Forschungsprojekt #Datenspende
01. März 2018
Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts #Datenspende wurden heute von Prof. Dr. Katharina Zweig (TU Kaiserslautern) im Rahmen der Veranstaltung „Algorithmen transparent machen: Welchen Einfluss hatte Google auf die Bundestagswahl 2017?“ präsentiert. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat das Projekt in Kooperation mit weiteren Medienanstalten, AlgorithmWatch und der TU Kaiserslautern durchgeführt.
Ziel war, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob und wie Suchergebnisse zu politischen Stichworten bei Google personalisiert werden. Die Studie zeigt nun, dass die Ergebnisse für Nutzerinnen und Nutzer wesentlich weniger personalisiert werden, als erwartet. „In der Ergebnisliste der Google News zur Bundestagswahl des letzten Jahres unterscheiden sich für zwei Testpersonen im Durchschnitt vier bis fünf Ergebnisse von 20 aufgrund der Personalisierung. Das ist also etwa ein Viertel der angezeigten Ergebnisse“, so mabb-Direktorin Dr. Anja Zimmer.
In der Google-Suche sind die Abweichungen noch geringer. Damit ist laut den Autorinnen und Autoren der Studie die viel diskutierte Annahme der Filterblase zumindest für den Bereich dieser Datenerhebung widerlegt.
Stärkerer Austausch zwischen Aufsicht und Intermediären notwendig
„Die Ergebnisse des Projekts #Datenspende lassen uns die Wirkungsweise von Algorithmen besser verstehen. Das ist für uns als Regulierungsbehörde natürlich wichtig. Gleichzeitig zeigen uns die vereinzelten Ungereimtheiten, dass ein stärkerer Austausch zwischen Aufsichtsbehörden und Informationsintermediären notwendig ist“, betont Dr. Anja Zimmer. „Nach welchen Kriterien der Facebook-Algorithmus Nachrichten auswählt und welche Rolle journalistische Inhalte dabei spielen, ist nach wie vor ungeklärt. Mit unserem Media Policy Lab werden wir diesen Fragen weiter auf den Grund gehen.“
Über das Projekt #Datenspende
Das Forschungsprojekt #Datenspende wird finanziert von den Landesmedienanstalten aus Bayern (BLM), Berlin-Brandenburg (mabb), Hessen (LPR), Rheinland-Pfalz (LMK), Saarland (LMS) und Sachsen (SLM) und in Kooperation mit der gemeinnützigen Initiative für die Kontrolle algorithmischer Entscheidungsfindung AlgorithmWatch sowie der TU Kaiserslautern durchgeführt.
Quelle: Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb)