Energie EU-Label
17. Juli 2012
Das EU-Energielabel informierte bisher nur bei der so genannten „Weißen Ware“ wie Kühlschränken, Geschirrspülern und Waschmaschinen über deren Energieeffizienz. Ende Juni 2010 wurde das EU-Label überarbeitet und teilt nun auch TV-Geräte in entsprechende Klassen ein. Dem Kunden wird somit der direkte Vergleich des Energieverbrauchs von einzelnen Modellen innerhalb einer Gerätegruppe ermöglicht. Wir haben alle Fakten für Sie zusammengefasst.
In Deutschland wurde das europaweit einheitliche Energieverbrauchsetikett (EU-Energielabel, kurz EU-Label) 1998 eingeführt. Elektrische Haushaltsgeräte wie Kühl- und Gefriergeräte wurden ebenso mit dem Etikett ausgestattet wie Waschmaschinen, Wäschetrockner und Raumklimageräte. Mit den Jahren wurden die Geräte in Bezug auf den Energieverbrauch jedoch immer effizienter und die bis dato genutzten Energieklassen A bis G boten keine ausreichende Beurteilung mehr. Somit einigten sich die EU-Kommission, das EU-Parlament sowie der Rat der Europäischen Union auf eine Überarbeitung, welche im Juni 2010 abgeschlossen wurde. Zeitgleich mit der Überarbeitung wird das Label nun auch für Käufer von Fernsehgeräten interessant.
Mittelfristig sollen schrittweise auch andere Produktgruppen wie Receiver gekennzeichnet werden. Die überarbeitete Fassung sowie die Variante für Fernsehgeräte kann seit dem 20. Dezember 2010 von allen Herstellern freiwillig verwendet werden. Während Haushaltsgeräte innerhalb einer Übergangsfrist von zwölf Monaten sowohl mit dem „alten“ als auch dem überarbeiteten Label gekennzeichnet sein dürfen, wird die Kennzeichnung für Fernsehgeräte ab dem 30.11.2011 Pflicht und gilt für alle Geräte, die im europäischen Markt eingeführt werden. Mit der Einführung der Kennzeichnung für Fernsehgeräte wurde festgelegt, dass die Energieklassen im Bereich der „Braunen Ware“ in den nächsten Jahren schrittweise um die Klassen A+ (2014), A++ (2017) sowie A+++(2020) erweitert werden.
Nutzen und Aussehen des EU-Labels für Fernsehgeräte
Die Kennzeichnung bietet dem Kunden Hilfestellung beim Vergleich verschiedener Modelle und macht Unterschiede in Verbrauch optisch sichtbar. So wird das Vorhandensein eines Netzschalters ebenso aufgeführt, wie die Bildschirmdiagonale und die Leistungsaufnahme während des Betriebs. Zusätzlich informiert das EU-Label auch über den jährlichen Stromverbrauch. Da der Verbraucher die gewohnten Merkmale des EU-Labels beim Kauf eines Kühlschranks auch auf den Flachbildschirm übertragen können soll, bleibt das Erscheinungsbild des im Vergleich zu dem Label für Haushaltsgeräte annähernd gleich. Neben der direkten Angabe der Effizienzklasse bleibt die bekannte Farbskala mit sieben Elementen von Grün (höchste Effizienzklasse) nach Rot (niedrigste Effizienzklasse) ebenfalls erhalten. Zudem liefern insgesamt vier Informationsfelder gerätespezifische Daten.
Grenzwerte der Energieklassen:
(nach dem Energieeffizienzindex EEI)
A: | 0,23 ˂ EEI ˂ 0,30 |
B: | 0,30 ˂ EEI ˂ 0,40 |
C: | 0,40 ˂ EEI ˂ 0,50 |
D: | 0,50 ˂ EEI ˂ 0,64 |
E: | 0,64 ˂ EEI ˂ 0,80 |
F: | 0,80 ˂ EEI ˂ 1,00 |
G: | 1,00 ˂ EEI |
Die Kennzeichnung ist für Geräte der Unterhaltungsindustrie ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Großteil der Bevölkerung hat sich mittlerweile daran gewöhnt, den Kühlschrank mitunter nach Energieeffizienz auszuwählen – warum also nicht auch den Fernseher. Die Gefahr besteht jedoch darin, den Energieverbrauch einzelner Funktionen zu unterschätzen. Der Verbrauch kann sich schnell erhöhen, wenn die integrierte Aufnahme-Funktion, der Satelliten-Tuner oder Internetfunktionen bei einem TV-Gerät dauerhaft genutzt werden. Zudem führt eine Erhöhung der Helligkeits- und Kontrasteinstellungen ebenfalls zu einem höheren Stromverbrauch und damit auch zu erhöhten Energiekosten. Das Label ist damit wohl nicht ganz so aussagekräftig wie das eines Kühlschranks, bietet jedoch eine Orientierungshilfe beim Vergleich mehrerer Geräte gleicher Ausstattung und Bildschirmdiagonale. In unseren Tests geben wir daher stets den jeweiligen Verbrauch einzelner Betriebsmodi an.
Nach Rückfrage bei Panasonic, erhielten wir zu dem Energielabel folgenes Statement: „Generell stehen wir Energieeffizienzkennzeichnungen absolut positiv gegenüber. Jedoch sollte ein Interessent immer auch gezielt auf Ausstattungsmerkmale achten. Zusatzfunktionen wie zum Beispiel 3D- oder Internetfähigkeit haben unvermeidbar Einfluss auf den Stromverbrauch. Eine Luxuslimousine, selbst wenn sie über einen Hybridmotor verfügt, hat nun einmal immer eine schlechtere Energiebilanz als ein Fahrrad“, so Armando Romagnolo, Head of Product Marketing TV, Home AV & Training CE bei Panasonic.
Internetlinks zum Thema
» www.zvei.de
· Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie.
» www.ec.europa.eu/environment/ecolabel
· Europäische Kommission mit ausführlichen Infos zum Label.
» www.gfu.de
· Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik.