mabb: Länderbericht zum Digitalisierungsbericht Video
21. November 2019
Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat den Länderbericht für Berlin und Brandenburg des Digitalisierungsberichts Video veröffentlicht. Der Bericht dokumentiert seit 15 Jahren die Digitalisierung der TV-Übertragungswege und die Veränderung der Bewegtbildnutzung.
„Die aktuellen Zahlen für Berlin und Brandenburg zeigen: Der Fernsehempfang in Berlin und Brandenburg ist vollständig digital“, so mabb-Direktorin Dr. Anja Zimmer. „Gleichzeitig belegen die Zahlen, dass die meisten Menschen in der Region Bewegtbild auch über das Internet nutzen. Das bringt neue Plattformen, Benutzeroberflächen und auch Herausforderungen für die mediale Vielfaltssicherung, regional genauso wie lokal. Nur wer auffindbar ist, trägt zur Medienvielfalt bei.“
Nachdem bereits vor Jahren das Antennen- und Satellitenfernsehen auf digitalen Empfang umgestellt wurden, endete in diesem Jahr der Digitalisierungsprozess im Kabel. In Berlin und Brandenburg fanden die letzten Umstellungen der Kabelnetzbetreiber seit Ende 2018 statt und waren im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen. Die Digitalisierung des Fernsehempfangs in der Region Berlin-Brandenburg ist damit komplett.
Verteilung der TV-Übertragungswege in Berlin und Brandenburg
Mit über 70 Prozent Kabel-TV-Haushalten ist das Kabel weiterhin der meistgenutzte TV-Empfangsweg in Berlin. 13 Prozent der Berliner TV-Haushalte nutzen das terrestrische Digitalfernsehen DVB-T2 HD. Damit liegt Berlin in der Terrestrik sieben Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Auch IPTV ist in der Hauptstadt mit 12,3 Prozent ein relevanter TV-Übertragungsweg und liegt vor dem TV-Empfang via Satellit (11,2 Prozent). In Brandenburg ist der TV-Empfang via Satellit mit 53,6 Prozent weiterhin Spitzenreiter unter den TV-Übertragungswegen. Die Kabelnutzung liegt mit knapp 38 Prozent der TV-Haushalte weiterhin an zweiter Stelle, deutlich vor IPTV (7,9 Prozent) und DVB-T2 HD (6,6 Prozent).
Das TV-Gerät im Jahr 2019 – hochauflösend und mit dem Internet verbunden
In rund acht von zehn Berliner und sieben von zehn Brandenburger TV-Haushalten wird mittlerweile Fernsehen in HD geschaut. Damit hält der Trend hin zum hochauflösenden TV-Empfang weiter an. Zudem haben rund die Hälfte der TV-Haushalte in beiden Bundesländern ein TV-Gerät mit dem Internet verbunden, entweder direkt als Smart-TV oder via Streaming-Sticks, Spielkonsolen oder Smartphones (Connected TV). Allein in 1,6 Mio. TV-Haushalten in Berlin und Brandenburg steht ein Smart-TV-Gerät. Die Anschlussquote ans Internet beträgt 66 Prozent.
Bedeutung des TV-Geräts für die Videonutzung nimmt ab
Bereits elf Prozent der Berlinerinnen und Berliner verzichten auf eine traditionelle TV-Empfangsmöglichkeit und nutzen Bewegtbild nur noch über das Internet. Das entspricht rund 300.000 Personen ab 14 Jahren. Damit ist die Hauptstadt Trendsetter beim sogenannten Cord-cutting, d. h. der Nutzung von TV- und Audio-Inhalten ausschließlich über das Internet.
Für 47 Prozent der Berliner und 61 Prozent der Brandenburger Bevölkerung bleibt jedoch zumindest das TV-Gerät nach wie vor das wichtigste Gerät zur Videonutzung. In Berlin verliert der Fernseher allerdings im Vergleich zum Vorjahr zwölf Prozentpunkte und fällt damit erstmals unter die 50-Prozent-Marke. Bei den unter 40-jährigen Berlinerinnen und Berlinern haben die mobilen Endgeräte Smartphone, Tablet und Laptop mit 54 Prozent das TV-Gerät (27 Prozent) als wichtigstes Gerät zur Videonutzung bereits abgehängt.
Nutzung von Videoinhalten aus dem Internet steigt deutlich an
In beiden Bundesländern nimmt die Nutzung von Internetangeboten bzw. Video-on-Demand (VoD) und Livestreams deutlich zu. Die Zahl der monatlichen Nutzerinnen und Nutzer ist innerhalb eines Jahres um 18 Prozent in Berlin und 23 Prozent in Brandenburg gestiegen – das entspricht 500.000 neuen VoD- und Livestream-Nutzerinnen und -Nutzern in der Region insgesamt. Bei den unter 40-Jährigen aus Berlin nutzen bereits über die Hälfte VoD-Angebote, in Brandenburg sind es 43 Prozent.
Netflix in Berlin mit größtem Wachstum, Spitzenplatz für Mediatheken in Brandenburg
Besonders beliebt bei der VoD-Nutzung sind die Angebote von Youtube, Netflix und die Mediatheken der TV-Sender. Mit 48,7 bzw. 48,4 Prozent Nutzeranteil in der Bevölkerung teilen sich YouTube und die Mediatheken in Berlin die Spitzenposition, dicht gefolgt von den Streamingdiensten mit 45,4 Prozent. Gleichzeitig verzeichnet der Streamingdienst Netflix mit einem Plus von elf Prozentpunkten das größte Wachstum in der Hauptstadt.
In Brandenburg werden die Mediatheken der TV-Sender mit aktuell 37 Prozent am meisten von der Bevölkerung genutzt. Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender (33,8 Prozent) liegen dabei klar vor denen der privaten Anbieter (22,6 Prozent). Die Streamingangebote von Netflix, Amazon & Co. kommen auch in Brandenburg bereits auf 32,9 Prozent, nur knapp vor YouTube, das von 31,3 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger genutzt wird.
Quelle: Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb)
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