Kommentar: Sky
28. November 2019
Der Pay-TV Anbieter Sky ist sehr aktiv, nicht was den Ausbau des Programmangebots betrifft – das Senderangebot wurde leider ausgedünnt. Doch in Bezug auf das Verschlüsselungssytem hat der Bezahl-TV-Anbieter gerade in diesem Jahr bereits seine zweite Umstellung vollzogen. So wurde im April diesen Jahres auf die 64-Bit-Verschlüsselung umgestellt, was zur Folge hatte, dass eine Vielzahl von zahlenden Abonnenten, die auf eine freie und restriktionsfreie Hardware wie das AlphaCrypt oder das Unicam CI-Modul für den Betrieb der Sky-Abokarte gesetzt haben, ausgesperrt wurden.
Im Oktober erfolgte jedoch eine weitere noch tiefgreifendere Umstellung des Verschlüsselungssystems – das Unique Paring, was bislang nur bei den beiden UHD-Kanälen von Sky sowie bei dem Sender Sky 1 zum Einsatz kam. Beim Unique Pairing wird der Sky-Receiver bzw. das Sky CI+ Modul mit einem zusätzlichen Schlüssel (Code) mit der Sky-Abokarte verheiratet. Dies hat zur Folge, dass sich die Sky-Smartcard ausschließlich in Verbindung mit der Sky-Hardware betreiben lässt. Wer also als zahlender Abonnent seine Sky-Abokarte bislang beispielsweise in einem Kartenleser eines Linux-Receivers betrieben hat, da der Sky Q-Receiver einen erhöhten Stromverbrauch und eine enorme Hitzeentwicklung mit sich bringt und zudem keine Basis-Funktionen wie HbbTV sowie keinen CI-Schacht für die Nutzung von weiteren Pay-TV Angeboten bietet und darüber hinaus auch keinen Netzschalter sowie kein (alpha)numerisches Display verbaut hat, wird nun ausgesperrt. Ob sich der Pay-TV-Anbieter mit der Umstellung einen Gefallen getan hat, möchten wir an dieser Stelle anzweifeln. Denn anders als die Betreiber von Card-Sharing-Servern, die mit der illegalen Programmverteilung von kodierten Sendern wie von Sky vermutlich hundertausende oder gar Millionen Euros umsetzen, kann der normale Sky-Kunde den neuen zusätzlichen Schlüssel, der die Sky-Hardware verheiratet, eher nicht knacken. Den Betreibern der illegalen Card-Sharing-Servern ist es nämlich unseren Recherchen zufolge bereits während der Umstellungsphase gelungen mit einem entsprechenden Aufwand und den damit verbundenen Kosten den individuell seitens Sky vergebenen Code zu entschlüsseln, so dass dem illegalen Card-Sharing leider kein Riegel vorgeschoben wurde und die Betreiber weiter mit Angeboten von rund 10 Euro pro Monat (meist 120 Euro pro Jahr) für den Empfang des gesamten Sky-Programmangebots am Markt aktiv sind. Genau diesen hat Sky mit der Umstellung quasi in die Karten gespielt und eher einen Gefallen getan. Wir verurteilen sowohl die Betreiber als auch die Nutzer von illegalen Card Sharing Servern, denn diese bereichern sich eines hochwertigen und geschützen Programmangebots mit exklusiven und teuer bezahlten Inhalten auf Kosten der ehrlichen und monatlich zahlenden Abonnenten. Dieses Schmarotzertum sollte unserer Meinung nach allesamt konsequent und nach geltendem Recht bestraft werden.
Die Lösung für ehrliche Sky-Abonnenten: Um das Programmangebot von Sky auch weiterhin in freier Hardware nutzen zu können, empfehlen wir den Umstieg auf das offizielle Sky CI+ Modul. Denn dieses lässt sich sowohl direkt im Fernseher – wenn kein separater Receiver gewünscht wird – als auch in Linux-Receivern mit spezieller Software restriktionsfrei betreiben. Der Pay-TV-Anbieter lässt sich den Umstieg mit rund 100 Euro als Mietgebühr für das Sky CI+ Modul plus Servicegebühr und Versandkosten für die Vertragslaufzeit zwar teuer bezahlen, allerdings ist es gegenwärtig für den Otto-Normalverbraucher die einzige Möglichkeit, Sky ohne den hauseigenen Sky-Receiver zu nutzen.
Welche Meinung vertreten Sie in Bezug auf die Einführung des Unique Pairing seitens Sky? Schreiben Sie uns eine E-Mail an sky@satvision.de.