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10 Fragen & 10 Antworten zu Ultra HD (4K) und OLED TV

12. August 2013

Es ist Zeit für etwas Neues! Mit Ultra HD und OLED stehen zwei brandneue Technologien ins Haus, die bereits mächtig auf dem Vormarsch sind. Ultra HD wartet mit dem Vierfachen der aktuellen HD-Auflösung 1080p auf und es gibt bereits erste serienmäßige TVs. Die OLED-Technologie vereint die Vorzüge eines extrem flachen Panels mit der besten Bildqualität. Bislang gibt es nur Prototypen. In diesem Ratgeber sollen zehn Fragen zu diesen aufregenden Technologien von morgen beantwortet werden.

Wofür stehen die Bezeichnungen Ultra HD, 4k und OLED?

Die Begriffe Ultra HD und 4k werden zwar teilweise synonym verwendet, bezeichnen aber nicht dasselbe. Ultra HDTV ist ein Oberbegriff für alle Auflösungen, die den aktuellen HDTV-Standard (1.920×1.080 Pixel) übersteigen. Aktuell sind das die Auflösungen 4k und 8k mit der vierfachen beziehungsweise 16-fachen HD-Auflösung.

4k steht für 4.000, wird jedoch nicht als einheitliche Bezeichnung für eine Auflösung verwendet. Die Auflösungen 4.096×2.304 Pixel sowie 3.840×2.160 Pixel werden als 4k-Auflösungen verstanden, wobei sich Letztere als Standard durchgesetzt hat und nun auch analog zu 1080p/i als 2160p/i bezeichnet wird. OLED steht für „organic light emitting diode“, also für eine organische lichterzeugende Diode. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten LCD-Displays mit LED-Hintergrundbeleuchtung benötigen OLED-Displays keine Hintergrundbeleuchtung und ähneln im Aufbau vielmehr den Plasma-Fernsehern.

Wird es direkt OLED-TVs mit Ultra HD geben oder eher OLED-TVs mit Full HD und LCD-TVs mit Ultra HD?

Die ersten Modelle werden jeweils Kombinationen aus einer alten und einer neuen Technologie sein. LCDTVs mit Ultra HD gibt es bereits. Als nächstes wird es OLED-TVs mit Full HD gegeben.

Ersten Prototypen mit OLEDDisplays und Ultra-HD-Auflösung stellten Panasonic und Sony auf der diesjährigen CES in Las Vegas vor. Sie basieren auf einer anderen, günstigeren Druck-Verfahren-Technologie. Diese soll dafür sorgen, dass die aktuell noch zu hohen Produktionskosten sinken. Es bleibt abzuwarten, welche Entwicklung diese neue Technik nehmen wird. Aktuell liegt die Präferenz der Hersteller aber ganz klar bei der neuen vierfachen HD-Auflösung. OLED braucht vorerst noch Anlaufzeit und ist nahezu noch nicht wirtschaftlich. Die Kombination aus beiden High- End-Technologien wird wohl erst in naher Zukunft auf dem Markt erscheinen und auch dann noch ziemlich teuer sein.

Auf welche Bezeichnung hat sich die Industrie geeinigt – Ultra HD oder 4k?

Seitdem die ersten TVs mit der vierfachen HD-Auflösung den Markt betreten haben, kursieren verschiedene Bezeichnungen für die neue Auflösung. Ultra HD, 4k, Quad Full HD sind nur einige Beispiele.

Um einer großen Verwirrung durch verschiedene parallel verwendete Bezeichnungen für ein- und denselben Begriff vorzubeugen, wurde 2012 die Bezeichnung Ultra HD als Standard festgelegt. Laut Definition muss ein Ultra- HD-Fernseher die vierfache HDAuflösung mit 3.840×2.160 Pixeln oder die achtfache HD-Auflösung mit 7.680×4.320 Pixeln bieten. Um zwischen diesen beiden Ultra-HDAuflösungen zu unterscheiden, sind weiterhin die Bezeichnungen 4k und 8k geläufig. Im Gegensatz zur Full-HD-Auflösung 1080p, bei der die 1080 die Anzahl der vertikalen Bildzeilen angibt, bezeichnet 4k übrigens die Anzahl der horizontalen Bildpunkte – und das sind etwa 4.000.

Worin liegen die Vor- und Nachteile des neuen Standards Ultra HD?

Die Nachteile eines neuen Standards sind meist, dass noch nicht die Infrastruktur vorhanden ist, ihn auch zu nutzen. Zum einen liegt bislang noch nicht viel Material in einer solch hohen Auflösung vor. Das bedeutet, dass der praktische Nutzen eines Fernsehers mit dieser Auflösung aktuell noch nicht vollständig gegeben ist. Zum anderen fehlen umgekehrt auch noch Fernseher zur Darstellung, Blu-ray-Player zur Wiedergabe und Fernsehsender zur Ausstrahlung von nativem Ultra-HD-Material. Gleichzeitig ist die inzwischen neu erscheinende Hardware anfangs entsprechend teuer; das betrifft vor allem die TV-Geräte mit Ultra-HDAuflösung.

Ansonsten bringt eine höhere Auflösung natürlich sehr entscheidende Vorteile mit sich. Der Unterschied zwischen Ultra HD und Full HD entspricht etwa dem Unterschied zwischen SD und Full HD. Darüber hinaus wird mit der Ultra-HDAuflösung auch bei Verwendung der Polfiltertechnik, die bislang aus technischen Gründen nur die halbe HD-Auflösung erlaubte, die volle HD-Auflösung von 1080p möglich. Natürlich entspricht dies wiederum nur der halben Ultra-HD-Auflösung. Eine höhere Auflösung ermöglicht es auch, größere Panels aus einer geringeren Entfernung betrachten zu können, ohne dass dabei das Bild pixelig wirkt.

Was zeichnet die OLED-Technologie im Gegensatz zu LCD und Plasma aus?

Die noch in den Startlöchern stehende OLED-Technologie bringt unglaubliche Vorteile bei theoretisch verschwindend geringen Nachteilen. OLED-Panels kommen aktuell schon zum Einsatz – so bei der neuesten Generation von Samsung-Smartphones. Aufgrund der Größenverhältnisse sind OLED-Panels für TVs allerdings noch nicht über den Status von Prototypen hinausgekommen. Letztes Jahr stellte LG einen OLED-TV vor, der rund 12.000,- US-Dollar kosten sollte.

Vorteile der OLED-Technologie sind flache und sogar flexible Panels, da die einzelnen Bildpunkte oder Dioden aus dreiteiligen Kammern mit organischem, selbstleuchtendem Material bestehen. Das erspart vor allem die Hintergrundbeleuchtung, die bei den weit verbreiteten LCD-TVs mit LED-Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommt. Das bedeutet, dass OLED-Panels wesentlich flacher sein werden als alle bisher auf dem Markt verfügbaren TVs – und dazu noch rahmenlos.

Die einzeln ansteuerbaren Dioden sorgen für brillanteste Farben und ein perfektes Schwarz – ganz ähnlich wie Plasmas, verbrauchen aber nur einen Bruchteil an Strom. Zudem sind sie völlig blickwinkelunabhängig, behalten also Farbe und Kontrast, auch wenn sie von der Seite aus betrachtet werden. OLED-Panels haben also eine Bildqualität wie Plasma-TVs bei gleichzeitiger geringem Stromverbrauch, sind flacher als Edge- LED-TVs und sind blickwinkelunabhängig wie Direct-LED-TVs.

Nachteil sind die aktuell noch geringe Lebensdauer der organischen Dioden und die damit verbundenen noch sehr hohen Entwicklungs- und Produktionskosten.

Wann macht Ultra HD Sinn?

In Fernsehern unter 50 Zoll werden keine Ultra-HD-Panels verbaut werden, da diese Auflösung erst bei größeren Bilddiagonalen Sinn macht.

Bei zu kleinen Bilddiagonalen wirken aufgrund der hohen Pixeldichte schon geringere Auflösungen feiner als auf größeren Panels. Ab einer bestimmten Auflösung ist bei kleinen Panels für das menschliche Auge keine oder nahezu keine Verbesserung mehr auszumachen.

Ganz im Gegenteil ist es erforderlich, bei normalem Sitzabstand auf große Ultra-HD-Panels zu setzen. Ultra-HD-TVs werden häufiger in Größen von 60, 80 oder mehr Zoll erscheinen, damit die vierfache Auflösung auch zur Geltung kommt.

Bringt es Vorteile, HD-Material auf einem TV mit Ultra HD zu schauen?

Einige Blu-ray-Player und jeder Ultra-HD-Fernseher bieten die Möglichkeit, Full-HD-Material auf die vierfache HD-Auflösung hochzurechnen. Wie bei anderen Upscaling- Methoden wird das Material mithilfe verschiedener Verfahren in die höhere Auflösung umgewandelt. Doch auch hier reicht die Qualität dieses skalierten Materials nicht an die von nativem Material heran. Ein gewisser Zuwachs an Qualität ist natürlich vorhanden. Es bleibt trotzdem zu hoffen, dass sich Ultra- HD-Material so schnell verbreiten wird, dass Ultra-HD-Upscaling bloß eine Randerscheinung bleiben wird. Wichtig ist, dass sich die Sendeanstalten an der Verbreitung von Ultra-HD-Material beteiligen.

Gibt es bereits Fernseher mit einem OLED-Panel und wie teuer sind OLED-TVs?

Wie bereits erwähnt, existieren noch keine markttauglichen OLEDTV- Modelle. Erste Prototypen gab es bereits 2012. LG brachte Im Februar dieses Jahres mit dem 55EM9700 den ersten OLEDFernseher mit 55 Zoll auf den Markt, der aber mit rund 8.000 Euro sehr teuer ist und zudem nur in kleiner Stückzahl produziert wird. Auch dieses Jahr gibt LG sich als Pionier der OLED-Technologie und stellte auf der CES mit dem LG 55EA9800 einen gebogenen 55-Zoll-OLED-Fernseher ohne Rahmen vor. Diese Neuheit soll bereits im Juni erscheinen und dann um die 10.000,- Euro kosten. Auch Samsung, eine Kooperation von Panasonic und Sony und weitere Hersteller versprechen, in naher Zukunft OLEDs auf den Markt zu bringen. Dennoch wird es noch eine ganze Weile dauern, bis ein mittelgroßer bis großer OLEDFernseher zu einem erschwinglichen Preis zu haben sein wird.

Sind schon Inhalte in Ultra-HDAuflösung verfügbar und gibt es bereits TVs, welche diese Auflösung unterstützen?

Inhalte in Ultra HD gibt es schon länger. Mit Ultra-HD-Kameras werden Kinofilme bereits in der vierfachen HD-Auflösung aufgenommen, aktuell aber noch für Kinoaufführungen und Blu-rays auf die aktuelle Standardauflösung 1080p heruntergerechnet. Ultra- HD-Fernseher sind jedoch in der Lage, dieses Filmmaterial nativ wiederzugeben.

Bereits jetzt weit verbreitetes und leicht zugängliches Material in Ultra- HD-Auflösung sind Fotos von nahezu jeder modernen Digitaloder Handykamera. Ab einer Auflösung von rund 8,5 Megapixeln liegt diese Auflösung vor.

Auf Full-HD-TVs werden solche Bilder also bei der Darstellung immer heruntergerechnet. Mit dem ZL2 brachte Toshiba letztes Jahr übrigens den ersten LCD-TV mit Ultra-HD-Auflösung auf den Markt.

Welches sind die optimalen Betrachtungsabstände für TVBilder in SD-, HD- und Ultra- HD-Qualität?

Ein Problem, das mit der neuen Auflösung einhergeht, ist, dass der optimale Betrachtungsabstand sinkt. Für Bildmaterial in SD-Auflösung mit 768×576 Pixeln liegt der optimale Betrachtungsabstand bei etwa der dreifachen bis dreieinhalbfachen Bilddiagonale. Für HD-Material mit 1920×1080 Pixeln sollte die zweieinhalbfache Bilddiagonale gewählt werden. Bei einem 55-Zoll-Fernseher mit 140 Zentimetern Bilddiagonale sollte der Betrachtungsabstand also bei etwa 3,5 Metern für HD-Material beziehungsweise 4,5 Metern liegen. Andere Berechnungsformeln ergeben allerdings auch geringere Betrachtungsabstände. Letztendlich ist dieser auch von den örtlichen Gegebenheiten und dem persönlichen Geschmack und Sehvermögen abhängig.

Bei einem Ultra-HD-TV ist der Betrachtungsabstand viel geringer, so dass der Zuschauer beispielsweise bei einem 55-Zoll-Fernseher praktisch direkt vor dem TV säße, wenn er diesen einhalten wollte. Daher gilt bei Ultra HD vielmehr die Faustregel, dass der Betrachtungsabstand so gewählt werden sollte, dass sich möglichst der ganze Bildschirm im Blickfeld des Zuschauers befindet.

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