Fragen & Antworten zum Kabelempfang
29. Februar 2012
In vielen deutschen Haushalten wird zum Fernsehempfang eine Satellitenanlage genutzt. Diese spart im Vergleich zum Kabel-TV die monatlichen Gebühren, wodurch sich die Anschaffung der Anlage meist schnell rentiert. Zahlreiche Haushalte haben aber nach wie vor eine analoge Satellitenanlage, mit der bald kein Empfang mehr möglich sein wird – eine Umrüstung auf digitalen Empfang ist notwendig. Was Sie dabei alles beachten sollten, welche Geräte Sie weiter nutzen können, und welche neu angeschafft werden müssen, und was für Vorteile ihnen digitaler Empfang überhaupt bietet, lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Bin ich gezwungen einen Receiver zu nutzen, den mir mein Kabelnetzbetreiber stellt?
Es besteht keine Pflicht, den vom Kabelnetzbetreiber zur Verfügung gestellten Receiver zu verwenden. Demnach kann jeder digitale Kabelreceiver oder Flachbildschirm mit integriertem DVB-C-Tuner für den Empfang der vom Netzbetreiber eingespeisten Programme verwendet werden. Um jedoch die verschlüsselten Sender des Kabelnetzbetreibers mittels der Abokarte entschlüsseln zu können, muss das freie Gerät über einen integrierten Kartenleser verfügen, welcher das genutzte Verschlüsselungssystem beherrscht. Ist kein Kartenleser integriert, kann bei vorhandenem CI- oder CI+-Schacht ein entsprechendes CI-Modul in Verbindung mit der SmartCard zur Entschlüsselung genutzt werden. Der überwiegende Teil der Kabelnetzbetreiber bietet ein CI+-Modul an, welches entweder gekauft oder gemietet werden kann. Fehlen sowohl Kartenleser als auch CI-Schnittstelle können ausschließlich die unverschlüsselten Sender, wie die öffentlich-rechtlichen Programme angesehen werden. Einige Hersteller bieten jedoch auch spezielle Kabelreceiver an, welche über einen passenden Kartenleser für einen bestimmten Kabelnetzbetreiber verfügen.
Tipp: Bei der Installation eines Kabelreceivers, der nicht für das vorhandene Kabelnetz lizenziert ist, empfehlen wir bei der Kanalsuche eine Feinsuche oder einen Blindscan durchzuführen, da aufgrund der verschiedenen Symbolraten unter Umständen sonst nicht alle eingespeisten Sender gefunden werden.
Benötige ich für ein Sky-Abonnement einen zusätzlichen Receiver sowie eine weitere Abokarte?
Die größeren Kabelnetzbetreiber bieten die Möglichkeit die Sky Programme auf die vorhandene SmartCard des Kabelnetzbetreibers aufschalten zu lassen. Somit ist also nicht unbedingt eine zweite Abokarte von Sky notwendig. Möglich ist eine Aufschaltung beispielsweise bei den Kabelnetzbetreibern Unitymedia, Kabel Deutschland, Kabel BW sowie Telecolumbus. Bei Vertragsabschluss ist es dazu lediglich erforderlich die Seriennummer der vorhandenen Abokarte anzugeben, auf welcher die Freischaltung erfolgen soll. Dies wird daraufhin nochmals von Sky geprüft und die entsprechende Freischaltung anschließend veranlasst. Zu beachten ist, dass bei dem jeweils gebuchten Sky-Paket nur die Sender entschlüsselt werden, die auch in das jeweilige Kabelnetz eingespeist werden. Wird eine separate Abokarte von Sky samt Receiver angefordert, werden auch nur die Pay-TV-Sender des jeweils gebuchten Sky-Pakets mit der Abokarte entschlüsselt.
Tipp: Bei vielen kleineren Kabelnetzen der Netzebene 4 (Private Kabelnetze oder Kabelnetze von Wohngesellschaften) ist es oftmals möglich, die Sky-Sender mittels der Abokarte für den Satellitenempfang zu entschlüsseln. Zudem gibt es für diese Netze spezielle Sky-Abokarten (PK-Karten), welche bei Vertragsabschluss angefordert werden können.
Kann ich meinen Kabelanschluss in mehreren Räumen verwenden?
Mittels Verteiler kann der Kabelanschluss durchaus auf mehrere Räume verteilt werden. Die analog eingespeisten Programme werden dann auch von jedem TV-Gerät empfangen. Anders sieht es bei den digital eingespeisten Sendern aus. Da dem Endkunden bei Abschluss eines digitalen Kabelanschlusses lediglich eine Abokarte zur Verfügung gestellt wird, können die verschlüsselten Sender auch nur an diesem TV-Gerät betrachtet werden. An allen anderen TV-Geräten, die mit dem Kabelanschluss verbunden sind, können nur die unverschlüsselten digitalen Sender betrachtet werden. Dies sind in der Regel nur die Programme der öffentlich-rechtlichen-Sendeanstalten. Die digitalen Programme der privaten Sender, wie RTL & Co. sind grundverschlüsselt und daher nur samt Abokarte zu entschlüsseln. Einzige Ausnahme ist der Kabelnetzbetreiber Kabel BW. Bei diesem sind die privaten Sender nicht verschlüsselt und daher auch ohne Abokarte empfangbar.
Alternativ können vom Nutzer weitere Abokarten angefordert werden. Kabel Deutschland genehmigt seinen Kunden zwei weitere Karten für je 24,90 Euro pro Monat. Die Netzbetreiber Kabel BW sowie Telecolumbus gewähren unbegrenzt viele Abokarten, allerdings wird für jede Abokarte der volle Paketpreis berechnet (Kabel BW ab 16,90 Euro und Telecolumbus 4,99 Euro für das Basic-Paket). So kann eine Zusatzkarte für die Nutzung im Schlafzimmer beispielsweise nur mit dem Basis-Programm gebucht werden. Insgesamt sechs zusätzliche Abokarten können beim Anbieter Unitymedia angefordert werden (€ 3,90 pro Karte für das Basis-Paket). Die Preisstruktur wird derzeit überarbeitet.
Hinweis: Derzeit steht noch kein Termin für die analoge Abschaltung im Kabelnetz fest. Wer also aktuell über einen analogen Kabelanschluss verfügt, kann auch nach dem 30. April noch sein gewohntes Programm genießen.
Wie viele HD-Programme sind derzeit via Kabelanschluss empfangbar?
Die Anzahl der verfügbaren HD-Programme (hochauflösende Sender wie „Das Erste HD“) unterscheidet sich je nach Kabelnetzbetreiber stark. Zu beachten ist zudem, dass nicht alle HD-Sender innerhalb eines Kabelnetzes flächendeckend empfangbar sind (siehe Frage 10). Auf der Internetseite der einzelnen Kabelnetzbetreiber kann anhand des Wohnortes (Straße, Hausnummer und Postleitzahl) eine Liste mit den verfügbaren Sendern eingesehen werden. Mit 40 eingespeisten HD-Sendern ist Kabel BW unangefochtener Spitzenreiter. Neben den hochauflösenden Sendern der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten speist Kabel BW acht HD-Programme der privaten Sender (RTL HD & Co.) ein. Zusätzlich zu diesem Angebot erhalten Sportbegeisterte mit den Sendern Sky Sport HD1, Sky Sport HD2 sowie Sky Sport HD Extra und Sky 3D die Möglichkeit sämtliche Sportübertragungen in hochauflösender Form zu verfolgen. An zweiter Position reiht sich Kabel Deutschland ein. Im direkten Vergleich zu Kabel BW werden mit 26 Programmen schon deutlich weniger Sender in HD-Auflösung eingespeist. Darunter sind die Programme der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sowie die privaten HD-Programme der ProSiebenSat.1-Gruppe. Sportfans erhalten in hochauflösender Form nur die Sky-Sender Sky Sport HD1 und Sky Sport HD2.
Knapp vor Unitymedia (mit aktuell 21 HD-Programmen) reiht sich Telecolumbus mit derzeit 22 Sendern auf den dritten Platz ein. Telecolumbus speist die privaten HD-Sender der ProSiebenSat.1- sowie RTL-Gruppe ein. Zusätzlich sind insgesamt 13 Sky-Programme, darunter Sky Sport HD und HD 2 sowie Sky 3D verfügbar. Auch Filmfans werden mit Sky Action HD, Sky Cinema HD sowie Sky Cinema Hits HD hochauflösende Inhalte geboten. Unitymedia speist zwar die HD-Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe ein, Sportbegeisterte erhalten lediglich Sky Sport HD. Mit 12 HD-Programmen stellt die Primacom derzeit das Schlußlicht dar. Der Netzbetreiber speist lediglich die öffentlich-rechtlichen Sender sowie die privaten Sender RTL HD, Kabel 1 HD, Sat.1 HD, ProSieben HD und Vox HD ein. Sky-Programme werden nicht geboten.
Internetseiten der Kabelnetzbetreiber:
Unitymedia: www.unitymedia.de
Kabel Deutschland: www.kabeldeutschland.de
Kabel BW: www.kabelbw.de
Telecolumbus: www.telecolumbus.de
Primacom: www.primacom.de
Wie geht man beim Umstieg von analogem auf den digitalen Kabelempfang vor und was wird benötigt?
Grundsätzlich besteht der erste Schritt darin herauszufinden, welcher Kabelnetzbetreiber am Wohnort für die Versorgung der Haushalte zuständig ist. Diese Informationen sollte der Vermieter bzw. Hausverwalter besitzen. Sofern es sich nicht um ein privates Kabelnetz handelt, können diese Informationen auch durch eine Internetsuche bei diversen Suchmaschinen gefunden werden. Anschließend kann auf der Internetseite des Kabelnetzbetreibers die Hausanschrift eingegeben werden. Daraufhin werden die an der Adresse verfügbaren Produkte aufgeführt. Gleichzeitig kann auch eine Liste mit allen verfügbaren Programmen abgerufen werden. Nun ist es möglich, den endgültigen Vertrag über die Internetseite oder aber in einem Shop abzuschließen. Beim Vertragsabschluss via Internet gewähren die meisten Betreiber einen Rabatt auf die monatliche Gebühr oder die Anschlussgebühr entfällt. Beim Abschluss via Internet werden die gewünschten Pakete sowie die Hardware (Receiver oder CI+-Modul) ausgewählt. Abschließend müssen Anschrift sowie Kontodaten eingetragen werden. Um den Vertragsabschluss zu besiegeln, wird dieser entweder ausgedruckt oder vom Kabelnetzbetreiber zugesendet. Einige Tage später werden Abokarte, Receiver oder CI+-Modul (sofern gebucht) mit einer Anleitung für die Installation per Post an den Kunden gesendet. Die Endgeräte können nun angeschlossen und in Betrieb genommen werden. In einigen Fällen ist der Besuch eines Technikers notwendig wenn beispielsweise die Antennendose ausgetauscht werden muss oder aber das hausinterne Kabelnetz noch nicht rückkanaltauglich ist. Darüber wird der Kunde nach Vertragsabschluss allerdings direkt informiert. Die notwendigen Kosten trägt in diesen Fällen der Kabelnetzbetreiber und nicht der Endkunde, denn für die Instandhaltung und Modernisierung der Kabelnetzstruktur ist allein der Netzbetreiber verantwortlich.
Wo liegen die Vorteile von DVB-C2, dem Nachfolger von DVB-C und lohnt es sich beim Kauf bzw. Vertragsabschluss darauf zu achten?
Derzeit verwenden alle Kabelnetzbetreiber in Deutschland den DVB-C-Standard. Der erweiterte Standard DVB-C2 nutzt wesentlich höhere Modulationsraten (1024-QAM und sogar 4096-QAM) und spart so kostbare Bandbreite (siehe „So funktioniert die Einspeisung“ in der Antwort auf Frage 10). Dementsprechend ist der Kabelnetzbetreiber bei Verwendung dieses Standards in der Lage wesentlich mehr Programme einzuspeisen oder weitere Mehrwertdienste anzubieten. Weitere Vorteile sind ein besseres Management des Kabelnetzes bzw. bei der Einspeisung in vorhandene Netzstrukturen. Für den Verbraucher bedeutet dies im wesentlichen eine größere Programmvielfalt sowie eine Steigerung von Zusatzdiensten. Nachteil ist allerdings die Tatsache, dass bei einem Umstieg auf DVB-C2 aktuell vorhandene Endgeräte nicht mehr verwendet werden können bzw. nur in der Lage sind Sender zu dekodieren, die im DVB-C-Standard eingespeist werden. Bei einem Umstieg müssten also alle vorhandenen Endgeräte ausgetauscht werden. Dies würde natürlich zu enormen Kosten für die Betreiber führen. Zudem müssten Kopfstellen sowie andere Bausteine (Verteiler oder Verstärker) unter Umständen beim Endkunden ausgetauscht und fit für DVB-C2 gemacht werden. Bei Vertragsabschluss ist es unerheblich darauf zu achten, denn sollte ein Betreiber umsteigen kann vom Abonnenten selbst nicht gewählt werden, welcher Standard verwendet werden soll. Sollte der ortsansässige Betreiber auf DVB-C2 umsteigen, ist jedoch beim Kauf eines nicht lizenzierten Receivers darauf zu achten, dass dieser über einen DVB-C2-Tuner verfügt. Andernfalls ist dieser in dem Kabelnetz nutzlos.
Veröffentlichung des DVB-C2-Standards:
Der DVB-C2-Standard wurde vom Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) im April 2010 unter der Bezeichnung EN302769 veröffentlicht. Feldtests wurden 2010 unter anderem von Kabel Deutschland im Berliner Kabelnetz durchgeführt. Nach Rückfrage bei den Kabelnetzbetreibern erhielten wir keinerlei Informationen über einen Terminplan zur Einführung von DVB-C2. Lediglich die Aussage, dass die technischen Möglichkeiten für die einzelnen Betreiber interessant seien und eine Einführung zukünftig sicherlich geplant sei, konnten wir den einzelnen Parteien entlocken.
Wie unterscheidet sich das Senderangebot der verschiedenen Kabelnetzbetreiber?
Die einzelnen Kabelnetzbetreiber bieten neben dem Basispaket diverse digitale Zusatzpakete an. Dies sind beispielsweise länderspezifische Pakete für Programme aus der Türkei, Polen, Italien etc. sowie Sport-, Familien- oder HD-Pakete für hochauflösende Programminhalte. Die Basispakete bieten bei allen Betreibern neben den analogen TV-Sendern die digitalen Programme der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten inklusive der jeweiligen Spartensender sowie der im Free-TV frei empfangbaren Programme der privaten Sender (RTL- und ProSiebenSat.1-Gruppe).
Verfügbare Zusatzpakete der einzelnen Kabelnetzbetreiber:
Unitymedia: DigitalTV Basic (bis zu 75 TV- und 69 Radiosender), DigitalTV Highlights (17 Sender aus Doku, Film, Kinder & Entertainment), DigitalTV Allstars (53 Sender inkl. DigitalTV Highlights), DigitalTV International (50 internationale TV-Programme aus 14 Ländern), Highlights HD & Allstars HD (5 bzw. 13 HD-Sender aus dem Highlights-Paketen)
Kabel Deutschland: Kabel Digital (bis zu 100TV- und 70 Radiosender, 32 TV-Programme analog), Kabelanschluss HD (bis zu 100 TV- und 70 Radiosender, bis zu 6 private HD-Programme), International (acht Pakete mit bis zu 10 Sendern)
Kabel BW: Basisanschluss (bis zu 250 digitale Sender und 80 analoge Sender), HD-Pakete (Sky-HD, HD-Programme der privaten RTL & Co.), International (Sender aus 16 verschiedenen Ländern)
Kann ich über den Kabelanschluss ausschließlich Fernsehen schauen?
Nein. Der Kabelanschluss bietet zusätzlich zum Empfang diverser TV- und Radioprogramme die Möglichkeit eines Telefon- und Internetanschlusses. Ein besonderer Vorteil ist bei diesen Nutzungsmöglichkeiten die Tatsache, dass diese Komplettpakete von einem Dienstleister angeboten werden. Im Vergleich zum Internetanschluss über die herkömmliche Telefonleitung bietet der Internetzugang via Kabel deutlich höhere Geschwindigkeiten. Die notwendige Hardwareausstattung wird von dem Kabelnetzbetreiber zur Verfügung gestellt. Maximal sind in den einzelnen Netzen folgende Geschwindigkeiten möglich (maximale Downloadrate angegeben in Mbit/s):
Unitymedia: 128 / Kosten: mtl. 45,00 Euro
Kabel Deutschland: 100 / Kosten: mtl. 39,90 Euro inkl. Telefonanschluss
Kabel BW: 100 / Kosten: mtl. 29,90 Euro inkl. Telefonanschluss
Telecolumbus: 128 / Kosten: mtl. 54,99 Euro inkl. Telefonanschluss
Primacom: 128 / Kosten: mtl. 40,00 Euro
Tipp: Nicht in jedem Anschlussbereich sind die maximalen Geschwindigkeiten verfügbar. Auch hier informiert der Verfügbarkeitsservice auf den Internetseiten der verschiedenen Kabelnetzbetreiber über die maximal verfügbare Anschlussgeschwindigkeit.
Welche Auswirkungen wird die Übernahme von Kabel BW durch Liberty Global, die Muttergesellschaft von Unitymedia, haben?
Die Übernahme von Kabel BW wurde am 15.12.2011 vom Kartellamt genehmigt und wird wohl besonders für Unitymedia-Kunden einen großen Vorteil bringen. Gegenüber dem Bundeskartellamt hat sich Unitymedia verpflichtet, auf die Grundverschlüsselung der privaten in herkömmlicher Auflösung eingespeisten Programme (SD-Programme) zu verzichten. Besonders private Kabelnetzbetreiber der Netzebene 4 werden angesichts einer solchen Entscheidung profitieren und können den Mietern diese unverschlüsselten Programme gepaart mit eigenen Internet- und Telefondiensten anbieten. Die Grundverschlüsselung fällt bei Unitymedia ab 2013.
Warum sind nicht alle Sender (vor allem die HD-Sender) flächendeckend in einem Kabelnetz empfangbar?
Damit alle gewünschten Sender des Kabelnetzbetreibers für jeden Kunden innerhalb des Anschlussgebietes genutzt bzw. überhaupt empfangen werden können, unterliegt das Kabelnetz einer ständigen Modernisierung. Zunächst sorgt der Kabelnetzbetreiber innerhalb neu erschlossener Empfangsgebiete, wie beispielsweise Wohnsiedlungen oder ländlichen Gegenden für die Grundversorgung. Um den Transport des Signals mit optimaler Qualität in die Haushalte bringen zu können, sind Verteiler, Verstärker sowie Übergabepunkte notwendig. Diese Bausteine müssen technisch auf einem aktuellen Stand sein, um die Umsetzung der gesamten Sender zu gewährleisten. Neben der Modernisierung der Knotenpunkte (Verteiler) für einzelne Empfangsgebiete muss auch die Bandbreite vorhandener Kabelnetzstrukturen erhöht werden, denn erst mit einer erhöhten Bandbreite ist es möglich zusätzliche digitale Sender und vor allem HD-Sender einzuspeisen. So müssen auch heute noch viele Gebiete mit einer Bandbreite von 470 MHz auf 862 MHz erhöht werden. Da es schlicht weg unmöglich ist das gesamte Kabelnetz von jetzt auf gleich zu aktualisieren sind vor allem die hochauflösenden Programminhalte nur in modernisierten Gebieten empfangbar. Entsprechende Informationen über aktuelle und geplante Modernisierungsgebiete können auf den einzelnen Internetseiten der Kabelnetzbetreiber abgerufen werden. Um größere Empfangsgebiete versorgen zu können und Telefonie sowie Internet via Kabel zu ermöglichen rüsten die Anbieter die Netzstruktur auf Glasfaserleitungen um. Erst mittels dieser Leitungen sind extrem schnelle Internetzugänge und Video-On-Demand-Angebote (Onlinevideotheken) möglich.
So funktioniert die Einspeisung:
Die Kabelnetzbetreiber empfangen die einzelnen Sender via Satellit und setzen diese daraufhin in die Kabelfrequenz um. Die Umsetzung erfolgt durch Modulation der einzelnen Sender in digitale Pakete (ähnlich des Transponders beim Satellitendirektempfang). Verwendet wird das QAM-Verfahren (Quadraturamplitudenmodulation) mit verschiedenen Modulationsraten (64-QAM und 256-QAM). Je höher die Modulationsrate, desto mehr Sender können in ein digitales Paket eingefügt werden. Anschließend werden die einzelnen Pakete in die vorhandene Kabelnetzstruktur eingespeist.