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250. Sendung „ZDFzoom“

19. März 2018

„Wie Lufthansa sich Air Berlin schnappte“, dieses Thema beleuchtet „ZDFzoom“ am Mittwoch, 21. März 2018, 22.45 Uhr. Ob es ein „abgekartetes Spiel“ war – dieser Frage geht die investigative Dokumentationsreihe des ZDF zu ihrem kleinen Jubiläum nach: Es ist die 250. Sendung. Seit dem 11. Mai 2011 bietet „ZDFzoom“ mittwochs um 22.45 Uhr im ZDF investigative Recherchen zu gesellschaftlich relevanten und alltagsnahen innen- wie außenpolitischen Themen.

„Unbequem sein, Dingen auf den Grund gehen, nicht nur zu zeigen, was geschehen ist, sondern auch, wie es geschehen konnte – das hat sich ‚ZDFzoom‘ von Anfang an auf die Fahnen geschrieben“, sagt Markus Wenniges, Redaktionsleiter Dokumentationen in der ZDF-Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen. „Und nach 250 Sendungen ist dieser Anspruch wichtiger denn je: In unserer schnelllebigen und komplizierten Welt brauchen wir den genauen, den investigativen, den tiefergehenden Blick und die Möglichkeit, Systematisches zu erklären und Hintergründe zu beleuchten: Was ist falsch gelaufen, wer ist verantwortlich, was kann geändert werden? Mit diesen Fragen den Mächtigen auf die Finger schauen und Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kritisch unter die Lupe nehmen – das ist es, was ‚ZDFzoom‘ macht und was es ausmacht.“

In der 250. Ausgabe von „ZDFzoom“ geht es um die Frage, ob es bei der angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin von Anfang an darauf hinauslief, dass sie an die Lufthansa übergehen sollte. Für Gunther Schnabl, Wirtschaftsprofessor aus Leipzig, war die Pleite der Fluggesellschaft ein abgekartetes Spiel, von dem die Lufthansa profitiert habe. Dass die Lufthansa bereits vor der Insolvenz von Air Berlin in die Verhandlungen über die Zukunft der Airline mit eingebunden war, belegen interne E-Mails zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und einer Unternehmensberatung, die „ZDFzoom“ vorliegen. Mehr als 8000 Beschäftigte hatte Air Berlin – fast allen wurde gekündigt. Zwar haben inzwischen viele wieder einen neuen Job gefunden, doch sie mussten sich neu bewerben und wurden in der Regel zu schlechteren Bedingungen wieder eingestellt. Kritiker werfen der Lufthansa vor, sie hätte Air Berlin auch mitsamt den Mitarbeitern übernehmen können, dies sei aber nicht erfolgt. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Katharina Dröge wirft Lufthansa-Chef Carsten Spohr vor, er habe skrupellos gehandelt. Ihm sei es nur darum gegangen, die Filetstücke von Air Berlin zu bekommen, zu Lasten der Mitarbeiter und auch zu Lasten der Fluggäste von Air Berlin. Auch Linkspolitiker Gregor Gysi erhebt Vorwürfe gegen die Lufthansa: Der letzte Chef von Air Berlin sei ein ehemaliger Lufthansa-Mann gewesen. Er habe absichtlich so gearbeitet, dass Air Berlin „kaputtgeht und an die Lufthansa geht“.

Die Lufthansa weist all diese Vorwürfe zurück. Gegenüber „ZDFzoom“ sagt Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa: „Wir hatten uns seit langen, langen Monaten darauf vorbereitet, im Jahr 2017, und eigentlich schon im Jahr 2016, dass es zu einer Insolvenz kommen konnte bei Air Berlin.“ Das habe eigentlich jeder in der Branche gewusst. „Und wir waren darauf vorbereitet, das zu tun, was wir dann auch getan haben, soweit kartellrechtlich möglich, möglichst viele Air-Berlin-Mitarbeiter bei uns einzustellen.“ Nach Überzeugung der Grünen -im Bundestag ist die Abwicklung von Air Berlin zu einem der größten Skandale in der Amtszeit der letzten Bundesregierung geworden. Die Bundesregierung habe fast ausschließlich die Interessen der Lufthansa verfolgt, sagt die Abgeordnete Katharina Dröge.

Quelle: www.zdf.de

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