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simpliTV – DVB-T2 mit HD-Programmen gestartet

03. Juni 2013

Während in Deutschland das digitale terrestrische Fernsehen vor einer ungewissen Zukunft steht und die RTL-Gruppe ab Ende 2014 seine Sender nicht länger über DVB-T ausstrahlen wird, wird in Österreich dank der Einführung des neuen Standards DVB-T2 das dortige TV-Angebot gehörig aufpoliert. Die neue TV-Plattform simpliTV wird über eine Tochtergesellschaft der ORS beworben und für eine monatliche Gebühr von 10,- Euro sind je nach Region bis zu 42 Sender empfangbar – und dank DVB-T2 sogar neun davon in HD-Qualität.

Zwar hat die RTL-Gruppe hierzulande das Ende ihres Engagements im Bereich des digitalen Antennenfernsehens angekündigt, bei unseren südlichen Nachbarn aus Österreich hingegen sind erst kürzlich sechs Sender aus dem Hause RTL an den Start gegangen – darunter mit RTL HD und Vox HD sogar zwei HD-Sender. Die über DVB-T2 ausgestrahlte TV-Marke simpliTV macht’s möglich.

Neun HD-Sender über Antenne empfangen

SimpliTV wurde am 15. April dieses Jahres von der ORS (Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG) gelauncht. Bislang beinhaltet das Gesamtpaket insgesamt 46 Sender in SD- sowie HD-Qualität. Maximal können aber je nach Region nur 42 Sender empfangen werden. Die Sender sind in drei Kategorien einzuteilen. Die erste Gruppe beinhaltet acht überall empfangbare und acht regional empfangbare freie SD-Sender, für die lediglich ein DVB-T2-fähiges Gerät und eine Antenne benötigt werden. Die zweite Kategorie beinhaltet die drei österreichischen HD-Sender ORF eins HD, ORF 2 HD und ServusTV HD, für deren Empfang eine Registrierung auf der Seite www.simpliTV.at erforderlich ist – Gebühren fallen hier aber nicht an. Erst der Empfang der dritten Senderkategorie ist kostenpflichtig. Diese beinhaltet 27 auch hierzulande über Satellit und Kabel empfanbare Sender aus Deutschland und dem Ausland.

Mit von der Partie sind neben den HD-Ablegern von Das Erste und des ZDF mit Sat.1 HD, ProSieben HD, RTL HD und Vox HD auch vier private HD-Sender. Das macht summa sumarum neun HD-Programme – drei davon kostenfrei empfangbar und je nach Region maximal 33 SD-Sender – bis zu 12 davon unverschlüsselt. Einen Empfangscheck können Interessierte auf der genannten Webseite durchführen. Dort werden dann auch Empfehlungen gegeben, welche Antenne für den individuellen Standort am besten geeignet ist. Der neue Kompressionsstandard HEVC kommt in Österreich via DVB-T2 noch nicht zum Einsatz.

Monatlich oder im Jahres-Abo bezahlbar

SimpliTV soll nicht nur österreichische Zuschauer begeistern, die bereits terrestrisch fernsehen, sondern auch Satellitennutzer und Kabelkunden ansprechen, die entweder über eine Alternative zu ihrem bisherigen Empfangsweg oder aber eine günstige und flexible Möglichkeit für Zweit- oder Drittgeräte nachdenken.

Monatlich kostet simpliTV 10,– Euro, im Jahres-Abonnement sparen Zuschauer, die sich für ein Jahr binden möchten, 10,– Euro und zahlen 110,– Euro. In jedem Fall wird eine einmalige Aktivierungsgebühr in Höhe von 25,– Euro fällig. In beiden Fällen ist eine Kündigung zum Folgemonat erforderlich, das Abo verlängert sich also automatisch – anders als beispielsweise bei HD+.

Empfang über Set-Top-Box oder CI+-Modul

Eine Smartcard, wie sie sonst bei Pay-TV-Angeboten üblich ist, wird nicht benötigt, da das Cardless-Verschlüsselungssystem von Irdeto verwendet wird. Für den Empfang der verschlüsselten Sender kann entweder eine von zwei Set- Top-Boxen oder aber ein CI+-Modul erworben werden. Die simpliTV Box kostet rund 100,– Euro. Die Plus-Variante mit numerischem Display und Multimediafunktionen via USB ist für rund 130,– Euro erhältlich. Das CI+-Modul kostet rund 50,– Euro. Im Set mit einer aktiven Indoor-Antenne, die einzeln 30,– Euro kostet, sind alle drei Empfangsgeräte für 20,– Euro mehr zu haben, wodurch Zuschauer, denen die kleine Zimmerantenne genügt, 10,– Euro sparen können. Demnächst sollen auch Geräte anderer Hersteller erhältlich sein.

Unsere Meinung

In Deutschland wird noch über die Zukunft von DVB-T – der günstigsten, einfachsten und flexibelsten Art, TV zu schauen – diskutiert. Dabei zeigen unsere europäischen Nachbarn in den Niederlanden, Großbritannien und Skandinavien, dass DVB-T beziehungsweise der Nachfolgestandard DVB-T2 durchaus eine Daseinsberechtigung hat – sei es als Free-TV oder Pay-TV. Auch Österreich macht hier den Schritt in die richtige Richtung und bringt mit simpliTV eine einfache und kostengünstige Alternative zum Satelliten- und Kabelfernsehen sowie IPTV auf den Markt – HD-Sender inklusive. Als kleine Minuspunkte sehen wir, dass es keine kostenlose Testphase gibt und dass das Monats-Abo sich automatisch verlängert.

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