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Bitkom warnt vor Schnellschüssen gegen Fake News

02. Februar 2017

Der Digitalverband Bitkom warnt vor voreiligen Regulierungen gegen Fake News, welche Einschränkungen der Meinungsfreiheit als Folgen haben könnten. Vielmehr sollte das Thema besonnen und differenziert angegangen werden. Anstelle von Zwangslöschungen müsse das Bewusstsein der Nutzer geschärft werden.

„Die Sorge der Politik ist verständlich, dass Falschmeldungen die öffentliche Meinung im Wahljahr beeinflussen könnten“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „In der aktuellen Diskussion werden Themen wie Fake Follower, Fake News, Hatespeech oder Social Bots wild durcheinander geworfen. Die Diskussion muss versachlicht und differenziert geführt werden.“ Der Bitkom mahnt zur Besonnenheit und warnt davor, diesen komplexen Phänomenen mit vermeintlich einfachen und schnellen Lösungen zu begegnen. „Rechtsstaatliche Prinzipien und das hohe Gut der Meinungsfreiheit müssen geschützt werden“, sagte Rohleder.

Würden die Betreiber der sozialen Plattformen dazu gezwungen Falschmeldungen innerhalb einer Frist – unter Androhung von Geldstrafen – zu löschen, wäre das Resultat vermutlich, dass mehr gelöscht würde als nötig, was einem Eingriff in die Meinungsfreiheit in den sozialen Medien gleichkäme.

Stattdessen sollte der Nutzer selber mehr in die Verantwortung gezogen werden. Einem Großteil kann bereits jetzt ein gutes Gespür für Fake News nachgewiesen werden. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom unter 1.009 Personen ab 14 Jahren hat ergeben, dass zwei von drei Bundesbürgern (68 Prozent) in den vergangenen 12 Monaten Falschmeldungen oder Fake News in klassischen Medien oder in sozialen Online-Medien aufgefallen sind.

„Zeitungsenten, gezielt gestreute Gerüchte und Meinungsmache hat es schon immer gegeben“, betonte Rohleder. „Heute geben das Internet und die sozialen Medien jedem die Möglichkeit, direkt mit seinen Zielgruppen oder der breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren. Nachrichten verbreiten sich auf diesem Weg deutlich schneller als früher.“

Quelle: www.bitkom.org

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