Abonnentenrückgang bei Netflix

Der Streamingdienst Netflix muss einen unerwarteten Rückgang seiner Abonnentenzahl im ersten Quartal 2022 hinnehmen. In den drei Monaten bis Ende März gingen unter dem Strich rund 200.000 Bezahlabos verloren, wodurch die weltweite Nutzerzahl auf 221,6 Millionen sank, wie Netflix am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Eigentlich hatte der Streaming-Marktführer mit 2,5 Millionen neuen Kunden gerechnet.

Der Abonnentenrückgang ist zum Teil zwar auch der Tatsache geschuldet, dass sich der Streaminganbieter wegen des Krieges in der Ukraine aus Russland zurückgezogen hat, wird von Netflix aber auch auf weitere Faktoren wie die gestiegene Konkurrenz und das Account-Sharing zurückgeführt. Das Unternehmen schätzt, dass rund 100 Millionen Haushalte weltweit den Streaming-Service nutzen, ohne dafür zu zahlen. Dagegen hat Netflix für die Zukunft Maßnahmen angekündigt ohne diese konkret zu präzisieren. Bereits seit einiger Zeit wird in ausgesuchten Ländern Südamerikas ein Modell getestet, bei dem Kunden für einen geringen Aufpreis offiziell den Account mit anderen Haushalten teilen dürfen. Es ist denkbar, dass Netflix dieses Modell zukünftig weltweit ausrollt.

Als weitere Reaktion auf die enttäuschenden Zahlen hat Netflix außerdem ein günstigeres Abo in Aussicht gestellt, das Werbung enthalten wird und in den nächsten ein bis zwei Jahren eingeführt werden soll. Damit folgt man dem Beispiel von Disney, die diesen Schritt für ihren Streaming-Service Disney+ bereits zuvor angekündigt haben.