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Cloud-Gaming bei Xbox, Amazon und Playstation –
die Zukunft der Videogames?

15. April 2024

Schon jetzt hat Cloud Gaming die Gamerherzen erobert, wie aktuelle Statistiken in Deutschland zeigen. So nutzen laut einer Studie des Game-Verbands und PwC im Jahr 2022 etwa 8,6 Millionen Menschen ab 16 Jahren einen Cloud-Dienst – Tendenz steigend! Für den etablierten Videospiel-Fanatiker ist dies natürlich ein wahres Paradies.

Das Konzept ähnelt theoretisch dem eines Online-Casinos. Hier loggen sich die Spieler ein, wählen aus einem der zahlreichen Spiele wie Book of Ra online aus und fordern ihr Glück heraus. Im Cloud Gaming loggen Gamer sich ebenfalls in den Account ein und können sofort auf eine Vielzahl von Videospielen zurückgreifen – ohne Disc oder Kauf einzelner Spiele. Ist dies das Ende der Spielekonsolen und Gaming-PCs?

Cloud Gaming – Was steckt hinter diesem Prinzip?

xCloud, Amazon Luna oder Playstation Plus sind die drei führenden Cloud Gaming-Dienste am Markt. Auch andere Unternehmen wie Netflix wittern ihre Chance. Die Streaminggröße stellt dem kanadischen und britischen Markt eine kleine Bandbreite an Cloud Gaming zur Verfügung. Das erhöht nochmals den Konkurrenzdruck, der beispielsweise Google Stadia im Januar 2023 zum Verhängnis wurde.

Welches Prinzip dahintersteckt, ist dem etablierten Gamer durchaus bewusst. Bei Neulingen in der Spielekonsolen-Welt hinterlässt der Begriff jedoch einige Fragen. Das Prinzip dahinter ist eigentlich vergleichbar mit einem Streamingdienst wie Netflix. Der Streaming-Anbieter lädt regelmäßig neue Filme oder Serien auf seinem Server (der Cloud) hoch, die der Abonnent jederzeit anschauen kann. Eine Blu-ray-Disc oder ein Herunterladen der Videodatei ist nicht nötig.

Das spricht nicht nur für eine sagenhafte Auswahl, die vor wenigen Jahren kaum vorstellbar war, sondern auch für maximale Benutzerfreundlichkeit. Mit nur wenigen Klicks streamt der Nutzer seine Lieblingsserie auf den eigenen TV-Bildschirm und macht es sich mit einer Tüte Popcorn auf dem Sofa gemütlich. Der einzige Punkt, der das Streaming-Erlebnis beeinflusst, ist die verfügbare Bandbreite, wobei 25 Mbit/s für ein 4K UHD-Vergnügen ausreicht. Ein WLAN-Netzwerk oder auch eine 4G-Verbindung sollte ausreichen.

Cloud Gaming fordert der Internetverbindung einiges ab

Das Grundprinzip ähnelt also den Streaming-Diensten. Das Problem liegt jedoch in der Internetverbindung, genauer gesagt in der Latenz. Beim Netflix-Streaming sitzt der Abonnent passiv mit seiner Tüte Popcorn vor dem Bildschirm. Beim Gaming wird die Verbindung aber mit zusätzlichen Steuerbefehlen wie Tastatur, Maus, Gamepad usw. beansprucht. Große Datenmengen beanspruchen diese Befehle zwar nicht, aber es kommt hierdurch zu Verzögerungen zwischen der tatsächlichen Eingabe und der Reaktion.

Diese Latenzzeiten unterscheiden sich nochmals bei den einzelnen Genres der Spiele, wie eine Studie des Fraunhofer-Instituts herausfand. Bei First-Person-Spielen darf die Verzögerung lediglich bei 0,1 Sekunden liegen, bei Third-Person-Perspektive sind es 0,05 Sekunden und bei Strategie- und anderen omnipräsenten Spielen 0,2 Sekunden.

Mobilfunk im Cloud Gaming ist ein Problem

Reichen die deutschen WLAN-Netzwerke also nicht aus? Laut Statista-Analysen liegt die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit bei 92,8 Mbit/s. Das ist völlig ausreichend für ein angenehmes Spielvergnügen. Liegen die Latenzzeiten im Millisekundenbereich und die WLAN-Verbindung zur stationären Konsole ist gut, gibt es keine Probleme.

Nicht jeder Gamer spielt im heimischen Netz, einige zocken auch unterwegs über ihr Mobilfunknetz. Normale 4G-Netzwerke sind unter Umständen nicht für das Cloud Gaming ausgelegt. Gerade in Ballungsgebieten und zu Stoßzeiten trüben die Latenzzeiten sowie eine eingeschränkte Bandbreite das Spielvergnügen. Aktuell liegt die 5-G-Netzabdeckung innerhalb Deutschlands bei 95 Prozent. Leider verfügt aber noch nicht jeder über ein 5-G-fähiges Smartphone. Das gilt allerdings als Grundvoraussetzung für ein angenehmes Spielvergnügen auf dem Smartphone.

Cloud Gaming ist (aktuell nur) eine Ergänzung zur Spielekonsole

Neben den Infrastruktur-Problemen gibt es einen weiteren Grund, weshalb Cloud Gaming den Spielekonsolen noch nicht den Rang abläuft. Die Nutzerzahlen an den Spielekonsolen. Das Interesse an PC-Games sinkt zwar unter den Gamern, aber das der Spielekonsolen steigt kontinuierlich an.

Deshalb kann zum jetzigen Zeitpunkt von einer Ablöse kaum die Rede sein. Die Entwicklung spricht eher für eine Ergänzung der Spielekonsole oder des PCs durch Cloud Gaming. In Zukunft kann sich das Blatt jedoch wenden.

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