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Ratgeber: Einrichtung eines eigenen Heimkinos

30. April 2021

Etliche Film-Liebhaber wünschen sich ein eigenes Heimkino. Ihnen reicht ein entsprechend großer Fernseher und Popcorn auf dem Couchtisch nicht aus: Vielen geht es beim Heimkino auch um eine möglichst stilechte Atmosphäre. Dazu muss der Raum, der für cineastische Genüsse gedacht ist, im Grunde komplett umgebaut werden. Auch die Technik sollte wohlüberlegt sein.

Für viele Filmliebhaber, die ihre Lieblingsfilme nicht nur im Kino sehen möchten, sondern auch gern für einen Kinoabend zu Hause bleiben, ist ein Heimkino ein kleiner Lebenstraum. In der heutigen Zeit mit einem schier unerschöpflichen Angebot an Filmen und Kinoklassikern, und das in bester digitaler Qualität, klingt ein eigenes Kino erst einmal verlockend. Und mal ehrlich: Viele Filmklassiker, die mit hohem technischen Aufwand und spektakulären Spezialeffekten gedreht worden sind, machen vor großer Leinwand nun einmal mehr Spaß. Und das am besten in echten Kinosesseln. Disney- und andere Kinderfilme für die Kleinen – und für die Großen alles, was die Streaming-Dienste im Angebot haben. Um diese auch reibungslos abspielen und genießen zu können, darf eine entsprechend schnelle Internetverbindung nicht fehlen. Wer hat schon Lust mitten im Blockbuster auf ein Standbild zu schauen. Vergleichen Sie daher unbedingt die Tarife, wenn Sie sich ein Kino für Zuhause einrichten möchten.

Kosten für ein Heimkino: Ab etwa 3000 Euro aufwärts

Für die passende Ausstattung braucht es natürlich auch das nötige Kleingeld. Wobei es jedoch große Preisspannen gibt und nach oben hin natürlich keine Grenzen gesetzt sind. Allein die technische Ausstattung – Leinwand, Beamer, Blu-Ray-Player und Lautsprecher ist meist sehr kostenintensiv. Im günstigsten Fall kommen Heimkino-Fans mit einem Budget von rund 3000 Euro hin. Wer einen stilechten Kinosaal einrichten möchte, sollte mit mindestens 5000 Euro und bis zu 15000 Euro kalkulieren, denn hier schlagen neben den technischen Geräten auch die Accessoires zu Buche – angefangen bei den Kinosesseln, über die Popcornmaschine bis hin zu nostalgischen Spielereien. Kabel nicht zu vergessen! Darüber hinaus sollten Heimkino-Betreiber nicht die Lautstärke unterschätzen, die aus dem heimischen Kinosaal dringt. Deshalb ist es ratsam, die Wände gegen Schall zu isolieren, damit der Nachbar oder auch andere Mitbewohner nicht gezwungen werden, mithören zu müssen.

Die Technik

Im Grunde besteht ein Heimkino aus fünf Komponenten:

  • Schaltzentrale
  • Bildquelle
  • Lautsprecher
  • Bildwiedergabe
  • Räumlichkeit

Wer plant, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, muss sich mit einer Menge an technischen Fragen auseinandersetzen. Herzstück eines Heimkinos ist der AV-Receiver, von dem aus Bild und Ton wiedergegeben werden. Ein sehr komplexes Thema, bei dem Sie viel falsch machen können. Deshalb sollten Sie nicht scheuen, fachmännischen Rat einzuholen, um am Ende keine böse Überraschung zu erleben. Allein schon die Auswahl des Soundsystems und des passenden Beamers ist ausschlaggebend für die Qualität der Filmwiedergabe. Beim Beamer ist zum Beispiel mindestens eine Full-HD-Auflösung wichtig, und bei Surround-Systemen sollte möglichst mindestens mit einem 5:1-System gearbeitet werden. Hier wird der Raumklang über fünf Hauptkanäle aus ebenfalls fünf Lautsprechern erzeugt. Es gibt auch 7:1-Systeme, bei denen sieben Lautsprecher für ein optimales Klangerlebnis sorgen.

Der Klang

Nicht nur beim Fernsehen, auch bei einem echten Heimkino kommt es besonders auf den Ton an. Wer mehr Geld in die Hand nimmt, kann die Raumakustik bereits bei der Planung berücksichtigen, und sich neben Lautsprechern und Bassboxen (Subwoofer) samt passender Elektronik auch Gedanken über die Raumakustik machen. Das ist unter anderem mit sogenannten Diffusoren, Absorbern und Resonatoren möglich. Sie reduzieren den Nachhall in verschiedenen Frequenzbereichen oder zerstreuen den Schall in alle Richtungen. Diese Hilfsmittel bestehen aus verschiedenen Materialien und werden beispielsweise an der Wand angebracht.

Echter Cineasten-Sound, sogenannter 5.1- oder 7:1-Sound, benötigt deutlich mehr Platz, um alle Lautsprecher an der richtigen Stelle platzieren zu können. Um den Surround-Sound so optimal wie möglich einzurichten, sollten bei der Aufstellung der fünf Lautsprecherboxen (beziehungsweise sieben) ein paar Punkte beachtet werden:

  • Frontlautsprecher im gleichen Abstand links und rechts vom Bild platzieren
  • Bei den Center- und Frontlautsprechern sowie bei der Leinwand darauf achten, dass alle Elemente den gleichen Abstand zum Zuschauer einhalten
  • Den Subwoofer zwischen einem Frontlautsprecher und dem Center-Lautsprecher stellen
  • Die hinteren Lautsprecher etwas seitlich hinter das Sitzmöbel stellen

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Mit solchen Raumklangsystemen dringen die Filmgeräusche sehr sauber getrennt durch den Raum. Doch es geht auch mit Soundbars oder Sounddecks, die zwar keine Surround-Atmosphäre schaffen, trotzdem aber deutlich mehr leisten als reine Fernsehlautsprecher. Geschickt platziert können diese Systeme schon reelle Kinoatmosphäre zaubern. Dabei kann die Anzahl der verwendeten Lautsprecher unerheblich sein, denn viele Lautsprecher sorgen nicht unbedingt für einen besseren Klang.

Leinwand: gekauft oder selbst gemacht

Natürlich: Für echtes Kinofeeling muss die Leinwand ausreichend groß sein. Dabei handelt es sich heutzutage keineswegs mehr um Produkte aus Stoff, häufig werden auch Materialien wie Glasfasern oder auch Kunststoffe angeboten. Es gibt auch Heimkino-Besitzer, die einfach eine Wand weiß streichen. In den meisten Fällen sind sie reinweiß, manchmal aber auch hellgrau. Typische Größe für eine Heimkino-Leinwand ist meist rund zwei Meter, das gebräuchlichste Format ist 16:9. Wenn Sie handwerklich geschickt sind, ist es auch möglich, die Leinwand selbst zu bauen. Hier kommen meistens Kunststofffolien zum Einsatz, die vor schwarzem Stoff auf einen Rahmen gespannt werden. Aber auch mit Span- und MDF-Platten haben sich Heimkinobesitzer schon ihren Traum erfüllt. Wichtig zu wissen: Die Oberfläche sollte so wenig wie möglich glänzen, also reflexionsarm sein, damit keine Hot Spots entstehen. Die Leinwand sollte außerdem an einer geeigneten Wand stehen, die mindestens drei Meter breit ist – ohne Türen, Nischen und Ecken. Bevor Sie sich für einen Leinwandtyp entscheiden, sollten Sie überlegen, welcher Typ am besten passt. Zwar kann eine weiß gestrichene Wand die Kosten senken, allerdings ist die Wandstruktur oft nicht geeignet. Wer sich für eine mobile Leinwand entscheidet, sollte daran denken, dass entsprechende Modelle meist nicht mehr als 1,5 Meter Bildbreite zu bieten haben. Andere Modelle, wie Rollo-Leinwände (mit und ohne Motor) befinden sich in einem fest installierten Kasten und werden nach dem „Kinobesuch“ wieder aufgerollt.

Der richtige Raum

Die Raumgröße steht in enger Beziehung mit der Klangqualität. Um ein optimales Klangergebnis zu erzielen, sollte der Raum mindestens 30 Quadratmeter groß – aber auf keinen Fall quadratisch – sein. So kann sich der Klang gut ausbreiten. In quadratischen Räumen gibt es erfahrungsgemäß Probleme mit dem Klang, vor allem mit den Basstönen. Gleiches gilt für Räume, deren Seitenwand ein Vielfaches der anderen Wand beträgt (zum Beispiel 4×8 Meter). Schlauchartige, lange Räume eignen sich ebenfalls nicht, um eine gute Akustik zu erzielen, weil hier die Lautsprecher nicht optimal aufgestellt werden können. Und: Hohe Decken wirken sich positiv auf den Klang aus. Weitere wesentliche Aspekte, an die Sie sich halten sollten, um ein optimales Klangergebnis zu erzielen: Sind die Wände kahl, reflektieren sie den Schall sehr stark, was zu einem Nachhall führen kann. Hier schaffen Regale und andere Möbel Abhilfe. Und auch Zimmerpflanzen können gute Diffusoren sein, genauso Hochflorteppiche, die unliebsame Geräusche unterbinden.

Ist der heimische Kinosaal nicht ausreichend gegen Licht geschützt, hilft keine noch so große Leinwand, wenn Reflexionen das Filmvergnügen verderben. Deshalb sollten die Fenster und andere Lichtquellen immer gut abgedunkelt werden. Möglich ist auch, die Fenster zu verkleiden, ansonsten tun es auch Vorhänge aus dickem und lichtundurchlässigem Stoff. Auch die Beleuchtung sollte schon früh in die Planung miteinbezogen werden. Wer keine Deckenstrahler installieren möchte, kann auch zu Wandleuchten greifen. Wichtig: Bei der Installation berücksichtigen, wo später die technische Ausstattung platziert werden soll und auf den Einbau entsprechend vieler Steckdosen achten.

BBB

Die Ausstattung

Wie das Heimkino letztendlich eingerichtet wird, hängt vom Geschmack ab. Im Handel gibt es Doppelsitze, die sich gut eignen und von denen mehrere in eine Reihe oder hintereinandergestellt werden können. Wer es authentischer möchte, kann Ausschau nach neuen oder gebrauchten Kinosesseln halten, die regelmäßig auf verschiedenen Internet-Plattformen angeboten werden. Gut machen sich ebenfalls DVDs oder Blu-rays in Regalen. Besonders stilecht sind auch alte Filmspulen oder Filmplakate und -poster an den Wänden. Die Wände sollten vergleichsweise dunkel gestrichen werden – ein tiefes Rot sorgt dabei nochmal für echtes Kinoflair. Genauso wie eine Popcornmaschine – denn ein echtes Kino ist es bekanntlich nur dann, wenn den Zuschauern frischer Popcorn-Duft um die Nase weht. Halterungen für Snacks und Getränke gehören ebenfalls in ein stilechtes Heimkino.

 

Bildquelle 1: Adobe Stock, © P11irom / 225831812
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