Digitalisierungsbericht: IPTV überholt DVB-T
06. September 2018
IPTV, als das Streamen von TV-Programmen über das Internet, ist ein wachsender Trend. Erstmals hat das Fernsehen aus der Internetdose den terrestrischen Empfang (DVB-T/T2) in Deutschland überholt, wie der aktuelle Digitalisierungsbericht beweist. Zu IPTV zählen nicht nur die klassischen Anbieter Telekom (EntertainTV) und Vodafone, sondern auch Zattoo, waipu.tv und Co. Zudem gibt es erste Haushalte, die gänzlich auf einen klassischen Empfangsweg verzichten.
2017 lag DVB-T/T2 mit 7,4 Prozent aller deutschen TV-Haushalte (38,3 Mio.) noch knapp vor IPTV (6,9 Prozent). In diesem Jahr weist der Digitalisierungsbericht etwas anderes aus: Erstmals hat IPTV dank eines Plus von 1,0 Prozent auf 7,9 Prozent einen der drei klassischen TV-Empfangswege überholt. Seit 2012 hat IPTV von 4,3 auf nun 7,9 Prozent zugenommen und somit als einziger der insgesamt vier Übertragungswege zugelegt.
DVB-T/T2 folgt auch 2018 dem abnehmenden Trend: von 12,5 Prozent im Jahr 2012 ging es bis 2018 stetig bergab. Mit 6,4 Prozent wurde ein neuer Tiefpunkt erreicht. Kabel (45,1 Prozent) und Satellit (45,0 Prozent) halten sich in etwa die Waage. Doch auch hier wurden im Trend der letzten Jahre Tiefpunkte erreicht.
Dabei haben die Forscher auch ein neues in Deutschland bisher nicht beobachtetes Phänomen ausgemacht: Cord-Cutting. Das bezeichnet Haushalte, die sich von sämtlichen klassischen Empfangswegen getrennt haben und vollständig über das Internet streamen. Zu den klassischen Übertragungswegen zählen neben Satellit, Kabel und DVB-T/T2 auch die beiden großen stationären IPTV-Anbieter Telekom und Vodafone (managed-IPTV). Stattdessen werden Plattformen wie Zattoo und waipu.tv genutzt, um fernzusehen.
Quelle: www.die-medienanstalten.de