Deutsche Telekom zum Netzausbau 2019
22. Januar 2019
Auch 2019 möchte die Deutsche Telekom ihr Netz vielerorts erweitern und dabei Glasfasern spleißen, Masten einbetonieren und Antennen verschrauben. Im Mobilfunk sind für dieses Jahr nach Unternehmensangaben rund 2.000 neue Standorte geplant. Vor allem entlang der Autobahnen und Zugstrecken sollen die Verbindungen weiter ausgebaut werden.
Und die Vorbereitungen für den Start von 5G laufen auf Hochtouren. Im Festnetz werden reichlich Kabeltrommeln mit Glasfaser ausgefahren: Nachdem das Netz der Telekom bereits 500.000 Kilometer Glasfaser umfasst, sollen 2019 rund 60.000 Kilometer hinzukommen.
Mobilfunkstandard 5G
Technologisch hat die Telekom eigenen Angaben zufolge 5G bereits gestartet: Die ersten 5G-Antennen in Europa senden seit Mai 2018 unter realen Bedingungen im Telekom-Netz in der Berliner City. Sie sind der Grundstein für ein kommerzielles 5G Netz in Deutschland. Mehr als 50 Antennen sind ins Live-Netz integriert und funken schon heute im Herzen der Hauptstadt.
Zusätzliche 5G Testfelder wird die Telekom 2019 in weiteren deutschen Städten errichten. Den Anfang im ersten Quartal macht Darmstadt. Vielversprechende Ergebnisse zum Einsatz von 5G im industriellen Umfeld liefert bereits der Test im Hamburger Hafen.
Gemeinsam mit der Hamburg Port Authority und Nokia betreibt die Telekom seit nunmehr einem Jahr auf einem rund 8.000 Hektar großen Areal ein 5G-Testgebiet. Hier wird 5G für die Übermittlung von Bewegungs- und Umweltdaten in Echtzeit, für verlässliche Ampelsteuerungen und für Virtual Reality-Anwendungen im Hafen eingesetzt
2.000 neue Mobilfunkstandorte
Das LTE-Netz ist die Basis für 5G und soll in diesem Jahr weiter verdichtet und die Kapazität erweitert werden. Dafür sollen circa 2.000 neue Mobilfunkstandorte errichtet werden, die an weiteren Orten schnelles, breitbandiges Internet ermöglichen. Schwerpunkt des Ausbaus ist zum einen der ländliche Raum: Rund die Hälfte der neu geplanten Masten wird in ländlichen Gebieten gebaut.
Besonders profitieren sollen Kunden in Bayern mit über 300 Standorten sowie Kunden in Baden-Württemberg und NRW mit jeweils über 250 Standorten. In Bayern und Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Jahren Mobilfunkpakte mit den Landesregierungen unterzeichnet. In Baden-Württemberg hat die Telekom Mitte 2018 mit der Region Stuttgart ein umfassendes Digitalisierungsprojekt erarbeitet.
Zum anderen liegt der Ausbaufokus im Mobilfunk auf der Versorgung von Autobahnen, Bundesstraßen und Zugstrecken. Gleich zu Jahresbeginn wird der Telekom zufolge zum Beispiel der Empfang auf der A3 am Elsterberg und auch auf der A27 nahe Hamwiede bei Bremen verbessert. Ziel ist es, dass das Telekom-Netz Ende 2019 alle deutschen Autobahnen vollständig und lückenlos mit Sprachdiensten abdeckt.
Auch Zugfahrer sollen profitieren: Der weitere Ausbau entlang der Schiene beginnt dem Unternehmen zufolge 2019 zum Beispiel mit zwei neuen Standorten bei Hamm für die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Hannover. Bereits im Januar wird auch für die Strecke Berlin – Rostock ein neuer Standort in Betrieb genommen.
Small Cells im Einsatz
2019 werden Small Cells verstärkt im Telekom-Netz zum Einsatz kommen. Mit diesen kleineren „Verstärker-Antennen“ kann Netzkapazität bedarfsgerecht genau dort erweitert werden, wo Kunden sie benötigen. Im Fokus des Ausbaus stehen Großstädte wie Hamburg, Berlin und München. Als Standorte von Small Cells dienen oft öffentliche Telefone.
Den Start in diesem Jahr macht im Januar ein öffentliches Telefon mit einer Small Cell in der Düsseldorfer Altstadt. Zusätzlich werden in diesem Jahr Laternenmaste und Stadtmöbel als alternative Installationsoptionen pilotiert. In diesem Rahmen funkt bereits in Bad Honnef die erste Small Cell an einem Laternenmast.
60.000 neue Kilometer Glasfaser
Die Telekom wird ihr Glasfaser-Netz in Deutschland auch in diesem Jahr weiter ausbauen und plant eine Erweiterung um bis zu 60.000 Kilometer. So sollen weitere Millionen von Haushalten eine zeitgemäße und adäquate Breitbandanbindung erhalten. Und dies, so die Telekom weiter, eben nicht nur in Großstädten und Ballungsgebieten sondern auch insbesondere in ländlichen Gebieten.
Ein besonderer Schwerpunkt bleibt laut Telekom der Ausbau von Gewerbegebieten. 140 Gewerbegebiete hat die Telekom 2018 vorvermarktet, der Ausbau der Glasfaseranschlüsse startet in diesen Gebieten in diesem Jahr. Das erste Gewerbegebiet, das die Telekom nach eigenen Angaben in 2019 fertigstellt, liegt in Egelsbach bei Frankfurt.
Der Glasfaserausbau bis ins Haus (FTTH, fibre to the home) ist 2019 zum Beispiel bereits in Bautzen für circa 61.000 Haushalte, im Märkischen Kreis für etwa 47.000 Haushalte oder in der Region Nordsachsen mit rund 45.000 Haushalten vorgesehen. Auch in und um Stuttgart sollen im Rahmen eines großen Digitalisierungsprojekts die ersten 30.000 Haushalte mit Glasfaser angebunden werden. Erste Spatenstiche sind hier für das zweite Quartal geplant.
Ziel ist es auch, die Geschwindigkeit der bestehenden Anschlüsse weiter zu erhöhen. In diesem Jahr wird die Telekom alleine rund fünf Millionen Haushalte von unter 50 MBit/s auf über 50 MBit/s modernisieren.
Maschinen- und Sensorennetz
Auch das Sensoren- und Maschinennetz wird der Telekom zufolge 2019 weiter ausgebaut und wird bis Ende des Jahres bundesweit verfügbar sein. Dieses schmalbandige Netz (NB-IoT, NarrowBand- Internet of Things) dient der Vernetzung von Dingen und Maschinen. Das Maschinennetz wird seit 2018 zum Beispiel zur Vernetzung von Parkplätzen genutzt. Bisher gibt es mit der App Park & Joy 35.000 vernetzte erfasste Parkplätze in 37 deutschen Städten. In 2019 soll diese Zahl verdoppelt bis verdreifacht werden.
Quelle: Deutsche Telekom