Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk gegen UKW-Abschaltung
04. März 2016
Die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) sieht für das Radio der Zukunft einen Wettbewerb unterschiedlicher Vertriebswege. Die Verbreitung über UKW sei demnach kein Auslaufmodell, das terrestrische Digitalradio über DAB+ schaffe Chancen für Angebote und das mobile Internet sei eine Chance für Radioanbieter.
Über das mobile empfangbare Internet böte sich die Chance, die Funktion des Radios als Tagesbegleiter für eine große Zahl treuer Hörer mit den individuellen Ansprüchen der Onlinewelt zu verknüpfen.
„Die Zeiten, in denen eine Verbreitungstechnik alle Hörer erreicht, neigen sich dem Ende zu“, fasst APR-Vorsitzender Felix Kovac die absehbare Entwicklung zusammen. In einem Positionspapier des Radioverbandes heißt es, einzelne Unternehmen und ihre Gesellschaft hätten durchaus unterschiedliche Ansichten zu einzelnen Vertriebswegen.
Wer beispielsweise mit neuen bundesweiten massenattraktiven Angeboten an den Start gehen will, brauche zwingend DAB+. Lokale und regionale Angebote brauchen dauerhaft die UKW-Verbreitung, für die seit Jahresbeginn 2016 erstmals Wettbewerb der Senderbetreiber gilt.
Bewusste politische Entscheidungen für die Entwicklung des Hörfunks gefordert
„Und alle sind im Internet mit Streams, Webseiten und bieten Apps mit individuellen Zusatzangeboten an“, beschreibt Kovac das vielfältige Bild. In ihrem Positionspapier appelliert die APR an die medienpolitisch Verantwortlichen der Länder, bewusste Entscheidungen für die Fortentwicklung des Hörfunks zu treffen.
Die Diskussion dürfe nicht allein technisch geführt werden. Es gehe darum, für die einen neue Chancen beim Digitalradio zu eröffnen, ohne den anderen die Existenzgrundlage zu nehmen. „Das ist kein fauler Kompromiss, sondern die Schlussfolgerung aus der Erkenntnis, dass beim Radio ein Wettbewerb an Infrastrukturen mit jeweiligen Vor- und Nachteilen entsteht“, so Kovac.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk