Ratgeber: Geoblocking umgehen
So gibt es deutsches Live-TV im Ausland

Im Ausland deutsche Fernsehsender über das Internet schauen? Das ist nicht immer so simpel, wie man vielleicht glaubt. Denn nicht alle Inhalte stellen Fernsehsender automatisch auch im Ausland zur Verfügung. Und das gilt sowohl für die öffentlich rechtlichen als auch für die privaten Sender.
Sollen Sendeinhalte in einem bestimmten Land nicht verfügbar sein, richten die Anbieter eine sogenannte Ländersperre ein. Sie wird auch Geoblocking oder Geosperre genannt und ermittelt den Standort anhand der IP-Adresse des Zuschauers. Es erscheint eine Fehlermeldung und das gewünschte Programm bleibt schwarz. Aber Geoblocking lässt sich austricksen.
Ländersperren austricksen mit VPN
Ländersperren richten TV-Sender meist bei Live-Übertragungen (z.B. von Sportveranstaltungen) oder für ihre Mediatheken ein. Und dazu haben sie durchaus das Recht. Es gibt zwar seit 2018 die EU-Portabilitätsverordnung für Streaming-Angebote. Aber die legt lediglich für Bezahldienste wie Netflix eine EU-weite Verfügbarkeit für die Nutzer fest.
Deutsche TV-Inhalte mit Ländersperre lassen sich mit einem Trick aber trotzdem auch im Ausland über das Internet erreichen. Die Lösung heißt VPN. Das steht für Virtual Privat Network (virtuelles privates Netzwerk). Via VPN wird die Übertragung über einen ausgewählten Server umgeleitet, um den eigentlichen Standort virtuell zu verschleiern. Für ein VPN wird beispielsweise vom Ausland aus ein Server in Deutschland ausgewählt, über den dann die gewünschten deutschen Programme abgerufen werden. Die Sperren der TV-Anbieter erkennen dann nur noch den deutschen Server und lösen deshalb nicht aus.
Das funktioniert natürlich auch in die andere Richtung und kann ebenso genutzt werden, um von Deutschland aus Inhalte ausländischer Programme zu erreichen. Aktuell ist das beispielsweise für das Empfangen von Formel-1-Übertragungen im österreichischen oder schweizerischen Free-TV populär.
VPN einrichten – Wie geht das?
VPN-Services können über entsprechende Anbieter genutzt werden. Das kostet zwar etwas, allerdings sind die Gebühren der meisten Anbieter durchaus bezahlbar. Es gibt auch einige wenige Gratis-Angebote, von denen aber eher abzuraten ist. Ihre Funktion ist meist so beschränkt, dass ein flüssiges Streaming gar nicht möglich ist. Außerdem haben es Gratis-Anbieter in der Regel auf das Sammeln von Nutzerdaten abgesehen. Es lohnt sich also, besser auf einen der bekannten und erprobten Anbieter wie etwa NordVPN zurückzugreifen.
Hat man erst einmal einen Anbieter, ist das Vorgehen relativ einfach. Es muss lediglich einer der gelisteten Server des Anbieters für das gewünschte Land gewählt werden und schon kann die Verbindung hergestellt werden.
Die VPN-Nutzung hat übrigens noch einen weiteren großen Vorteil. Sie sorgt für eine verbesserte Verschlüsselung und damit für mehr Sicherheit und Privatsphäre im Netz.
Ist das überhaupt legal?
Ist es legal, Geosperren per VPN einfach zu umgehen? Diese Frage verunsichert viele Nutzer. Die Nutzung von VPN-Diensten an sich ist unumstritten legal. Schließlich ist VPN lediglich ein Werkzeug, das sich für verschiedene Zwecke verwenden lässt. Nicht legal ist ein unbefugter Zugriff auf zum Beispiel urheberrechtlich geschützte Inhalte. Aber ob das bei der Umgehung einer Geosperre rechtlich verfolgt werden könnte, ist juristisch umstritten, da angezweifelt wird, ob die Sperre als eindeutig wirksame technische Maßnahme gegen den Zugriff angesehen werden kann. Diese Diskussion wird aber aktuell nur theoretisch geführt. Praktisch ist die VPN-Nutzung bislang juristisch unproblematisch und risikolos möglich. Lediglich wer damit gegen die spezifischen Nutzungsbedingungen eines Streaming-Anbieters verstößt, riskiert dort eine Kontosperrung.
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