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Auto-Standby

28. Juli 2012

Einfache Set-Top-Boxen müssen aufgrund der europäischen Ökodesign-Richtlinie seit dem 24.02.2010 mit einer Abschaltautomatik ausgestattet sein. Diese ist häufig unter der Bezeichnung Auto-Standby zu finden und bewirkt, dass das Gerät nach spätestens drei Stunden ohne Eingaben durch den Benutzer automatisch in einen stromsparenden Modus versetzt wird. Bei Fernsehern muss seit dem 20.08.2011 eine Abschaltautomatik nach spätestens vier Stunden aktiviert sein. Der Vorteil liegt auf der Hand: Strom und somit bares Geld können gespart werden. Störend ist die Funktion jedoch, wenn an längeren Fernsehabenden eine Meldung über die bevorstehende Abschaltung informiert.

Abschaltautomatik nach EU-Vorgabe

Wer eine einfache Set-Top-Box der neueren Generation ohne CI-Schacht und PVR-Funktion auf USB besitzt, wird sich beim ersten längeren Betrieb womöglich gefragt haben, warum sich diese nach einigen Stunden Betrieb ohne Betätigen der Fernbedienung von alleine ausgeschaltet hat. Hierbei handelt es sich keinesfalls um eine Fehlfunktion oder einen Defekt, sondern um die Umsetzung einer Richtlinie der EU. Denn Set-Top-Boxen müssen laut EU-Verordnung vom 04.02.2009 seit dem 24.02.2010 mit einer standardmäßig aktivierten Abschaltautomatik ausgestattet sein, um den durchschnittlichen Stromverbrauch zu senken.

Auch für andere Haushalts- und Bürogeräte ist eine vergleichbare Funktion geplant oder bereits eingeführt worden. Seit dem 20.08.2011 gilt das auch für TVs, jedoch ab vier statt drei Stunden. Wenn man also beispielsweise einmal vergessen sollte, TV oder Set-Top-Box auszuschalten, dann geschieht das nach drei bzw. vier Stunden von alleine. Und wer abends beim Fernsehen einschläft, muss sich am nächsten Morgen nicht ärgern, dass der Fernseher die ganze Nacht über gelaufen ist. Die Abschaltautomatik schaltet das Gerät jedoch nicht völlig aus, sondern versetzt es in den Deep-Standby-Modus, weshalb sie häufig auch als Auto-Standby bezeichnet wird. In Zeiten wachsenden ökologischen Bewusstseins macht eine solche Funktion durchaus Sinn, da auf diese Weise Energie und somit Ressourcen gespart werden. Gleichzeitig kann jeder Haushalt damit bares Geld sparen und seine Geräte schonen.

Auto-Standby deaktivieren

2012-07-rat-autostandby-screenMenü mit Auto-Standby-Option

Im Gegenzug wird die Funktion all diejenigen stören, bei denen der Fernseher auch mal länger läuft. Denn nach spätestens drei Stunden ohne Eingabe durch den Zuschauer wird ein Abschalthinweis auf dem Bildschirm erscheinen, der über die bevorstehende Abschaltung informiert.

Bei Fernsehern liegt dieses Intervall bei vier Stunden. Die Hersteller können auch kürzere oder längere zusätzliche Intervalle zur Auswahl stellen – doch die Zeitvorgabe aus der EU-Vorgabe muss standardmäßig eingestellt sein. Der Abschalthinweis kann zwar mit der Fernbedienung entfernt und somit die Abschaltung verhindert werden, aber gerade während eines spannenden Filmes oder Sportereignisses wird dies für Unmut beim Zuschauer sorgen. Wenn die Fernbedienung zwischendurch hin und wieder betätigt wird, dann wird die Abschaltautomatik umgangen.

Sicherer und komfortabler ist es allerdings, den Auto-Standby-Modus zu deaktivieren. Bei vielen Set-Top-Boxen und TVs steht diese Option nämlich im Menü zur Verfügung. Wahlweise kann dort – wenn möglich – die Abschaltautomatik auf „aus“ gestellt oder die Zeitspanne modifiziert werden. Doch ob das möglich ist, kann von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell variieren. Denn zwar ist die Umsetzung der Richtlinie für die Hersteller Pflicht, aber nicht die Option, diese deaktivieren zu können.

Sleep-Timer als Alternative

Eine andere Form von Abschaltautomatik, die es schon länger gibt, sind Sleep-Timer. Set-Top-Boxen oder TVs, die diese Funktion unterstützen, können entweder über das Menü oder direkt über die Fernbedienung mit einem Timer versehen werden, der sie nach gewünschter Zeit in einen stromsparenden Modus versetzt. Und das deutlich schneller als über Auto-Standby. Der Countdown für den Sleep-Timer lässt sich je nach Gerät unterschiedlich lang programmieren, oft beginnend bei wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden. Manche TVs und Set-Top-Boxen bieten darüber hinaus Einstellungen zum automatischen Ein- und Ausschalten des Gerätes zu bestimmten Zeiten. Beispielsweise kann eingestellt werden, dass der Fernseher morgens die Rolle des Weckers übernimmt oder sich immer abends um 23 Uhr ausschaltet. Idealerweise bleibt der Auto-Standby-Modus aktiviert und wird – wenn nötig und möglich – durch Sleep-Timer ergänzt. Und wenn absehbar ist, dass mal längere Zeit vor dem TV verbracht wird, kann der Auto-Standby-Modus mit wenigen Tastendrücken vorübergehend deaktiviert werden.

 

INFOBOX Standby und Deep-Standby

Der grundlegende Unterschied der beiden Modi ist der Stromverbrauch. Während der Deep-Standby genau wie die Abschaltautomatik über EU-Richtlinien reglementiert ist und eine Set-Top-Box in diesem Modus nicht mehr als 1 Watt verbrauchen darf, so verbrauchen viele Set-Top-Boxen im Standby-Modus je nach Hersteller und Modell manchmal kaum weniger als im normalen Betrieb. Wer Strom sparen will, sollte also möglichst auf den normalen Standby-Modus verzichten. Die Kehrseite des Deep-Standby ist, dass die Bootzeiten länger sind und je nach Modell um die 20 Sekunden oder höher liegen. Aus dem Standby heraus hingegen starten die meisten Set-Top-Boxen innerhalb von wenigen Sekunden.

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