Neue Heimat für James Bond, Stargate und Rocky

Wie Amazon gestern in einer Pressemitteilung bekannt gab, übernimmt der Onlinegigant das traditionsreiche Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Das Studio mit dem ikonischen brüllenden Löwen umfasst ein riesiges Portfolio an Film- sowie Serienklassiker. Darunter Serien wie Stargate oder Vikings sowie Filmklassiker wie RoboCop oder die James Bond-Reihe.

Schon seit längerer Zeit kämpfte das Unternehmen mit finanziellen Problemen, was schließlich 2010 in einem Sanierungs- und Reorganisationverfahren nach dem US-Insolvenzrecht endete. Die aktuelle Corona-Lage verschärfte die Lage jedoch wieder, sodass sich das Studio selbst auf die Suche nach einem Käufer machte. Neben Amazon zeigten auch der Streamingdienst Netflix und AppleTV Interesse. Letztlich konnte sich aber Amazon mit einem Angebot von 6,9 Milliarden Euro (8,45 Milliarden US-Dollar) durchsetzen.

Damit gehören Amazon neben der eigentlichen Filmproduktionsgesellschafft und den dazugehörigen Studios auch die gewaltige Film-Bibliothek mit rund 4.000 Kinofilmen sowie 17.000 Fernsehserien. Darunter befinden sich unter anderem Klassiker wie Ben Hur, 2001: Odyssee im Weltraum sowie Der Hobbit und seine Fortsetzungen sowie die James-Bond-Filmreihe, dessen nächster Teil No Time to Die zuletzt auf den 8. Oktober verschoben wurde. Bei Serien zählen unter anderem das Stargate-Franchise, Fargo und The Handmaid’s Tale zum Fundus.

Amazon wird mit all diesen Titeln das eigene Angebot seines Streamingdienstes Prime Video aufwerten, nachdem der Wettbewerbsdruck durch neue Streamingdienste wie Disney+ und Peacock und dazugehörigen Exklusivtiteln sich verstärkt hat. Aktuell benötigt die Übernahme durch Amazon noch die Genehmigungen verschiedener Regulierungsbehörden. Es handelt sich um die zweitgrößte Übernahme in der Geschichte Amazons nach dem Kauf der US-Lebensmittelmarkt-Kette Whole Foods im Jahr 2017 für 13,7 Milliarden Dollar.