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10 Fragen & 10 Antworten zu Heimkino-Soundsysteme

09. Juli 2013

Während moderne Flachbildfernseher auf der einen Seite mit bestechender Bildqualität, chicem Design und vielen nützlichen Features punkten können, ist auf der anderen Seite der Sound in der Regel weniger befriedigend. Die extrem flache Bauweise der Flat-TVs von nur wenigen Zentimetern erlaubt weder Leistungsstarke Lautsprecher, noch bietet sie Raum für die Entfaltung eines vollen Klangbildes mit klaren Höhen und satten Tieftönen. Wer also in den Genuss echten Heimkinogefühls kommen möchte, ist bis auf in wenigen Ausnahmefällen auf ein externes Soundsystem angewiesen. Dieser Ratgeber soll Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema „Heimkino-Soundsysteme“ liefern.

Lohnt sich ein externes Soundsystem?

Welche Möglichkeiten gibt es? Zunächst sollte sich jeder Fragen, ob ein Heimkino-Soundsystem wirklich erforderlich ist. Für diejenigen, die vorwiegend Nachrichten und Reportagen oder generell wenig TV schauen, lohnt sich ein Soundsystem kaum. Wer hingegen regelmäßig Blockbuster-Filme im Free- oder Pay-TV sieht oder bei Sportübertragungen Wert auf Stadionatmosphäre und satte Motorengeräusche legt, kommt um ein externes Soundsystem nicht herum.

Auch bei großem Sitzabstand empfiehlt sich ein Sound-Tuning. Generell sind hier drei Optionen zu Unterscheiden. Einfach, preiswert und platzsparend sind Soundbars, die nur aus einem einzigen Lautsprecher und einem Subwoofer bestehen. Komplettsysteme bieten zwei, fünf oder mehr Lautsprecher, einen Subwoofer und einen Blu-ray-Player aus einer Hand. Die professionellste und zugleich teuerste Lösung stellt ein AV-Receiver in Kombination mit leistungsstarken Lautsprechern und Subwoofern dar.

Wie viel Geld sollte ich für ein Heimkino-Soundsystem ausgeben?

Zunächst einmal hängt das davon ab, wie die individuellen Ansprüche geartet sind und ob ein Kompromiss aus Preis und Leistung eingegangen werden soll. Denn nach oben hin sind preislich fast keine Grenzen gesetzt. Soundbars gibt es zwischen unter 100,– und über 2.000,– Euro. Auch für 2.1- oder 5.1-Komplettsysteme mit Blu-ray-Player klafft die Preisspanne weit auseinander. Günstige Systeme sind schon für um 200,– Euro erhältlich, während die Luxus-Varianten mit 2.000,– Euro und deutlich darüber zu Buche schlagen. In beiden Fällen sind ein Hörtest und die Konsultierung der Fachpresse ratsam.

Wer ein wenig mehr will, der sollte zu einem AV-Receiver greifen, der nicht nur den TV, sondern auch alle anderen klangproduzierenden Geräte mit einem deutlichen Plus an Output-Leistung verstärkt. High-End-Modelle unterstützen bis zu elf Lautsprecher und zwei Subwoofer – also 11.2 – kosten aber auch ohne Lautsprecher schon über 3.000,– Euro.

Gibt es auch Flachbildfernseher, die über ein gutes integriertes Soundsystem verfügen?

Es gibt Bemühungen, auch sehr flache Fernseher mit ansprechendem Klang zu versehen. Solche Fernseher verfügen über ein paar mehr Watt Ausgangsleistung und häufig sogar über integrierte Subwoofer. Diese TVs können sich zwar von der Masse der dünn klingenden Flachbildfernseher abheben, doch ein echtes 5.1-Soundsystem mit einem kraftvollen Subwoofer und im Raum verteilten Boxen oder eine leistungsstarke Soundbar können auch diese Modelle nicht ersetzen.

Eine Ausnahme stellen das Video- Wave II Entertainment System und dessen Vorgänger von Bose dar. Hier sind im Bildschirm über sieben Lautsprecher für Hochtöne und ganze sechs Subwoofer für Tieftöne integriert, die nicht nur für einen satten Sound sorgen, sondern dank des Bose-patentierten ADAPTiQ-Technologie sogar für täuschend echten Surround-Sound. Diese Technik hat allerdings ihren Preis und so kostet die Version mit 55-Zoll-Display 6.499,– Euro.

Was ist bei der Aufstellung und Installation eines Heimkino- Soundsytems zu beachten?

Den geringsten Installationsaufwand verursachen Soundbars, also 1.1-Systeme, die auch mit einem über Funk verbundenen Subwoofer erhältlich sind. Die Lautsprecherleiste und der Subwoofer werden zentral vor oder unter dem TV-Gerät platziert.

Mit einem System, das über zwei Lautsprecher und einen Subwoofer verfügt, wächst der Installationsaufwand nur minimal. Die vorderen Lautprecher und der Subwoofer werden ebenfalls um den TV herum positioniert und so ist auch hier nur sehr wenig Verkabelung erforderlich.

Bei fünf oder mehr Lautsprechern erhöht sich jedoch der Installationsaufwand und es müssen zusätzlich seitliche und rückwärtige Boxen angebracht werden. Es gibt allerdings auch Systeme mit Funklautsprechern, wodurch die Verkabelung der hinteren Lautsprecher entfällt.

Das neue 3D-Orchestra-Soundsystem von Loewe erfordert beispielsweise lediglich eine Steckdose je Lautsprecher und kommt ganz ohne Verkabelung zwischen den einzelnen klangproduzierenden Elementen aus.

Welche Vor- und Nachteile bieten die unterschiedlichen Soundsystem-Typen?

Jede der drei Soundsystem-Möglichkeiten – Soundbar, Komplettsystem und AV-Receiver – bietet jeweils eigene Vor- und Nachteile. Soundbars können einerseits durch den durchschnittlich günstigen Preis und die andererseits einfache und platzsparende Installation punkten. Wer keine Lautsprecher im ganzen Raum verteilen will, was sich im Falle der Verkabelung besonders umständlich gestalten kann, der ist mit einer Soundbar gut beraten, da diese nur wenig Platz vor oder unter dem TV beansprucht. Nachteil ist allerdings, dass Soundbars keinen echten Surround-Sound bieten und somit weniger raumfüllend klingen.

Dies wiederum ist das größte Argument für ein 2.1- und inbesondere 5.1-System. Letzteres bietet drei frontale, zwei rückwärtige Lautsprecher und eine Subwoofer für ein perfektes Heimkino-Soundgefühl aus allen Richtungen. Zu den Komplettsystemen zählt außerdem meist ein 3D-fähiger Bluray- Player, sodass alle Komponenten aus einer Hand stammen. Nachteile sind der durchschnittlich deutlich höhere Preis und insbesondere die Verkabelung der hinteren Lautsprecher. Es gibt aber auch Modelle, bei denen die hinteren Lautsprecher über Funk angesprochen werden.

Ein AV-Receiver erfüllt in erster Linie den Zweck, verschiedene Audio- und Videogeräte miteinander zu verbinden und per Verstärker die akustische Ausgangsleistung zu vervielfachen. Lautsprecher sind aber auch hier zu aufzustellen – je nach Wunsch zwei oder mehr. Vorteil ist vor allem die unerreichte Soundqualität und dass alle Geräte über den AV-Receiver angesteuert werden. Nachteil ist auf der anderen Seite ganz klar der Preis.

Welche Anschlüsse und Kabel können verwendet werden?

Der Audio-Anschluss der wohl noch am häufigsten zu finden ist, ist der analoge Audio-Cinch- Anschluss, leicht zu erkennen an den stets verwendeten Farben Weiß und Rot für den linken und rechten Kanal. Damit können aber nur analoge Signale, sprich Stereo-Sound übertragen werden.

Der aktuell meistverbreitete digitale Anschluss für Audio- Komponenten ist S/PDIF über ein optisches Kabel. Gängig ist auch die Bezeichnung TOSLINK. Etwas weniger verbreitet ist die koaxiale S/PDIF-Variante. Beide dienen der Übertragung von Mehrkanalton. Auch HDMI-Kabel können neben Videosignalen digitale Mehrkanal-Audiosignale übertragen.

Einige Systeme bieten ein Mikrofon zum Einmessen – wo liegt der Vorteil?

Premium-Hersteller wie zum Beispiel Bose und Loewe bieten jeweils ihre eigenen mikrofongesteuerten Einmessungssysteme. Die Bosepatentierte ADAPTiQ-Technologie beispielsweise sorgt mit einer Einmessung in mehreren Schritten via Sound-Tests und Mikrophonmessung dafür, dass die Toneinstellungen automatisch an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden.

Auch Loewe legt seinen Soundsystemen ein Mikrofon zur automatischen Raumeinmessung bei. Faktoren wie Raumgröße, Wandabstände und Möbelaufstellung werden dabei berücksichtigt. Solche Sound-Systeme sorgt für ein praktisch maßgeschneidertes Heimkino-Sound-Erlebnis.

Welche Unterschiede gibt es zwischen 2.1-, 5.1- und 7.1-Systemen?

Welches dieser Systeme ist das Beste? Der Unterschied in diesen Bezeichnungen liegt in der Anzahl der Lautsprecher und Subwoofer. Die Zahl vor der Punkt gibt die Anzahl der Lautsprecher an, die hinter dem Punkt die der Subwoofer. So gibt es auch 2.0-Systeme ohne Subwoofer und 11.2-Systeme mit elf Lautsprechern und gar zwei Subwoofern. Ohne Frage sorgen elf gut positionierte Lautsprecher für ein realistischeres Raumklangerlebnis als fünf oder gar nur zwei. Und zwei Subwoofer bringen selbstverständlich mehr Leistung als einer.

Zunächst einmal entscheiden Geldbeutel und räumliche Gegebenheiten darüber, welches System überhaupt in Frage kommt. Denn wenn der Raum schlichtweg zu klein ist, dann ist ein System mit zu vielen Lautsprechern unangebracht und ein 2.1-System vollkommen ausreichend.

Darüber hinaus wird zwischen Direktstrahlern und Dipol-Lautsprechern unterschieden. Letztere simulieren mit ihrer passiven Klangverteilung Kinolautsprecher und bieten sich bei Wandmontage und geringem Abstand zur Sitzposition an. Erstere sind eher als Aufstellvariante gedacht und eignen sich bei größeren Räumen.

Zusätzlich zu den drei Front-, den zwei rückwärtigen Lautsprechern und dem zentralen Subwoofer eines 5.1-Systems kommen bei einem 7.1-System zwei seitliche Lautsprecher links und rechts und bei einem 9.1-System zwei vordere Hochlautsprecher, die beispielsweise bei Gewittergeräuschen angesteuert werden, um eine dritte Dimension zu simulieren. Bei einem 11.2-System kommen noch zwei entsprechend höher positionierte rückwärtige Lautsprecher und ein zweiter Subwoofer hinzu.

Auf welches Zubehör und welche Ausstattungsmerkmale sollte beim Kauf geachtet werden?

Insbesondere die Ausgangsleistung ist bei einem Soundsystem von großer Bedeutung und wird neben einem ansprechenden Design für die meisten das entscheidende Kaufkriterium sein. Dabei ist die Größe der Lautsprecher nicht unbedingt ausschlaggebend. Auch auf die Anzahl der passenden Anschlussmöglichkeiten und die unterstützten Audiosysteme legen viele Käufer wert.

Doch auch ein Blick auf weitere Ausstattungsmerkmale und das im Lieferumfang inbegriffene Lieferzubehör ist lohnenswert. Meist lassen sich die Blu-ray-Player, die in Komplettsystemen enthalten sind, ins Netzwerk einbinden, wodurch einiges an zusätzlichesn Funktionen hinzukommt.

Zudem ist nicht nur das Vorhandensein von Datenschnittstellen interessant, sondern auch die damit verbundene Multimedia-Unterstützung. Nicht alle Player unterstützen auch alle Dateiformate.

Ohnehin sollte vor dem Kauf der Lieferumfang des in Frage kommenden Systems überprüft werden. Dass beispielsweise bestimmte Anschlusskabel vorhanden sind, ist oft der Grund für Preisunterschiede zwischen ansonsten vergleichbaren Soundsystemen.

Individuelle Prioritäten entscheiden letztendlich darüber, welche Art von Soundsystem mit welcher Ausstattung und welchem Zubehör in das eigene Heimkino passt.

Ein weiterer Vorteil von Komplettsystemen kann es sein, wenn diese in Anpassung an den TV erworben werden. Die meisten bekannten TV-Hersteller sind nämlich auch in diesem Sektor tätig, so dass Bluray- Player, Lautsprecher und TV aufeinander abgestimmt sind. Es können dann außerdem alle Geräte mit nur einer Fernbedienung gesteuert werden.

Welche Vorteile bringt ein Komplettsystem mit Blu-ray-Player, Lautsprechern und Subwoofer?

Vieles spricht für Blu-ray-Heimkino- Systeme, da diese nicht nur mit perfekt aufeinander abgestimmten Lautsprechern und Subwoofer aufwarten können, sondern auch eine zentrale Einheit die einen integriertem Blu-ray- Player – inzwischen meist mit 3D-Unterstützung, einen Verstärker und die Anschlussmöglichkeiten beherbergt.

Dazu gehören in der Regel auch verschiedene Anschlussmöglichkeiten und Softwaremerkmale. Lässt sich der Blu-ray-Player per LAN oder kabellos per WLAN ins Netzwerk einbinden, so stehen verschiedene Apps, ein Browser sowie Video-on-Demand-Portale zur Verfügung und über DLNA kann das Gerät auch auf Dateien auf anderen Netzwerkgeräten wie Netzwerkfestplatten zugreifen. Dank Airplay-Unterstützung oder über eine Docking-Station können auch iOS-Geräte wie iPod, iPhone oder iPad ihre Mediadateien über das Komplettsystem abspielen.

Via USB können auch Datenträger wie 2,5″-Festplatten zum Anschluss gebracht werden, so dass Bilder, Musik und Videos über den Blu-ray-Player abgespielt werden können.

Auch UKW-Radio, Internetradio und DAB+ gehören inzwischen häufig zur Ausstattung.

Der Subwoofer kann häufig kabellos mit der zentralen Einheit verbunden werden und wer über die Anschaffung eines 5.1- oder 7.1-Systems nachdenkt, jedoch mit der Verkabelung hadert, findet auch Komplettsysteme mit Funklautsprechern. Ansonsten bieten aber 2.1-Systeme den deutlich geringeren Installationsaufwand.

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