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DAZN-Kunden wegen „Abo-Mondpreisen“ sauer

09. Januar 2023

Aufgrund einer Verdreifachung der Preise, fragwürdiger AGBs sowie fehlendem Kundendienst sind Nutzer des Sportstreaming-Anbieters DAZN mehr und mehr erzürnt. Verbraucherzentralen wollen nun sogar eine Sammelklage erheben.

Als der Streamingdienst DAZN im August 2016 in Deutschland startete, war die Euphorie noch groß: Für 9,99 Euro im Monat gab es für Sport-Freaks ein Füllhorn an Übertragungen von Spielen – unter anderem aus der NFL, der NBA und der EHF bis hin zu UFC- und Dart-Wettkämpfen. Doch inzwischen hat sich der Preis verdreifacht – und die Begeisterung der Community ist in Wut umgeschlagen. Die harten Vorwürfe der User: Wucher, Knebelabos, hinterlistige Verbrauchertäuschung. Mittlerweile sind auch die Verbraucherzentralen aufmerksam geworden und wollen nun Sammelklage erheben.

Das Sportportal hatte bereits Anfang des Jahres saftige Preiserhöhungen angekündigt. Mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor verlangt DAZN seit August für den Zugang zu seinen Streaming-Angeboten – bis zu 360 Euro im Jahr. Stellvertretend für viele berichtet ein User auf Trustpilot über seine kostspielige „Mitgliedschaft“, aus der er nicht herauskommt: „Man hat das Abo ganz leise verlängert wegen der neuen Nutzungsbedingungen. (Die Bedingungen wurden geändert, da lief das Abo schon). DAZN versucht nun ständig abzubuchen und dem Support wurde es auch schon vorgelegt und die interessiert es nicht. So kann man Kunden auch abziehen. DAZN nie nie wieder. Für dieses Geld gehe ich lieber in den Puff, einen jodeln.“

DAZN: Kunden laufen Sturm gegen drastische Preiserhöhung und wettern gegen Abo-Fallen

29,99 Euro kostet das Abonnement mittlerweile bei monatlich kündbarer, 24,99 Euro bei einjähriger Mitgliedschaft. Als Grund für die satte Preissteigerung, die bei vielen Jahresabonnenten erst jetzt greift, führt die DAZN-Group das gewachsene Sportangebot mit vielen Exklusiv-Übertragungsrechten, auch an Spielen der Bundesliga an: „Wir sind in den vergangenen sechs Jahren zu einem der größten Investoren im deutschen Sport gewachsen. Eigentlich hätten wir den Preis früher anheben müssen“, erklärte Alice Mascia, seit Mai letzten Jahres die Chefin des Sport-Streaminganbieters in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

DAZN-Kunden wettern dennoch in den sozialen Medien, Bewertungsportalen und auch auf dem DAZN YouTube-Channel gegen das Unternehmen. Kritisiert werden neben den horrend gestiegenen Preisen auch die Abo-Praktiken, bei denen der erhöhte Preis bei einer Jahresmitgliedschaft laut Kunden ohne jede weitere Information abgebucht werde.

Verbraucherzentralen wollen Sammelklage erheben

„Wir halten die Preiserhöhung, so wie sie sich für uns darstellt, für unwirksam“, erklärt Sebastian Reiling vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). „Wir wollen über eine sogenannte Musterklage, eine Sammelklage nach deutschem Recht, erwirken, dass DAZN den Kunden das Geld zurückzahlen muss“. Um Fälle zu sammeln, wurde darum auf www.musterfeststellungsklagen.de/dazn/aufruf ein Aufruf freigeschaltet, unter dem sich betroffene Verbraucher melden können.

„Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält die zugrundeliegende AGB-Klausel für intransparent und die Preiserhöhung für Bestandskunden deshalb für rechtswidrig. Mit einer Sammelklage will er die zu viel gezahlten Gebühren vom Anbieter für Betroffene zurückholen“, heißt es dort. 

Sonderangebote für Neukunden

Um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken und neue Kunden zu akquirieren, bietet DAZN jedoch immer wieder zeitlich begrenzte Sonderangebote an. Auch wer sein Jahresabo (für 299 Euro) derzeit kündigen möchte, bekommt aktuell einen Preisrabatt von 120 Euro eingeräumt.

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