Video-on-Demand-Dienste wie Netflix, Amazon Video und Maxdome, die Filme und Serien als kostenpflichtigen Internetstream anbieten, sind schon seit einigen Jahren stetig auf dem Vormarsch. Im Jahr 2016 belief sich der Umsatz mit Video-on-Demand-Angeboten in Deutschland auf rund 800 Millionen Euro – Tendenz stark steigend. Mit DAZN kam im vergangenen Jahr zudem ein Angebot hinzu, das sich auf die Übertragung von Live-Sport spezialisiert und somit einen weiteren Programmschwerpunkt klassischer TV-Angebote vereinnahmt. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch der Pay-TV-Anbieter Sky vermehrt auf Streaming-Angebote als Ergänzung zu seinen linearen TV-Programmen setzt. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die hierzulande größten Streaming-Anbieter.
Dass Streamingdienste boomen, zeigte nicht zuletzt der jüngste Quartalsbericht des weltweiten Marktführers Netflix, in dem dieser bekannt gab, erstmals die Marke von 100 Millionen Mitgliedern überschritten zu haben. Zudem stieg der Konzernumsatz im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf knapp 2,8 Milliarden US-Dollar und der Gewinn legte von 41 auf 66 Millionen US-Dollar zu. Hierzulande ist der US-amerikanische VoDPionier jedoch (noch) nicht Marktführer, sondern muss sich hinter Amazon Prime Video mit Platz 2 begnügen. Entstanden ist Amazon Prime Video im Jahr 2014 aus dem Vorgängerdienst Lovefilm, der ein Video-on-DemandAngebot mit dem Leihversand optischer Medien kombinierte. Nach der Ausgliederung der Video-on-Demand-Sparte war Lovefilm fortan ausschließlich auf den DVD- und Blu-ray-Versand spezialisiert. Wie kürzlich bekannt wurde, wird Amazon den Dienst jedoch zum 31. Oktober 2017 endgültig einstellen.
Dies dürfte damit zusammenhängen, dass der Postverleih von DVDs und Blu-rays in Anbetracht der Konkurrenz durch Streamingdienste keine große Nachfrage mehr generiert. Seit der Umstrukturierung im Jahr 2014 hat der Internetgigant seine gesamte Marktmacht dazu genutzt, um mit seinem Video-on-Demand-Dienst einen hohen Marktanteil zu erreichen. Insbesondere
die Strategie, das Angebot mit weiteren Diensten aus dem Amazon-Universum zu verbinden und so einen besonders günstigen Preis zu veranschlagen, dürfte dabei eine große Rolle gespielt haben.
Durch die Verknüpfung mit seinem Prime-Dienst, der neben kostenlosem Premium-Versand auch Zugriff auf Musiktitel und E-Books ermöglicht, war Amazons Video-on-Demand-Angebot lange zu konkurrenzlos niedrigen Kosten von rund 4,– Euro verfügbar. Zu Beginn dieses Jahres wurde jedoch eine Preiserhöhung bekannt gegeben, so dass ein Prime-Abo mittlerweile mit 69,– Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Mit dem daraus resultierenden monatlichen Preis von 5,75 Euro ist Amazon Prime Video trotz der Erhöhung aber weiterhin das günstigste der großen StreamingAngebote.
Allerdings entfällt für den Anwender dadurch ein großer Vorteil, nämlich die Flexibilität einer monatlichen Kündigungsfrist. Anwender, die diese Flexibilität wünschen, müssen monatlich 7,99 Euro bezahlen, womit der preisliche Vorteil gegenüber der Konkurrenz entfällt. Auch sind darin die übrigen PrimeDienste nicht inkludiert; für ein PrimeAbo mit monatlicher Kündigungsfrist werden nämlich 8,99 Euro veranschlagt. Netflix wiederum bietet drei verschiedene Preisstufen. Das Basis-Abo kostet monatlich 7,99 Euro und bietet das gesamte Film- und Serienangebot auf einem Gerät in SD-Qualität.