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Neuer Content-Bericht der Medienanstalten

03. Mai 2017

Wie ist es in Zeiten von Fake News um die Glaubwürdigkeit von Medien bestellt? Wer setzt Themen – und wer greift sie auf? Müssen Medien-Macher und Medien-Nutzer im digitalen Zeitalter anders denken? Fragen wie diesen widmet sich der neue Content-Bericht der Medienanstalten.

Mit dem neuen Content-Bericht wurde und wird der ehemalige „Programmbericht“ weiterentwickelt: Abstracts sollen für bessere Lesbarkeit sorgen und die gedruckte Variante (Vistas, 15,- Euro) wurde um den Methodenteil gekürzt, der aber online weiter zur Verfügung steht. Ergänzend liegt ihm ein Poster mit Infografiken zu den wichtigsten Forschungsergebnissen aus der Programmanalyse der acht reichweitenstärksten TV-Vollprogramme bei.

Ab 2017 soll im Content-Bericht außerdem verstärkt die Konvergenz linearer und nicht linearer Bewegtbildangebote in den Blick genommen werden. Geblieben ist der Anspruch, jedes Jahr ein aktuelles Thema aus dem Arbeitsalltag der Medienanstalten in den Fokus zu rücken: Wie berichten Medien eigentlich über Medien?

Erhebung zur Causa Jan Böhmermann

Eine Erhebung zur Causa Jan Böhmermann bildet im Forschungsteil der GöfaK Medienforschung den Link zum diesjährigen Diskurs. Heraus kam dabei etwa, dass die Berichterstattung (310 fernsehpublizistische Beiträge zwischen 11. und 17. April 2016) in den untersuchten Fernsehvollprogrammen die verschiedenen Ebenen des Konflikts widerspiegelt: privater Streit versus Staatsaffäre, Kunst versus Journalismus, Debatte um Presse- und Meinungsfreiheit.

Erwartungsgemäß berichteten ARD/Das Erste und ZDF ungleich häufiger über Böhmermann als die Privatsender – mit Ausnahme des Senders RTL, der sich generell durch höhere Informationsleistung von den anderen privaten Veranstaltern unterscheidet.

Hervorzuheben ist in dem Zusammenhang, dass ProSieben mit sieben Minuten täglich und kabel eins mit 15 Minuten täglich ihre Politikberichterstattung im Untersuchungszeitraum fast verdoppelt bzw. verdreifacht haben. Ein Katalysator könnte die intensivere Berichterstattung zur Fluchtdebatte gewesen sein.

Bei den Privaten dominieren fiktionale Formate

Die Öffentlich-Rechtlichen haben Information als Schwerpunkt, die Privaten Unterhaltung – diese Strukturen des dualen Rundfunksystems spiegeln die Ergebnisse des Content-Berichts 2016 erneut wider: ARD/Das Erste und ZDF zeigen in fast der Hälfte – und damit dem Großteil – ihrer täglichen Sendezeit fernsehpublizistische und journalistische Formate.

Bei den privaten Sendergruppen dominiert dagegen die fiktionale Unterhaltung durch Filme und Serien, wie beispielsweise bei ProSieben mit mehr als 66 Prozent. Auch Reality-TV liegt hier weiter im Trend: Vox und RTL II füllen je fast 50 Prozent ihrer täglichen Sendezeit mit gescripteten Doku-Soaps, Gerichts- oder Castingshows.

Quelle: Die Landesmedienanstalten

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