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Portable iPod Dockingstations im Test

Musik zum Mitnehmen

31. Dezember 2007

Keine Frage: Grenzenloser Musikgenuss war wohl noch nie so mobil wie heute, denn moderne MP3-Player, wie beispielsweise der Apple iPod, bieten nicht nur Flexibilität für die digitale „Plattensammlung“, sondern auch Akkulaufzeiten, die noch vor wenigen Jahren als unrealistische Zukunftsmusik belächelt worden wären. Einen Haken hat die MP3-Freiheit allerdings: Im Normalfall genießt der mobile Musikfreund nur per Kopfhörer und vor allem alleine. Abhilfe schaffen hier sogenannte Sounddocks, welche die Musiksammlung per Lautsprecher wiedergeben.

Diese Erfindung ist an sich nun nichts Neues, allerdings bieten inzwischen viele namhafte Hersteller auch portable Lösungen, die dank herkömmlicher Batterien oder integrierter Akkus für mehrere Stunden Musikgenuss versprechen, völlig unabhängig von einem Stromanschluss. Wir haben uns insgesamt vier Modelle verschiedener Preisklassen genau angesehen und für Sie getestet. Bei unseren Kandidaten handelte es sich durchweg um Geräte, die primär als Dockingstation für den derzeit wohl populärsten MP3- und Multimediaplayer, den iPod, gedacht sind. Mit anderen Playern, dem iPod Shuffle oder älteren Generationen des „normalen“ iPods können Sie allerdings immerhin noch per Klinkeneingang verbunden werden. Dann stehen viele Möglichkeiten der Fernbedienung (Titelwahl, Menünavigation, etc.) jedoch nicht zur Verfügung.

Ganz nebenbei konnten alle von uns getesteten Sounddocks auch direkt am Stromnetz betrieben werden und funktionierten spätestens dann auch als Ladestation für den iPod. oder das iPhone. Dem mobilen Musikgenuss, egal ob in der Küche, im Wohn- oder Schlafzimmer, im Bad oder auch auf der Terassse oder im Park steht somit nichts mehr entgegen. Der iPod ist übrigens schon lange nicht mehr ein exklusives Vergnügen für die jüngerer Generation: Egal ob jung oder alt, der mobile Multimediaplayer hat überall begeisterte Anhänger gefunden.

Altec Lansing – inMotion iM7

Mit dem iM7 will der Hersteller Altec Lansing ganz offensichtlich Nostalgiker als Kunden gewinnen. Das gesamte Design des portablen Sounddocks erinnert an die, manchem Leser wahrscheinlich noch vertrauten, „Gettoblaster“. Sogar eine Hommage an die früher verbreiteten Audiokassetten und deren Klappschubladen findet sich auf der Vorderseite: Auf Druck klappt dort die Halterung für den iPod heraus, Letzterer wird, wie früher eine Kassette, „eingelegt“ und anschließend das Fach wieder geschlossen. Dank Adaptereinschüben funktioniert dies für alle Generationen des Classic-iPods und auch für den iPod Nano.

Der iPod Shuffle kann (wie auch MP3-Player anderer Hersteller) per Klinkenanschluss verbunden werdenLeider hat Altec-Lansing sich neben der Form auch die Größe und das Gewicht der besagten Gettoblaster zum Vorbild genommen. Das iM7 war das mit Abstand größte und auch sperrigste Gerät in unserem Test und eignet sich nur bedingt zum einfachen Transport. Dafür ist der netzunabhängige Einsatz des iM7 auch über lange Zeit – dank einer „Befüllung“ mit insgesamt acht der großen D-Batterien – möglich. Die netzunabhängige Laufzeit betrug im Test rund 20 Stunden.

Danach schaltete sich das Gerät in immer kürzeren Abständen aufgrund niedriger Batterienladung von selbst aus. Die netzunabhängige Laufzeit ist also durchaus beeindruckend, allerdings gilt das gleiche auch für die Kosten: Unsere Ladung Testbatterien hat insgesamt knapp € 20,- gekostet, somit zahlt der Nutzer pro Stunde mobilem Musikgenuss auch circa einen Euro. Bei der Tonqualität, der Königsdisziplin, muss sich das Altec Lansing-Sounddock lediglich dem Konkurrenten von Bose knapp geschlagen geben, deutliche Verzerrungen waren hier vor allem bei hohen Lautstärken festzustellen.

Bei „normaler“ Lautstärke präsentierte sich ein durchweg sehr gutes Klangbild mit klaren Höhen und Mitteltönen, sowie satten Bässen. Zwei große Pluspunkte sprechen schließlich noch für das iM7: Zum einen war es das einzige Gerät im Test, dass auch über Videoausgänge (S-Video und Cinch) verfügte und zum anderen bot er per Fernbedienung, ebenfalls exklusiv in diesem Test, die Möglichkeit den Bass und die Höhen einzustellen. Darüber hinaus standen per Fernbedienung leider nur die Standardfunktionen zur Verfügung. Eine Navigation im Menü des iPods war nicht möglich. Einen weiteren (letzten) Kritikpunkt haben wir schließlich noch und schlagen den Bogen zum Anfang: Die besagte Nostalgiker-iPod-Schublade ist zwar ein nettes Extra (und bietet von allen Testprodukten den besten Halt für den Player), lässt sich aber nur schwer schließen.

Wer es eilig hat, wirft dabei auch schnell das gesamte Gerät um, da dieses – trotz hohen Gewichtes – nicht genug Gegendruck bietet. Im ersten Quartal 2008 will Altec Lansing übrigens ein Nachfolgegerät zum iM7 herausbringen, welches im Gegensatz zum aktuellen Modell in Schwarz erhältlich sein soll und auf die „Kassettenschublade“ verzichtet. Ansonsten soll es mit dem derzeit erhältlichen, weißen Modell weitgehend identisch sein.

PRO
Anschlüsse & Tonqualität

CONTRA
Größe & Gewicht

Bose – Sounddock Portable

Das schlichte Äußere verrät wenig über die klanglichen Qualitäten, die im Inneren des neuen Sounddocks Portable von Bose schlummern.

Die Frage, „Wo ist denn das Universaldock für den iPod?“ beantwortet sich nach einem sanften Druck auf die richtige Stelle der Gerätefront von selbst: Lautlos schwingt das Dock aus dem Geräteinneren hervor. Bei Nichtbenutzung kann es wieder eingeklappt werden und schützt den Anschluss so vor Beschädigungen oder vor Verschmutzung und spart sogar noch Platz. Als ein wenig enttäuschend empfanden wir hingegen die Interaktions- und Bedienungsmöglichkeiten des Sounddock Portable: Lediglich die Lautstärke kann am Gerät gewählt werden, keine Ausgänge aber immerhin ein Klinkeneingang für alternative Player. Auch die Fernbedienung sieht schick aus, kann aber nicht völlig überzeugen: Zwar funktioniert die Kapitelwahl, die Lautstärkenregelung sowie das Ein- und Ausschalten und ein Wechsel der Wiedergabelisten tadellos, eine Menünavigation ist allerdings nur am iPod selber möglich.

Absolute Spitzenklasse erwartete uns hingegen bei der Tonqualität. Egal ob leise oder laut, ob bei den Bässen oder den Höhen, das Sounddock Portable liefert einen wahren Ohrenschmaus. Kaum zu glauben, dass eine solche Audioqualität und ein solches Klangvolumen mit einer so kleinen Box erzeugt werden kann. Auch die Mobilität lässt keine Wünsche offen, denn Bose spendierte seinem Sounddock einen echten Lithium-Ionen-Akku (der sich bei einer Netzverbindung automatisch bis zum Maximum auflädt), der einfach und schnell gewechselt werden kann. Die Laufzeit in unserem Test braucht mit 10 Stunden die Konkurrenz keinesfalls zu fürchten und lag sogar noch vier Stunden über der Herstellerangabe. Auch im Akkubetrieb wird der iPod aufgeladen. Für noch längere Außeneinsätze sind zusätzliche Akkus von Bose zum Preis von € 98,- erhältlich. Für den sicheren und komfortablen Transport des Sounddocks bietet der Hersteller darüber hinaus eine speziell auf das Modell Portable zugeschnittene Tasche an. Für € 58,- kann der Besitzer darin nicht nur das Sounddock selbst, sondern auch einen iPod und Zubehör unterbringen.

PRO
Tonqualität

CONTRA
Bedienung

JBL – On Stage 3

Das On Stage 3 von JBL erinnert auf den ersten Blick an eine fliegende Untertasse aus den Science Fiction-Comics und -Filmen der 50er und 60er Jahre. Das kleinste und damit auch am einfachsten zu transportierende Gerät in unserem Test präsentiert sich in avantgardistischer Scheibenform, uns hat das Design gefallen. Besonders erfreulich ist die Anschlussvielfalt des On Stage 3: Nicht nur einen Klinkeneingang, wie bei allen übrigen Kandidaten auch, fanden wir dort, sondern darüber hinaus einen ebensolchen Ausgang und einen USB-Port für die Verbindung mit dem PC. Der iPod kann so, angedockt an das On Stage 3, auch direkt mit iTunes synchronisiert werden. Bei der Bedienfreundlichkeit sammelt das Sounddock ebenfalls viele Pluspunkte: Während am Gerät selbst nur die wichtigsten Funktionstasten (Lautstärke, Ein/Aus) vorhanden sind, kann mit der Fernbedienung neben den obligatorischen Funktionen sogar das komplette Menü des angedockten iPods bedient werden.

Auch das gezielte Auswählen von Musikstücken, das Wechseln der Musikordner oder Wiedergabelisten kann so bequem aus der Ferne vorgenommen werden. Gute Augen sind dafür allerdings eine Voraussetzung, denn diese Einstellungen werden (wie bei den übrigen Kandidaten auch) nur im Display des iPods selbst angezeigt. Als Energiequelle nutzt das On Stage leider keinen wiederaufladbaren Akku, sondern handelsübliche AA-Batterien (sechs Stück an der Zahl). Die netzunabhängige Laufdauer richtet sich so also auch nach der Qualität der verwendeten Batterien, in unserem Test kamen wir immerhin noch auf achteinhalb Stunden. Bei der Audioqualität bot sich uns ein Klangbild im Mittelfeld. Zwar war der Ton im Verhältnis zu den geradezu winzigen Boxen recht gut und auch kräftig, allerdings fehlten im direkten Vergleich zur Konkurrenz (beispielsweise von Bose) jegliche Tiefen und das gesamte Klangbild präsentierte sich eher flach.

PRO
Größe, Gewicht & Anschlüsse

CONTRA
Lautstärke & Bässe

Logitech – Pure-Fi Anywhere

Anywhere, überall, das verspricht schon der Name des Pure-Fi Sounddocks von Logitech und tatsächlich ermöglicht es mit seinem integrierten Akku die Wiedergabe von MP3-Dateien direkt vom iPod nahezu überall. Auf die vom Hersteller versprochenen zehn Stunden Wiedergabezeit kamen wir allerdings im Test nicht. Bereits nach etwa acht Stunden schaltete das Pure- Fi Anywhere im Akkubetrieb ab. Zum Transport eignet es sich dennoch sehr gut, da es das leichteste Gerät im Test war. Das schlichte aber edle Design passt gut in nahezu jede Umgebung und für unterwegs ist eine robuste Transporttasche bereits im Lieferumfang enthalten. Auch die Bedienung gefiel uns beim Logitech- Kandidaten sehr gut (sogar am besten in diesem Vergleichstest). Bereits am Sounddock selbst befinden sich einige Bedienelemente. Mit der Fernbedienung ist dann sogar neben den Standardfunktionen eine komplette Menüsteuerung des angedockten iPods möglich.

Darüber hinaus lässt sich auch die Shuffle-Funktion (also die zufällige Wiedergabe aller Musiktitel einer Wiedergabeliste) aktivieren und auch wieder ausschalten. Gleiches gilt für die Endloswiedergabe eines Titels oder einer ganzen Liste. Damit bietet das Sounddock mit Abstand die meisten Bedienoptionen per Fernbedienung. Weniger Lorbeeren verdiente sich das Pure-Fi bei der Tonqualität. Zwar kann hier die sogenannte „Stereo XL“ Funktion zugeschaltet werden, die das Klangbild je nach Situation noch einmal deutlich verbessern kann, allerdings änderte auch dies nichts daran, dass das Sounddock „ein wenig schwach auf der Brust“ ist.

Die maximale Lautstärke ist verglichen mit den restlichen Kandidaten eher gering und der Klang aus den Boxen allgemein etwas blechern und frei von sämtlichen Bässen – auch schon bei niedrigeren Lautstärken

Fazit

Selten hatten wir in einem Vergleichstest ein so knappes Ergebnis: Mit nur 0,6% Vorsprung und einem Gesamtergebnis von 88,5% („gut“) gewinnt das Sounddock Portable von Bose den direkten Vergleich mit der Konkurrenz. Einer wirklich überragenden Audioqualität stehen hier vor allem die teils nutzerunfreundliche Bedienung (keine echte Menünavigation) und der hohe Preis von fast € 400,- gegenüber. Altec Lansing wird Zweiter im Test mit dem iM7. Auch hier konnte die Tonqualität weitgehend überzeugen, ebenso wie die Ausgänge des Sounddocks. Als weniger gut stellten sich vor allem Größe und Gewicht, sowie auch hier die Bedienung dar. Der Preis von € 190,- sorgt allerdings für ein deutlich besseres Preis-/Leistungsverhältnis als beim Testsieger.

Preis-/Leistungssieger und Dritter im Test mit 85,3 („gut“) und einem Preis von € 140,- wurde schließlich das On Stage 3 von JBL, vor allem dank vollständiger Menünavigation, optimaler Transportfähigkeit und einer komfortablen PC-Verbindung. Abstriche muss der Käufer hier allerdings bei der Audioqualiät machen, da die Bässe fast gar nicht zum Tragen kommen.Gleiches gilt in noch extremerer Form für unser Schlusslicht im Test, das Pure-Fi Anywhere von Logitech. 79,9% ergeben die Bewertung „befriedigend“. Schade, denn die Bedienung gefiel uns beim Kandidaten von Logitech eindeutig am besten: Nicht nur eine komplette iPod-Menünavigation, sondern auch das Einstellen von Zufalls- oder Endloswiedergabe per Knopfdruck auf der Fernbedienung ist mit dem Pure-Fi möglich. Eine Kaufempfehlung fällt uns angesichts der sehr individuellen Stärken und Schwächen der Produkte diesmal schwer, deshalb geben wir hier lieber einen Wunschzettel an die Hersteller ab: Das perfekte Sounddock sollte ohne Frage die Tonqualität des Sounddock Portable von Bose, die Anschlussmöglichkeiten des iM7 von Altec Lansing, die Größe und das Gewicht des On Stage 3 von JBL und die Benutzerfreundlichkeit des Pure-Fi Anywhere besitzen. Das finden Sie unrealistisch? Wir auch, aber man wird ja noch träumen dürfen…

Getestete Produkte

  • Altec Lansing inMotion iM7
  • Bose Sounddock Portable
  • JBL On Stage 3
  • Logitech Pure-Fi Anywhere

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  • Altec Lansing inMotion iM7
  • BOSE Sounddock Portable
  • JBL On Stage 3
  • Logitech Pure-Fi Anywhere

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