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Ambilight ist eine Wortverschmelzung aus ambient (Umgebung) und light (Licht) und sorgt beim Fernsehen für ein angenehme und stimmungsvolle Umgebungsbeleuchtung, die den Raum in farbiges Licht taucht, den subjektiven Bildeindruck vergrößert und die Augen schonen soll. Entwickelt wurde Ambilight vom Hersteller Philips, der bislang auch noch das Patent auf diese Technologie hält. Anfangs noch als statische Beleuchtung auf der Rückseite verbaut, wechseln die zahlreichen kleinen LEDs inzwischen dynamisch die Farbe und passen diese an den Inhalt auf dem Bildschirm an, so dass die Wand beispielsweise bei einem Fußballspiel in ein sattes Grün getaucht wird. Es gibt auch spezielle Musik-Modi, die den TV in eine Lichtanlage verwandeln und mit Ambilux hat Philips im letzten Jahr eine vollkommen neue Art Ambilight vorgestellt. Besitzer von Fernsehern anderer Hersteller mussten lange auf die Vorzüge einer dynamischen farbigen TV-Beleuchtung verzichten. Doch inzwischen gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Art der Hintergrundbeleuchtung nachzurüsten. Wir stellen sie vor.

Wussten Sie schon, …

dass Ambilight eine niederländische Erfindung ist? Das Patent der Ambilight-Version, die wir heute kennen, ist inzwischen rund zehn Jahre alt und auf die Erfinder Hoogenstraaten und Van Asseldonk eingetragen.

Ambilight ist eine geschützte Technik und darf aktuell nur in Fernsehern der Marke Philips verwendet werden. Die Vorteile von Ambilight sind neben ansprechenden und dynamischen Lichteffekten, dass das Bild größer und lebendiger erscheint. Auch die Augen werden geschont und neben verschiedenen Einstellungen für Filme und Bildinhalte gibt es auch Spaß bringende Musikmodi. Nachgebaute „Ambilight-Clones“ werden immer beliebter, dürfen aber nicht Amblight heißen und tragen daher alternative, ähnlich klingende Namen. Abgesehen von den verschiedenen TV-Modellen mit Ambilight bietet Philips unter dem Namen Hue noch Leuchtmittel an, die sich über ein Mobilgerät bedienen lassen, um beispielsweise den Raum in ein farbiges Licht zu tauchen oder voreingestellte Modi zu wählen. Mit der Ambilight+hue-App können diese Leuchtmittel sogar mit einem Ambilight-Fernseher verbunden werden, um das Ambilight des Fernsehers, das eigentlich auf die Wand direkt hinter dem TV beschränkt ist, auf den gesamten Raum auszudehnen.

Fernseher mit Ambilight

ambilightZwei-, drei- und vierseitiges Ambilight
Philips-Fernseher werden ohne oder mit zwei-, drei- und in seltenen Fällen sogar vier-seitigem Ambilight angeboten. Wie viele LEDs auf der Rückseite des Rahmens verbaut wurden, hängt vom Modell und der Bildschirmgröße ab. Inzwischen reagieren die mehrfarbigen LEDs nicht nur dynamisch auf das Bildgeschehen auf dem Fernseher, sondern auf Wunsch auch auf Sounds und Musik. Die Steuerung erfolgt entweder über den Fernseher oder auch mit der offiziellen App „Philips MyRemote“.

Echtes Ambilight mit im Rahmen auf der Rückseite integrierten LEDs ist ausschließlich bei ausgewählten Fernsehern der Marke Philips zu finden, die inzwischen von TP Vision entwickelt und hergestellt werden. Die ersten Fernseher mit dieser Technologie, auf die Philips das Patent hat, sind vor über zehn Jahren auf den Markt gekommen. Zuletzt haben wir Anfang des Jahres mit dem LED-TV 65PUS7601 (SATVISION-Ausgabe Januar 2017) und dem OLED-TV 55POS901F (SATVISION-Ausgabe Februar 2017) zwei Philips-Fernseher mit dreiseitigem Ambilight getestet. Außerdem gibt es Modelle mit zwei- und sogar vierseitigem Ambilight.

ambiluxAmbilux
Ambilux ist eine 2016 vorgestellte neuartige Ambilight-Technologie. Der bislang einzige Fernseher, der mit diesem Ambilight ausgestattet ist, ist der Philips 65PUS8901. Bei dem 65-Zöller wird laut Hersteller aufgrund der DLP-Technik (Digital Light Processing) mit neun auf der Rückseite befindlichen Pico-Projektoren der Bildeindruck eines 150-Zoll-Fernsehers erzeugt. Die Projektoren können nicht nur farbiges Licht, sondern auch Konturen erzeugen.

Eine Besonderheit ist der Philips 65PUS8901 mit Ambilux-Technologie. Bei diesem Modell sorgen kleine Projektoren auf der Rückseite des Fernsehers dafür, dass nicht nur Licht, sondern sogar vage Formen und Konturen an die Wand hinter dem TV projiziert werden, wodurch subjektiv der Bildeindruck eines 150-Zoll-Bildschirms entstehen soll. Ein Bericht zum 65PUS8901 mit Ambilux findet sich in der SATVISION-Ausgabe Oktober 2015 und wie immer auf satvision.de.

Hintergrundbeleuchtung der Marke Eigenbau

diyDo it yourself
Wer ausreichend technisches Verständnis und Fingerfertigkeit mitbringt, kann eine dynamische Hintergrundbeleuchtung, die über HDMI mit Inhalten gespeist wird, auch selber nachrüsten. Neben geeigneten Werkzeugen werden dafür ein Raspberry Pi 2 oder 3, ein Netzteil, LED-Stripes und die Verkabelung benötigt. Sehr anschauliche und detaillierte Anleitungen mit Bildern, Skizzen und direkten Einkaufslinks zur benötigten Hardware sowie Hinweisen für die Konfiguration finden sich im Internet.

Der einfachste Weg, eine Umgebungsbeleuchtung am eigenen Fernseher nachzurüsten ist gleichzeitig ein Rückschritt zur ursprünglichen statischen Hintergrundbeleuchtung. Bei Online-Versandhändlern können bereits ab unter 20,– Euro Backlight-Sets erworben werden, die auf der Rückseite eines Fernsehers oder Monitors befestigt werden und für bunte Hintergrundbeleuchtung sorgen. Diese kann beispielsweise per Fernbedienung eingestellt werden, richtet sich aber nicht nach den auf dem TV gezeigten Inhalten.

Im Internet finden sich einige teilweise sehr ausführliche Anleitungen, um eine dynamische Umgebungsbeleuchtung bei einem TV-Gerät ohne echtes Ambilight zu installieren. Die Anschaffungskosten für Do-it-yourself-Kits, die sich meist um den beliebten Mini-Computer Raspberry Pi 3 drehen, beginnen je nach Aufwand, Größe des Fernsehers und Extras bei rund 100,– Euro. Hier wird allerdings ein gewisses Maß an technischem Know-how vorausgesetzt und neben den nötigen Löt- und Elektroinstallationsarbeiten ist es auch erforderlich, die Software selber zu installieren und zu konfigurieren. Wer nach „Ambilight selber bauen“ sucht, wird schnell fündig, Laien dürfte der Aufwand allerdings abschrecken.

Plug&Play-Kits

insanelightInsanelight
Die Kits von Insanelight sind ein Beispiel für ein fertiges Plug&Play-Set, das aus einem Raspberry Pi 3, einem HDMI-Konverter zum Abgreifen der Bildinformationen, einem an die Größe des aufzurüstenden Fernsehers angepasstes LED-Stripe sowie einem Netzteil und der erforderlichen Verkabelung besteht. Zubehör wie verschiedene Ausschalter und HDMI-Switches (bis zu 2160p60 mit HDR) werden als optionales Zubehör angeboten. Ohne Zubehör kostet beispielsweise die Variante für Fernseher zwischen 51 und 64 Zoll 295,– Euro. Die Abmessungen des Fernsehers sind bei der Bestellung anzugeben.

Es gibt auch mehr oder weniger fertige „Ambilight-Clones“ zu kaufen, die unter Namen wie Lightpack TV/PC, Lightberry oder Insanelight angeboten werden. Die Kosten dafür liegen je nach Kit und Größe des Fernsehers zwischen 250,– und 320,– Euro zuzüglich möglicher Extras für Lightberry und Insanelight beziehungsweise zwischen 200,– und 600,– US-Dollar für Lightpack. Im Prinzip bekommt auch hier der User ein Do-it-yourself-Kit, welches er sich bei der zuvor beschriebenen Lösung selber zusammenkaufen muss.

kit

philips huePhilips Hue
Philips Hue sind spezielle Leuchtmittel, die per App gesteuert werden können, um verschiedene Weißtöne oder farbige Stimmungen zu kreieren. Die Leuchten werden in verschiedensten Ausführungen und Formen angeboten. Sie lassen sich per App auch an einen Ambilight-TV von Philips koppeln, um dessen Ambilight auf eine größere Breite auszudehnen.

Bei den fertigen Lichtsets ist die Hardware aber bereits aufeinander abgestimmt, quasi Plug&Play-fertig und die Software ist installiert. Lediglich das Anbringen der LED-Strips und der anderen im Lieferumfang enthaltenen Komponenten am TV sowie der Anschluss der Verkabelung liegen am Ende in der Hand des Anwenders. Diese Lösungen sind zwar deutlich teurer als die Eigenbauversion, erfordern dafür aber weitaus weniger technisches Verständnis. Wie das Original werden die LEDs automatisch und dynamisch angesteuert, so dass sie in der Farbe des entsprechenden Bildausschnittes leuchten. Eine Einschränkung gibt es aber doch: während das beim Philips-TV auch für den internen TV-Tuner funktioniert, benötigen die Kits einen externen Zuspieler wie eine Set-Top-Box, einen Blu-ray-Player oder eine Spielkonsole. In der kommenden Ausgabe der SATVISION, die am 30. Juni 2017 erscheint, werden wir ein solches Backlight-Kit unter die Lupe nehmen, überprüfen wie einfach die Installation in der Praxis ist und vergleichen, ob die nachgerüstete Version mit dem Original-Ambilight von Philips mithalten kann.

Unsere Meinung

Fernseher mit integriertem Ambilight sind die Ideallösung, da weder technisches Know-how erforderlich ist, noch zusätzliche Kosten entstehen. Es werden ausschließlich Philips-Fernseher mit zwei-, drei- und sogar vierseitigem Ambilight sowie der einzigartigen Ambilux-Technologie angeboten. Doch nicht jeder wünscht einen solchen Fernseher – aus welchen Gründen auch immer. Mit diversen Do-it-yourself-Kits kann jeder Flachbildfernseher in eine Art „Ambilight-TV“ umgewandelt werden, bei dem sich die farbige LED-Beleuchtung an den Inhalt des Bildschirms anpasst. Diese erfordern allerdings vor allem Fingerfertigkeit und Kenntnisse im Umfang mit dem Raspberry Pi. Wer seine eigene Umgebungsbeleuchtung nicht selber zusammen bauen möchte, findet im Internet außerdem fertige Kits, die nur noch installiert werden müssen. Diese kosten allerdings ein Vielfaches der DIY-Lösung.

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