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Bitkom-Umfrage zur Digitalisierung der deutschen Wirtschaft

16. März 2016

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 507 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern hat ergeben, dass die Digitalisierung zu tiefgreifenden Veränderungen in der deutschen Wirtschaft führt.

Der Umfrage zufolge haben beispielsweise vier von zehn Unternehmen (40 Prozent) infolge der Digitalisierung bereits neue Produkte oder Dienste auf den Markt gebracht und 57 Prozent bestehende Angebote angepasst. Dagegen musste jedes achte Unternehmen (12 Prozent) wegen des digitalen Wandels Waren oder Dienstleistungen vom Markt nehmen.

Nach den Ergebnissen der Umfrage nennen 72 Prozent der befragten Geschäftsführer und Vorstände den digitalen Wandel als Herausforderung für ihre Unternehmen – damit ist es das Top-Thema hinter der Sicherung des Fachkräftebedarfs (73 Prozent).

Erst danach folgen interne Herausforderungen wie die Bewältigung eines starken Wachstums oder eine Restrukturierung (58 Prozent), externe Faktoren wie die politische Lage (43 Prozent) oder eine schwache Inlandsnachfrage (23 Prozent).

Knapp neun von zehn Befragten (88 Prozent) betrachten die Digitalisierung eher als Chance für ihr Unternehmen statt als Risiko (9 Prozent). Lediglich 3 Prozent sagen, dass die Digitalisierung gar keinen Einfluss auf ihr Unternehmen hat.

Nähe zur IT-Branche gesucht

Eine wichtige Folge der Digitalisierung sind veränderte Wettbewerbsbedingungen. Gut die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) beobachtet, dass Wettbewerber aus der Digitalbranche in ihren angestammten Markt drängen. Auch hier gibt es einen leichten Anstieg um 4 Punkte.

Gleichzeitig suchen die Unternehmen die Nähe der IT-Branche, indem sie Partnerschaften mit ihr eingehen: Bei 74 Prozent ist das der Fall, im vergangenen Jahr waren es noch 61 Prozent. Laut Umfrage sagen 40 Prozent der befragten Unternehmen, dass ihnen Wettbewerber voraus sind, die frühzeitig auf die Digitalisierung gesetzt haben. Im Vorjahr war nur ein Viertel (25 Prozent) dieser Meinung.

Mehrheit der Unternehmen sieht sich bei der Digitalisierung als Nachzügler

Direkte Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Beschäftigungssituation in der Wirtschaft. Die große Mehrheit der befragten Unternehmen (87 Prozent) sagt, dass sie mehr Mitarbeiter mit Digitalkompetenzen benötigt.

Dabei geht es heute nicht nur um die gängige Bürosoftware, sondern um spezielle Kenntnisse für die jeweiligen Arbeitsfelder, von betriebswirtschaftlichen Anwendungen für Controlling, Marketing oder Finanzen über CAD-Programme für Ingenieure oder Content Managementsysteme für die Pflege von Webseiten.

Vier von fünf Unternehmen (79 Prozent) sagen, dass sie dafür Weiterbildungen anbieten. Die Umfrage beantwortet auch die Frage, wo die Top-Manager ihr Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation aktuell sehen. Eine große Mehrheit der Befragten (59 Prozent) sieht sich bei der Digitalisierung als Nachzügler. 7 Prozent meinen sogar, ihr Unternehmen hätte den Anschluss verpasst.

 Die gemachten Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Deutschland durchgeführt hat. Dabei wurden im Februar 2016 Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder von 507 Unternehmen aller Branchen mit einer Größe ab 20 Mitarbeitern befragt.

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