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Astra Deutschland zu Start von 4K-Sender

26. Februar 2015

Der Satellitenbetreiber Astra ist nicht allein aus Eigeninteresse bemüht das neue ultra hochauflösende Fernsehen zu pushen. Mit der vierfachen Full HD Auflösung sollen TV-Zuschauer, nach der 3D-Pleite, in die nächste Evolutionsstufe des Fernsehens geführt werden – dies würde für Astra Mehreinnahmen bedeuten, da trotz HEVC-Standard, mehr Bandbreite für die Übertragung und dem damit verbundenen höheren Datenaufkommen von den jeweiligen Sendebetreibern über Satellit angemietet werden müsste. Über Ultra HD und den Start des ersten 4K-Senders sprachen wir mit Herrn Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer der Astra Deutschland GmbH.

SATVISION: Warum ist der Satellit und somit lineares Fernsehen Ihrer Ansicht nach attraktiv für zukünftige Ultra HD Übertragungen?

W. Elsäßer: Weil der Satellit als Infrastruktur einfach ideal ist, um Fernsehprogramme in bester Qualität für eine möglichst große Zahl von Zuschauern zu verbreiten oder an diese zu vermarkten. Nur die Satellitentechnik erlaubt es, tausende digitale Programme in enormer Bandbreite und höchster technischer Qualität und Zuverlässigkeit zu senden.

SATVISION: Für welche Programminhalte eignet sich ein Ultra HD TV-Sender Ihrer Ansicht nach im Besonderen?

W. Elsäßer: Bei gut produzierten Inhalten profitieren Formate aller Genres durch den Qualitätssprung. Da wird man als Zuschauer förmlich in das Geschehen hineingezogen, das ist schon fast 3D. Die immense Detailgenauigkeit und hohe Schärfentiefe von Ultra HD kommt natürlich bei Sport und Naturaufnahmen besonders zur Geltung, aber auch bei Konzertaufnahmen, wie wir letztes Jahr gesehen haben.

SATVISION: Wann wird Ihrer Einschätzung nach der erste UHD-Sender (der aktuelle UHD-Demokanal ausgenommen) via Astra starten und mit wie vielen Bildern (25p, 30p, 50p od. 60p)

W. Elsäßer: Wir denken, dass Ultra HD spätestens im Jahr 2016 kommerziell relevant wird. In dem Jahr finden mit den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich sportliche Highlights statt. Solche Top-Events sind ja traditionell gute Anlässe für technische Innovation in der Produktion und Ausstrahlung von Fernsehprogrammen. Bisher haben alle unsere Tests mit 50p stattgefunden und zumindest für die 50 Hertz Region Europa wird sich das wohl auch im Regelbetrieb anbieten.

SATVISION: Werden nicht eher VoD-Anbieter bei der Übertragung von Ultra HD Inhalten die Nase vorn haben?

W. Elsäßer: Für einen kompletten Ultra HD Sender wird die Übertragung am besten über Satellit funktionieren. Unsere Zuschauer müssen sich nicht mit verfügbaren Bandbreiten, monatlichen Datenkontingenten oder mehr oder weniger neutralen Netzen beschäftigen. Ultra HD über Astra wird einfach für jeden TV-Haushalt mit Satellitenempfang verfügbar sein – unabhängig vom Wohnort, ohne Fußnoten. Bei HD hätte es ohne Satellit keinen Durchbruch gegeben, und ich bin mir sicher: ohne Satellit wird es auch bei UItra HD nicht gehen.

SATVISION: Wie viel Bandbreite wird ein TV-Sender für die Ausstrahlung von UHD-Inhalten benötigen?

W. Elsäßer: Ultra HD braucht durch die vierfach höhere Auflösung im Vergleich zu Full HD mehr Bandbreite für die Übertragung. Deswegen gibt es mit HEVC auch einen neuen und deutlich effizienteren Standard für die Komprimierung der TV-Signale. Stand heute können wir mit HEVC kodierte Inhalte in sehr guter Qualität mit rund 25 bis 30 Mbit/s übertragen.

SATVISION: Ab welcher Bildschirmdiagonale (+ Sitzabstand) macht Ihrer Einschätzung nach Ultra HD erst richtig Spaß?

W. Elsäßer: Ein 55 Zollgerät sollte es mindestens sein, aber so richtig geht das Ultra HD Vergnügen erst ab einer Bildschirmgröße von 65 Zoll los. Der ideale Sitzabstand bei Ultra HD ist die 1,5fache Bildschirmhöhe, aber in der Realität kann man selbst bei einem doppelt so großen Abstand den Qualitätsvorsprung von Ultra HD gegenüber HD noch deutlich wahrnehmen.

SATVISION: Was für ein TV-Gerät schmückt Ihr privates Wohnzimmer?

W. Elsäßer: Seit kurzem ein sehr schöner 65 Zoll Ultra HD Fernseher. Die Marke verrate ich Ihnen natürlich nicht (lacht)

SATVISION: 3D hat sich in den heimischen Wohnzimmern nicht durchsetzen können und wird nur selten genutzt. Mit welchem Hintergrund wird es Ihrer Einschätzung nach mit der Ultra HD Technologie anders sein?

W. Elsäßer: Ganz einfach, für Ultra HD braucht man keine Brille. Und durch die enorme Schärfentiefe ist Ultra HD eigentlich das neue 3D. Außerdem zieht bei der Einführung von Ultra HD die gesamte Medien- und Unterhaltungselektronikindustrie an einem Strang.

SATVISION: Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz! Ultra HD Inhalte haben für Astra als Satellitenbetreiber den Stellenwert, dass…

W. Elsäßer: …wir damit bald die nächste Innovation und ein faszinierendes Fernseherlebnis in die Wohnzimmer der Zuschauer bringen – und der Satellit langfristig für Sender und Zuschauer die attraktivste  Infrastruktur für lineares Fernsehen bleibt.

SATVISION: Vielen Dank für das Gespräch.

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