BSkyB kündigt Übernahme von Sky Deutschland an
25. Juli 2014
Der britische Pay-TV-Anbieter BSkyB setzt offiziell zur Übernahme von Sky Deutschland und Sky Italia an. Die Briten erwerben die vom Mutterkonzern 21st Century Fox gehaltenen Anteile der beiden Sendeanstalten und bieten den Minderheits-Aktionären von Sky Deutschland 6,75 Euro pro Aktie an.
Nach bereits kursierenden Gerüchten um eine geplante Übernahme, hat BSkyB der Konzernmutter 21st Century Fox ein Angebot für die Anteile an Sky Italia und Sky Deutschland unterbreitet. Die geplante Vereinigung der Sky-Sender unter dem Dach von Sky Europe rückt damit immer näher.
Der italienische Ableger ist zu 100 Prozent in Besitz der Amerikaner, an Sky Deutschland hält das von Medienmogul Rupert Murdoch geführte 21st Century Fox 57,4 Prozent der Anteile. BSkyB bezahlt dafür insgesamt 4,9 Milliarden Pfund (rund 6,2 Milliarden Euro) in bar. Zudem erhält 21st Century Fox von den Briten 21 Prozent der Anteile am Sender National Geographic International.
2,9 Milliarden Pfund für Sky Deutschland
Der Kaufpreis für den Erwerb der Beteiligung an Sky Deutschland beträgt 2,9 Mrd Pfund in bar (3,65 Mrd Euro). Den Minderheitsaktionären von Sky Deutschland legte BSkyB am Freitag ein rund 2,7 Milliarden Euro schweres Kaufangebot vor, das 6,75 Euro je Aktie entspricht. Vorstand und Aufsichtsrat von Sky Deutschland kündigten an, das Angebot prüfen zu wollen und sich dabei von Finanz- und Rechtsberatern unterstützen zu lassen. Nach Veröffentlichung und Prüfung des öffentlichen Angebots soll eine Stellungnahme abgegeben werden.
Sky Deutschland ist mit über 3,7 Mio. Abonnenten und einem Umsatz von mehr als 1,5 Mrd. Euro der führende Pay-TV-Anbieter in Deutschland und Österreich. Der durch die Transaktion entstehende, europäische Bezahl-Riese BSkyB kann in Großbritannien, Deutschland und Italien nun insgesamt auf einen Markt mit 97 Millionen Haushalten zurückgreifen.
Hohes Kundenpotential in Aussicht
Rund 66 Millionen dieser Haushalte nutzen noch kein Pay-TV, entsprechend hoch ist das Potential für den Vertrieb zusätzlicher Formate und die Einführung neuer Serviceangebote für Kunden. Durch den Erwerb steigt die tatsächliche Kundenzahl von 11,5 Millionen auf 20 Millionen. Der Umsatz der neuen Gruppe wird sich gegenüber dem von BSkyB als einzelnes Unternehmen von 7,6 Mrd Pfund auf 11,2 Mrd Pfund erhöhen.
Die Transaktionen stehen derzeit allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die aufsichtsrechtlichen Behörden und die unabhängigen Aktionäre von BskyB. Ein Grund für den Deal dürfte Rupert Murdochs Bestreben sein, für rund 80 Milliarden Dollar den Medienkonzern Time Warner (CNN, Warner Bros.) zu erwerben.