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MedienGewichtungsStudie der Medienanstalten

09. Oktober 2017

Die Medienanstalten haben aktuelle Forschungsergebnisse aus ihrer MedienGewichtungsStudie veröffentlicht, die unter anderem die Frage zu beantworten versucht, wieviel Einfluss Intermediäre wie Twitter und Facebook auf den Prozess der politischen Meinungsbildung von Jugendlichen haben.

Die Hauptaussage der neuen Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2017 kann nach Ansicht der Medienanstalten folgendermaßen formuliert werden: Soziale Medien sind Agendasetter für Jugendliche.
Zentrale Ergebnisse zur Nutzung von Intermediären bei der Information über das Zeitgeschehen sind nach Angaben der Medienanstalten unter anderem, dass das Netz weiter an Bedeutung für die Meinungsbildung gewinnt.

In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen hat das Internet (51,9%) bereits mehr Einfluss auf die Meinungsbildung als das Fernsehen (19,2%). Bei der Gesamtbevölkerung dagegen liegt das Fernsehen mit einem Meinungsbildungsgewicht von 33 Prozent noch vor dem Internet (25,7%). Auch in der Gesamtbevölkerung positioniert sich das Internet aber bereits deutlich vor dem Radio (19,9%) und den Tageszeitungen (18,5%). Der Studie zufolge informieren sich 38,8 Prozent der Bevölkerung täglich im Internet über das Zeitgeschehen. Die meisten von ihnen – 21,7 Prozent der Bevölkerung oder 15,1 Millionen Personen über 14 Jahre – holen sich ihr Wissen dabei täglich in den sozialen Medien.

19 Prozent der Personen, die sich gestern über soziale Medien in Deutschland informiert haben, vertrauen den Informationen in sozialen Medien eher als denen in Fernsehen, Radio oder Zeitung. Das entspricht gut 2,9 Millionen Personen in Deutschland. Gleichzeitig geben fast alle Nutzer sozialer Medien (94%) an, sich der Gefahr von Fake News bewusst zu sein und darauf zu achten, woher eine Nachricht kommt.

Die große Mehrheit der Nutzer sozialer Medien (81%) schätzt an sozialen Medien die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung. Aber nur 27 Prozent der Nutzer sind der festen Überzeugung, hier auch einen guten Überblick über die verschiedenen Standpunkte zu bekommen. Ein Großteil (83 %) derjenigen, die sich täglich in sozialen Medien über Politik informieren, treffen dort Gleichgesinnte und fühlen sich hier mit ihrer Meinung nicht allein.

Gleichzeitig gehen 74 Prozent der Nutzer davon aus, dass man aufgrund der Kommentare anderer Nutzer leicht einen falschen Eindruck in Bezug auf die vorherrschende Meinung in der Bevölkerung bekommt. Immerhin die Hälfte (50%) nimmt die sich in den sozialen Medien äußernden Nutzer als überwiegend frustriert und negativ eingestellt wahr. Im Vergleich der verschiedenen Altersgruppen zeigt sich allerdings, dass knapp ein Drittel der jüngeren Nutzer durchaus die ganze Bandbreite der Meinungen in den sozialen Medien repräsentiert sieht.

So sind immerhin 31 Prozent der 14- bis 29-Jährigen davon überzeugt, in den sozialen Medien einen guten Überblick über die verschiedenen Standpunkte zu einem aktuellen Thema zu bekommen. Diese Altersgruppe schätzt auch die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung in sozialen Medien am meisten (89%).

Quelle: Die Medienanstalten

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