Ratgeber: Live-TV und Aufnahmen streamen
Fernseher als Medien-Server verwenden

Der Frühling steht vor der Tür und bald lassen sich laue Abende auch wieder im Garten und auf der Terrasse verbringen. Auch unabhängig von der schönen Jahreszeit schauen immer mehr Zuschauer Inhalte auf tragbaren Geräten wie dem Tablet-PC, der einen guten Kompromiss aus Bilddiagonale und Handhabung bietet. Wer einen Fernseher mit DLNA-Server-Funktion (oder UPnP) besitzt, benötigt nicht einmal ein kostenpflichtiges Abo bei einem IPTV-Anbieter wie waipu.tv oder Zattoo, um TV-Programme live auf dem Tablet zu schauen. Und bietet der Fernseher auch eine Aufnahmefunktion (auf interne oder externe Speichermedien), so lassen sich auch die Aufnahmen über das Netzwerk auf Tablet, Smartphone, Laptop oder auch den Zweitfernseher im Schlafzimmer streamen, ohne dass diese Geräte oder die Räume, in denen sie genutzt werden, über einen eigenen TV-Anschluss verfügen. In diesem Ratgeber erklären wir anhand des neuen Metz Calea, wie einfach Live-TV und Aufzeichnungen innerhalb des Netzwerks auf andere Geräte gestreamt werden können.
Den brandneuen Metz Calea 49 TY62 UHD twin (Bilddiagonale: ca. 124 cm) haben wir erst kürzlich getestet und der Testbericht erscheint am 27. März auf satvision.de und in der neuen April-Ausgabe im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Er bietet neben einem doppelten Triple-Tuner für Satellit, Kabel und DVB-T2 HD auch eine Aufnahmefunktion auf externe USB-Speichermedien sowie die Möglichkeit, als Medien-Server im Netzwerk zu agieren, da er UPnP unterstützt. Diese Kombination aus Ausstattungsmerkmalen macht den UHD-TV zu einem idealen Streaming-Verteiler für Live-TV und aufgezeichnete Sendungen. Wir verraten, wie einfach Sie den Metz oder einen anderen TV mit solcher Ausstattung als Streaming-Server verwenden können.
Der Metz Calea 49 UHD twin R ist ein UHD-TV mit HDR-Unterstützung für beeindruckend kontraststarke Bilder.
Das wird benötigt
Sie benötigen einen Fernseher mit Server-Funktion über das Netzwerkprotokoll DLNA oder UPnP. Dieses Feature ist leider inzwischen sehr selten geworden und nach unserem Kenntnisstand sind Metz, TechniSat und Panasonic aktuell die einzigen TV-Hersteller, die alle oder einige ihrer Fernseher mit dieser Funktion ausstatten. Der Fernseher ist zudem über einen Router – entweder kabellos (WLAN) oder per LAN-Kabel – mit dem Heimnetzwerk zu verbinden. Außerdem wird ein geeigneter Streaming-Client benötigt. Das kann ein Tablet, ein Smartphone, ein Laptop oder ein anderer Fernseher sein. Als Streaming-Client (per DLNA) lassen sich nämlich fast alle Smart-TVs nutzen. Optional ist noch eine USB-Festplatte, um eigene Multimedia-Inhalte sowie TV-Aufnahmen innerhalb des Netzwerks bereitzustellen.
Netzwerkeinstellungen aufrufen
Als erstes sind im Menü die Netzwerkeinstellungen aufzurufen, um den TV – falls nicht bereits geschehen – mit dem Heimnetzwerk zu verbinden. Sie finden sich hinter der Kachel „Netzwerk“ im aufgeräumten Hauptmenü des Metz Calea.
Netzwerkverbindung wählen
Unter „Konfiguration“ > „Verbindung“ ist der Verbindungstyp (LAN oder WLAN) zu wählen. Bei Möglichkeit ist eine Kabelverbindung vorzuziehen. Bei WLAN sollte eine gute Verbindung zwischen Router und TV gegeben sein. Alternativ können WLAN-Repeater oder Powerline-Adapter (z.B. das Magic 2 LAN triple von Devolo) zum Einsatz kommen, wenn kein LAN-Kabel verlegt werden soll.
Medien-Server aktivieren
In den Netzwerkeinstellungen kann unter „Lokale Dienste“ der „Media Server“ auf aktiv gestellt werden. Eine weitere Option ist die Dauer der Standby-Zeit, also wie lange der TV nach dem Ausschalten (Achtung: nicht vom Strom trennen) als Medien-Server aktiviert bleibt.
Archiv neu einlesen
Mit der Option „Archiv neu einlesen“ lassen sich die vom Fernseher im Netzwerk freigegeben Inhalte (z.B. TV-Aufnahmen) manuell aktualisieren.
Aufnahmearchiv
Im Aufnahmearchiv (Play-Taste auf der Fernbedienung) finden sich alle bereits beendeten Aufnahmen, die auf einer angeschlossenen USB-Festplatte gespeichert sind. Metz bietet hier umfangreiche Möglichkeiten zur Verwaltung und Bearbeitung an, die wir im ausführlichen Testbericht genauer beschreiben.
VLC-App installieren
Für unseren Ratgeber verwenden wir als Streaming-Client das Google-Tablet Pixel C mit Android-Betriebssystem. Es lassen sich auch andere Tablets, Smartphones, Laptops, stationäre Computer, Fernseher, Set-Top-Boxen, Raspberry Pis und weitere Geräte verwenden. Voraussetzung ist, dass sie DLNA oder UPnP unterstützen und im demselben Netzwerk wie der TV verbunden sind. Als Wiedergabesoftware für das Tablet installieren wir den kostenlosen VLC-Player.
Menü aufrufen
Das Menü des VLC-Player lässt sich oben links über die drei Querstriche aufrufen und beinhaltetet alle wichtigen Einstellungen und Wege zur Wiedergabe. Wir wählen hier die Option „Lokales Netzwerk“ aus.
Medien-Server auswählen
Wenn bis hierher alles funktioniert hat, sollte unter anderem der Metz-TV („Metz-TV Server“) hier angezeigt werden. Bei vielen gefundenen Servern ist er an dem roten Metz-Logo schneller zu erkennen.
Ordnerstruktur
In der Ordnerstruktur werden hier die Live-TV-Sender („TV“) und Aufnahmen („MetzPVR (external“) angezeigt. Die Radiosender ließen sich in unserem Test auf diesem Weg leider nicht auf andere Geräte streamen.
Aufnahmen
In den Aufnahmen werden alle auf dem Metz getätigten Aufzeichnungen mit dem Namen der Sendung sowie dem Aufnahmedatum aufgelistet. Bei einigen Sendungen wie Serien steht auch die Nummer der Episode hinter dem Titel. Ein Fingertipp auf eine der Aufnahmen startet die Wiedergabe.
Aufnahmen streamen
Auf dem Tablet lassen sich Sendungen in ordentlicher Größe und je nach Sender sogar in HD-Qualität schauen. Es kann über die Navigationsleiste, die am unteren Bildrand eingeblendet werden kann auch vor- und zurückgespult sowie pausiert werden.
Live-TV-Sender
In der „TV Liste 1“ oder einer anderen am TV erstellten Kanalliste werden alle frei empfangbaren Sender aufgelistet. Wie die Aufnahmen können diese ganz einfach mit einem Fingertipp wiedergegeben werden. Es dauert wenige Sekunden, bis die Wiedergabe im Vollbild erfolgt.
TV-Programme streamen
Bedingt durch die Netzwerkverbreitung erfolgt die Wiedergabe des Live-TV-Programms mit einer kurzen Verzögerung, die sich bemerken lässt, wenn auf dem TV und dem Tablet derselbe Sender läuft. Es kann auch auf ein anderes Programm umgeschaltet werden, so dass diese Lösung ideal ist, wenn zwei Familienmitglieder unterschiedliche Sendungen (in verschiedenen Räumen) schauen möchten.
Verschlüsselte Inhalte
Verschlüsselte Sender wie von Sky oder HD+ werden grundsätzlich nicht in der TV-Liste angezeigt – auch dann nicht, wenn ein CI(+)-Modul zu deren Kodierung in einen der zwei Common-Interface-Steckplätze des Metz eingeschoben wurde. Aufnahmen von verschlüsselten Sendern, sofern überhaupt möglich, werden in im VLC-Player hingegen angezeigt. Sie können allerdings nur abgespielt werden, wenn diese restriktionsfrei, zum Beispiel mit dem Modul „Unicam Evo“ und alternativer Software (z.B. „Troja“) angefertigt worden sind.
Besitzen Sie einen TV mit Aufnahme- und UPnP-/DLNA-Server-Funktion oder vermissen Sie diese Features bei Ihrem Fernseher?
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