Traditionsstudios Fox hält einige Klassiker wie die „Alien“-Filmreihe bereit. Die Erweiterung des Angebots geht für Abonnenten in Deutschland mit einer Preiserhöhung um 2,- Euro auf dann 8,99 Euro pro Monat einher.