4K – Inhalte und Technik
10 Fragen & 10 Antworten

4K hat in den letzten drei Jahren große Fortschritte gemacht und ist inzwischen allgegenwärtig. Eine Vielzahl der von uns getesteten TV-Geräte zeigen inzwischen die vierfache Full HD-Auflösung und sind technologisch meilenweit von den UHD-Fernsehern der Anfangszeit entfernt. Auch native ultrahochauflösende Inhalte – zu Beginn noch rar und fast ausschließlich in Form von kurzen Demovideos verfügbar – stehen nun auf verschiedenen Medien und in stetig wachsender Anzahl bereit, um alle Vorteile von 4K-Hardware wie UHD-Fernsehern, 4K-Set- Top- und Streaming-Boxen sowie Ultra HD Blu-ray-Playern ausreizen zu können. Wenn sich eine Technologie am Markt etabliert, führt dies meist zu Weiterentwicklungen und so sorgen heute neue Begriffe wie HDR, Ultra HD Premium und UHD-2 für Aufsehen und Verwirrung. In diesem Ratgeber beantworten wir zehn Fragen zu ultrahochauflösenden Inhalten und UHD-Technik der Gegenwart und geben einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Bei der vor allem im Marketing teils konfusen Verwendung der Begriffe 4K und UHD können nicht nur Laien schnell durcheinander kommen. Nun kommen auch neue Begriffe wie 8K, UHD-1 und UHD-2 hinzu. Wer soll da noch den Überblick bewahren?
Auch wir kritisieren, dass die Begriffe UHD und 4K nicht einheitlich und für den Verbraucher nicht immer verständlich verwendet werden. Im Klartext ist Ultra HD (UHD) ein Sammelbegriff für Auflösungen jenseits von Full HD (1080p) und somit ein Oberbegriff der Auflösung 4K. Mit 4K werden Auflösungen mit 2.160 Bildzeilen bezeichnet – in der Regel ist damit heute die Auflösung 3.840 mal 2.160 Pixel (2160p) gemeint. Zu Ultra HD gehören aber auch die Auflösungen 5K (5.120 × 2.880 bei 16:9 oder 5.120 × 2.160 bei 21:9) und 8K (7.680 × 4.320 Pixel). Das Muster beider Kürzel ist also, dass mit 2K, 4K, 5K und 8K die Anzahl der Pixel (K = 1.000) in horizontaler Richtung bezeichnet werden.
Zur Unterscheidung verschiedener UHD-Stufen wurden die Begriffe UHD-1 und UHD-2 eingeführt. UHD-1 bezeichnet den aktuellen 4K-Standard mit 2160p60 und ist in zwei Phasen unterteilt. Phase 1 definiert die Farbtiefe in 8 Bit, in Phase 2 sind es 10 beziehungsweise 12 Bit – also das, was für High Dynamic Range benötigt wird. UHD-2 hingegen definiert bereits die nächste Stufe der ultrahochauflösenden Evolution: 8K-Auflösung mit bis zu 12 Bit Farbtiefe und einer Bildwiederholrate bis zu 120 Hertz (also 4320p120).
4K- oder UHD-Fernseher werden inzwischen in großen Stückzahlen und mit den unterschiedlichsten Ausstattungsmerkmalen angeboten. Lohnt sich der Kauf bereits heute und worauf sollte ich achten?
Die enorme Preisspanne bei 4K-Fernsehern ergibt sich zunächst aus verschiedenen Bildschirmdiagonalen und zudem aus großen Unterschieden bei der Ausstattung, den verbauten Panels – Hertzzahl und Technologie – und Bildprozessoren sowie den Materialien. Die Bilddiagonale sollte auf keinen Fall zu klein gewählt werden, da der Zuschauer bei zu großem Sitzabstand nicht mehr von der besseren UHD-Bildqualität profitiert. Während bei HD-Inhalten der Sitzabstand etwa das Doppelte der Bildschirm betragen kann, sollte es bei 4K nicht mehr als das 1,5-fache sein. Bei einem 55-Zoll-Fernseher mit 4K-Auflösung entspricht das einem Sitzabstand von nur noch zwei Metern. Wer die derzeit bestmögliche Bildqualität nicht nur im Kino, sondern auch in seinen eigenen vier Wänden genießen will, kann auch heute schon zu einem 4K-Fernseher der aktuellen Generation greifen und macht im Hinblick auf die kommenden Jahre nichts falsch. Wichtige Ausstattungsmerkmale bei 4K-Fernsehern sind HEVC, damit sie selbständig entsprechende 4K-Inhalte verarbeiten können, HDMI 2.0 und HDCP 2.2 für den Anschluss von 4K-Abspielgeräten und die Wiedergabe geschützter Inhalte. Bei den übrigen TV-Ausstattungsmerkmalen wie Smart-TV-Funktionen mit Apps und VoD, Aufnahmefunktionen, Tuner-Bestückung und Extra-Funktionen kommt es letztendlich darauf an, was der Anwender wünscht und wo die Präferenzen liegen.
Zwischen unserer aktuellen Bildreferenz, dem LG 65G6V (OLED), der für rund 8.500,– Euro angeboten wird, und einem preiswerten 4K-Fernseher wie dem HE43M3000 (LCD), den man bereits für unter 500,– Euro kaufen kann, liegen nicht nur gut 8.000 Euro Preisdifferenz und ein Größenunterschied von über einem halben Meter in der Diagonale, sondern auch massive Ungleichheiten bei der Ausstattungen wie unsere Einzeltests in den SATVISION-Ausgaben Juli 2016 (LG 65G6V) und April 2016 (Hisense HE43M3000) zeigen.
Brauche ich für den Empfang von 4K-Sendern zwingend eine 4K-Set-Top-Box? Welche Vorteile habe ich gegenüber einem UHD-Fernseher mit Satelliten-Tuner? Wie gut gelingt das Upscaling von SD- und HD-Programmen?
In der SATVISION-Ausgabe Juli 2016 informieren wir in unserer Marktübersicht über die bislang verfügbaren und kommenden 4K-Set-Top-Boxen. Ausführliche Testberichte finden Sie ebenfalls in den SATVISION-Ausgaben Juli 2016 (Humax UHD 4tune+), Dezember 2015 (Vu+ Solo 4K) und November 2015 (TechniSat DIGIT ISIO STC+).
Da die meisten modernen UHD-Fernseher einen Triple-Tuner an Bord haben, ist eine externe Set-Top-Box für den Fernsehempfang über Satellit nicht zwingend erforderlich. Voraussetzung für den Empfang von UHD-Sendern über den integrierten Satelliten-Tuner ist allerdings, dass der Fernseher einen integrierten HEVC-Dekoder bietet, da 4K-Sender wie die meisten anderen 4K-Inhalte in H.265 kodiert sind und dass er die Sender in 2160p50 darstellen kann.
Viele Fernseher bieten zudem nur einen Single-Tuner, erlauben also keine parallelen Aufnahmen auf zwei Sendern. Die Umschaltzeiten, die Programmsortierung und Sonderfunktionen lassen zudem bei einigen TV-Modellen zu wünschen übrig. Mit einer 4K-Set-Top-Box kann der Fernsehkomfort deutlich gesteigert werden. In der Regel sind die Umschaltzeiten kürzer – dank FBC-Tuner können HD-Sender in unter zwei Sekunden umgeschaltet werden – und es wird ein größerer Funktionsumfang geboten. Mit den Multi-Tunern sind zudem viele parallele Aufnahmen möglich. Handelt es sich um einen Receiver mit offenem Linux-Betriebssystem lässt sich dieser zusätzlich mit Plugins erweitern und personalisieren. Den häufig angepriesenen Upscaler zum hochskalieren von SD- und HD-Inhalten, den 4K-Set-Top-Boxen bieten, haben Fernseher ebenfalls integriert. Dabei gilt: Je hochwertiger das Ausgangsmaterial ist, umso besser gelingt das Upscaling.
Blu-ray-Player mit 4K-Upscaling gibt es schon länger. Wodurch unterscheiden sich die neuen Ultra HD Blu-ray-Player von diesen? Was benötige ich zum Abspielen einer Ultra HD Blu-ray?
Eine der am sehnlichsten erwarteten 4K-Quellen kam in diesem Jahr in Deutschland auf den Markt: Die Ultra HD Blu-ray. Inzwischen können beim Online-Versandhaus Amazon über 100 Titel wie Mad Max: Fury Road, Die 5. Welle oder The Revenant – Der Rückkehrer sowie Naturdokumentationen auf Ultra HD-Blu-ray – häufig auch in HDR – gekauft oder vorbestellt werden. Die Preise liegen zwischen 20,– und 40,– Euro.
Ein wenig begrenzt ist hingegen derzeit noch das Angebot an Abspielern für die ultrahochauflösenden Scheiben in den schwarz-silberfarbenen Hüllen. Derzeit sind mit dem Panasonic DMP-UB900 und dem Samsung UBD-K8500 nur zwei Ultra HD Blu-ray-Player in Deutschland verfügbar. In den USA steht Funai mit dem Philips BDP7501 vor der Veröffentlichung eines weiteren UHD-Blu-ray-Players. Die Chancen, dass er auch hier auf den Markt kommen wird, stehen allerdings schlecht.
Blu-ray-Player mit 4K-Upscaling gibt es hingegen schon länger. Diese können die Ultra HD Blu-ray jedoch nicht abspielen und lediglich DVDs und Blu-rays auf 4K hochrechnen. Das gelingt bei Blu-rays (Full HD) besser als bei DVDs (SD). Einen 4K-Upscaler hat aber jeder Fernseher bereits an Bord.
Artikel zur Ultra HD Blu-ray und zu den ersten 4K-Filmen auf Disc finden sich in den SATVISION-Ausgaben Juli 2015 und März 2016. Ausführliche Testberichte zu den beiden Ultra HD Blu-ray-Playern haben wir in den SATVISION-Ausgaben Mai und August 2016 veröffentlicht.
Die TV-Hersteller verwenden die Begriffe 4K und UHD in beliebigen Kombinationen und versehen ihre Fernseher mit eigenen 4K- und UHD-Logos. Nun habe ich bereits öfter ein neues Logo mit der Bezeichnung „Ultra HD Premium“ gesehen. Handelt es dabei auch wieder um einen Marketing-Trick?
Das „Ultra HD Premium“-Logo wurde von der Ultra HD Alliance entworfen und nur Fernseher dürfen es tragen, die eine ganze Reihe an Spezifikationen erfüllen. Dazu gehören der Farbraum BT.2020, 10 Bit Farbtiefe, High Dynamic Range und bei LCD-Fernsehern eine Maximalhelligkeit von 1.000 Nits bei einem Schwarzwert von weniger als 0,05 Nits. OLED-Fernseher müssen 540 Nits Helligkeit und einen Schwarzwert von unter 0,0005 Nits abliefern. Das „Ultra HD Premium“-Logo soll dem Käufer Sicherheit bei der Auswahl eines 4K-Fernsehers bieten, da nur diese Geräte den aktuell gesetzten Standard erfüllen. Bei den meisten anderen Fernsehern scheitert es trotz HDR-Unterstützung an der Helligkeit des Panels. Mit Ultra HD Premium werden auch UHD-Blu-rays und UHD-Blu-ray-Player zertifiziert.
Ich empfange meine TV-Programme per Kabel beziehungsweise DVB-T/T2 und ein Ultra HD Blu-ray-Player wie auch die UHD-Blu-rays sind mir zur Zeit noch zu teuer. Wie kann ich dennoch echte 4K-Inhalte auf meinem UHD-TV genießen?
Netflix und Amazon Instant Video sind aktuell die einzigen in Deutschland verfügbaren VoD-Anbieter mit 4K-Inhalten. Bei Netflix werden vorwiegend Serientitel in 4K angeboten, bei Amazon kommen noch einige in 4K gemasterte Filme hinzu.
Mit Netflix und Amazon Instant Video sind Serien, Filme und Dokumentationen in 2160p abrufbar. Voraussetzung ist bei Netflix der Premium-Zugang für 11,99 Euro im Monat, ein schneller Internetzugang mit mindestens 25 Megabits pro Sekunde wie auch ein 4K-Fernseher mit Netflix-App oder ein externer 4K-tauglicher Zuspieler wie das Amazon Fire TV der 2. Generation. Bei Amazon Instant Video sind es grundsätzlich die gleichen technischen Voraussetzungen, außer dass hier mindestens 15 Mbit/s als Bandbreite empfohlen werden.
Neben den VoD-Angeboten, lassen sich auch andere Quellen im Internet nach UHD-Videos durchsuchen. Auf YouTube sind bereits zahlreiche Inhalte wie Demos, Trailer und Clips in 4K abrufbar. Es gibt zudem zahlreiche Seiten im Internet, wo sich solche Videos herunterladen lassen, um sie per USB-Stick auf dem Fernseher anzuschauen.
Die einfachste Möglichkeit, 4K-Inhalte zu genießen, sind digitale Fotos von einer Kamera oder einem Smartphone. Ab rund 8 Megapixeln lassen sich bereits 4K-Fotos anfertigen und per USB, WiFi oder SD-Karte auf dem Fernseher anzeigen.
Viele aktuelle PC-Spiele unterstützen Auflösungen jenseits von 1080p. Eine 4K-taugliche Grafikkarte wird benötigt. 4K-fähige Konsolen mit HDR von Sony und Microsoft sind bereits angekündigt worden und dürften noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.
Inwiefern verändern sich – abgesehen vom Fernseher – durch 4K die Anforderungen an meine Hardware? Reicht meine Internetgeschwindigkeit dann noch aus, brauche ich eine größere Festplatte und wie sieht es mit meiner Empfangsanlage und Verkabelung aus?
Wenn Video-on-Demand in 4K-Auflösung gestreamt werden soll, dann sollte je nach Anbieter eine Bandbreite von 15 bis 25 MBit/s oder mehr vorhanden sein. Da bei 4K-Inhalten mehr Bildinformationen vorhanden sind, wird auch mehr Bandbreite benötigt. Das macht sich auch bei Aufnahmen von 4K-Sendern bemerkbar. Während eine Stunde HD-Aufnahmen zwischen vier und sechs Gigabytes an Speicherplatz benötigen, sind es bei 4K-Aufnahmen zwischen zehn und zwölf. Auf eine 500-GB-Festplatte passen folglich nicht mehr bis zu 125 Stunden an Aufnahmen (HD), sondern nur noch maximal 50 (4K).
Anders ist es bei der Satellitenempfangsanlage. Die bestehende Anlage mit Antenne, LNB, Verkabelung und Multischalter kann weiter betrieben werden, um Sender in 2160p50 zu empfangen. Lediglich Set-Top-Box oder Fernseher müssen 4K-tauglich sein und das Empfangsgerät muss HEVC unterstützen, um die Sender dekodieren zu können. Auch HDMI-Kabel müssen in der Regel nicht neu angeschafft werden, auch wenn 4K-HDMI-Kabel im Handel angeboten werden. Highspeed-Kabel mit einer Übertragungsrate von rund 8 GBit/s unterstützen 4K, Standard-HDMI-Kabel hingegen nicht.
Die ersten 4K-Fernseher waren noch nicht in der Lage die volle 4K-Auflösung von 3.840 mal 2.160 Pixeln mit 60 Bildern pro Sekunde darzustellen. Gibt es immer noch Geräte, die das nicht können?
HDMI 2.0 wurde erst im September 2013 verabschiedet und so waren bei den ersten 4K-Fernsehern noch HDMI-1.4(a)-Eingänge vorhanden. Diese können zwar 4K in Vollbildern verarbeiten, aufgrund der geringeren Datenrate jedoch maximal 30 Bilder pro Sekunde darstellen. Erst mit der Einführung von HDMI 2.0 und der Erhöhung der Datenrate von rund 10 GBit/s auf 18 GBit/s wurde die volle Bildwiederholrate von 60 Hertz möglich. Die im April 2015 veröffentlichte HDMI-Version 2.0a unterstützt neben dem Farbformat BT.2020 auch High Dynamic Range. Fast alle aktuellen UHD-Fernseher bieten heutzutage mindestens einen HDMI-2.0-Eingang, bei den meisten sind es zwei oder mehr.
Neben HDMI 2.0 ist der Videocodec HEVC (H.265) erforderlich, damit ein Fernseher selbständig 4K-Inhalte verarbeiten kann. Bei einigen älteren Modellen ohne HEVC war noch ein externer Zuspieler notwendig und 4K-Sender konnten nicht empfangen werden.
Ein weiteres entscheidendes Merkmal, um 4K-Inhalte überhaupt abspielen zu können, ist das Kopierschutzsystem HDCP 2.2. Über die HDMI-Eingänge ohne HDCP 2.2 können keine 4K-Inhalte, beispielsweise per Ultra HD Blu-ray-Player wiedergegeben werden.
Über Satellit sind ja die ersten UHD-Sender empfangbar. Werden dort immer noch Dauerschleifen von Demomaterial gezeigt, oder lohnt sich das Einschalten inzwischen? Welche Inhalte erwarten mich?
Eine ausführliche Übersicht der via Satellit empfangbaren 4K-Sender einschließlich Empfangsparameter finden Sie in der SATVISION-Ausgabe Juli 2016.
Über Astra 19,2° Ost sind aktuell sechs UHD-Sender frei empfangbar, von denen der Sender UHD1 by Astra / HD+ teilweise verschlüsselt ist. Auf Hotbird 13° Ost sind es derzeit zwei 4K-Kanäle. Alle Sender werden in 2160p ausgestrahlt. Auf den meisten laufen entweder Demo-Schleifen oder Reportagen und Impressionen, welche der Demonstration der Ultra HD-Auflösung dienen. Auf UHD1 by Astra / HD+, der zur Dekodierung eine HD+-Smartcard benötigt, werden nachts teils eigens für den Sender produzierte Inhalte aus den Bereichen Doku, Lifestyle, Action und Chillout gezeigt. Echte Inhalte wie Serien, Filme und Sportereignisse sind aber noch Zukunftsmusik. Konkrete Pläne für 4K-Sender der Öffentlich-Rechtlichen oder der Privaten sind noch nicht bekannt. Die 4K-Box Sky Q ist in Großbritannien bereits erhältlich. In Deutschland sollen noch 2016 die erste UHD-Ausstrahlungen von Fußballspielen starten und eine UHD-fähige Set-Top-Box auf den Markt kommen. Denkbar ist, dass Ultra HD im Fernsehen 2018 zur Winter-Olympiade in Südkorea und zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland ein größeres Thema wird. Über die Empfangswege DVB-T/T2, Kabel und IPTV sind UHD-Sender bislang noch nicht konkret geplant. Terrestrische Ausstrahlungen in 4K dürften an der begrenzten Kapazität scheitern. Auch im Kabel sollten zunächst die analogen Programme abgeschaltet werden, um Platz für die bandbreitenhungrigen 4K-Sender zu schaffen. Via IPTV stehen die Chancen für eine zeitnahe Aufschaltung von 4K-Sendern am besten – allerdings fehlt es hier noch an der erforderlichen Hardware.
Überall höre und lese ich von HDR. Was bedeutet das genau, was bringt es mir und brauche ich dafür bestimmte Hardware?
HDR (High Dynamic Range) bezeichnet einen Standard, mit dem sich ein breiterer Kontrastumfang darstellen lässt. HDR war schon lange vor den ersten 4K-Fernsehern aus der Digitalfotografie bekannt. Für ein HDR-Foto werden nacheinander mehrere Einzelbilder mit unterschiedlicher Helligkeit aufgenommen und kombiniert, wodurch ein Bild mit detaillierten Kontrastabstufungen in extrem hellen und dunklen Bereichen entsteht. Beim Bewegtbild darf der Abstand zwischen den beiden Frames, die für den HDR-Effekt benötigt werden, nur minimal sein, da ansonsten die Bildinformationen der beiden Einzelbilder zu stark voneinander abweichen. Der HDR-Effekt selber entsteht dann wie bei der Fotografie in der Postproduktion wenn die unterschiedlichen Aufnahmen übereinander gelegt werden. Das Resultat sind bessere Kontraste in dunklen und hellen Bildsektionen. So lassen sich beispielsweise Wolkenformationen bei einem Sonnenuntergang besser erkennen (helle Bereiche), während gleichzeitig im Schatten des Gegenlichtes Konturen einer Bergformation sichtbar werden (dunkle Bereiche). Viele der aktuell auf Ultra HD Blu-ray erschienen und in Zukunft erscheinenden Filme unterstützen HDR. Benötigt wird für die Wiedergabe von HDR neben einem HDR-tauglichen Fernseher ein Ultra HD Blu-ray-Player der diesen Standard unterstützt. Die beiden derzeit in Deutschland verfügbaren UHD-Blu-ray-Player von Panasonic und Samsung sind „Ultra HD Premium“-zertifiziert und unterstützen somit HDR. HDR-Bilder sehen in vielen Szenen tatsächlich farbintensiver, kontrastreicher, plastischer und lebendiger aus als SDR-Bilder. Allerdings haben unsere Tests gezeigt, dass bei UHD-Blu-rays mit HDR die gesamte Bildhelligkeit abnimmt und solche Filme daher nur im abgedunkelten Heimkino geschaut werden sollten.
Während HDR als Leistungsmerkmal inzwischen weit verbreitet ist, unterstützen nur die wenigsten TV-Geräte wie die neuesten 4K-OLEDs und Super-UHD-TVs von LG den noch besseren Video-Standard Dolby Vision.
Mit Dolby Vision haben die Dolby Laboratories einen Standard entwickelt, der in seinen Spezifikationen und seiner Dynamik weit über HDR hinausgeht. Aufgrund der im Signal enthaltenen dynamischen Metadaten, kann der HDR-Effekt an die vorhandene Spitzenhelligkeit des Fernsehers angepasst werden und ermöglicht so HDR auf einer größeren Reihe an Fernsehern, während bei HDR10 statische Metadaten vorhanden sind, die von einer Spitzenhelligkeit von 1.000 Nits profitieren. HDR+ hingegen ist eine Technologie, die Samsung kürzlich eingeführt hat und die jeden Inhalt – von der Blu-ray über die DVD bis hin zum TV-Bild – in simuliertes HDR umwandeln soll.
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