Messenachlese – ANGA COM 2017
29. Juni 2017
Die diesjährige ANGA COM, internationale Fachmesse und Kongress für Breitband, Kabel und Satellit, ist mit einer Rekordzahl von 460 Ausstellern aus 37 Ländern über die Bühne gegangen. Die teilnehmenden Unternehmen und Hersteller präsentierten in zwei neuen Ausstellungshalllen und im modernen Congress-Centrum Nord ihre Innovationen und diskutierten in zahlreichen Strategie-Panels über die bestimmenden Breitbandthemen der Branche. Zu den Highlights der Messe gehörten neben neuen und zu erwartenden 4K-Receivern von GigaBlue und Vu+ auch neue Messgeräte, Multischalter, innovative Kabel, Router, (mobile) SAT-Antennen, Kabelreceiver und vieles mehr. In unserer Messenachlese gehen wir auf die spannendsten Innovationen ein und präsentieren im Anschluss unsere Top Fünf der SATVISION-Redaktion.
Selfsat Snipe 3 (Combo) und Internet-Kit
Mobile SAT-Antennen & Internet-Kit für Camping und unterwegs
Selfsat präsentierte unter anderem seine neue automatische Flachantenne für den Camping-Gebrauch, die Snipe 3 und mit der Snipe 3 Combo die erste Antenne dieser Art für dualen DVB-S2- und DVB-T/T2-Empfang für einen oder zwei Teilnehmer. Das DVB-S(2)-Modell wird mit einer neuen, modernen Kontrollbox ausgeliefert.
Unterstützt wird DiSEqC 1.0 und 1.1 und SAT-Positionswechsel per Fernbedienung. Elf Orbitalpositionen sollen vorprogrammiert sein. Die Snipe 3 wurde nach Selfsat-Angaben neu designed und verfügt über wasserabweisende Komponenten. Bis auf die Kontroll-Box treffen die genannten Eigenschaften auch auf die Snipe 3 Combo zu, die dank integrierter DVB-T/T2-Antenne zusätzlich DVB-T/T2-Empfang ermöglicht und mit einer Steuerkonsole ausgeliefert wird. Die UVPs liegen bei 999,– Euro für die Snipe 3 und 1.299,– Euro für die Combo-Variante. Als weitere Neuheit wurde ein Internet Camping Kit vorgestellt, das ein eigenes (mobiles) WiFi-Netz (Hotspot) mit einer Datenrate von bis zu 300 Mbit/s aufbaut und zum Beispiel die WLAN-Abdeckung auf dem Camping-Platz verbessern soll. Das Kit ist komaptibel mit Windows XP / 7 / Vista, Mac, Linux, iOS und Android und kostet 139,– Euro (UVP).
Strong TV-Range
Günstige Fernseher mit Triple-Tuner
Strong zeigte auf der Messe nicht nur neue Powerline-Adapter und Router, sondern war auch mit verschiedenen TV-Modellen vertreten. Ein günstiges Modell ist zum Beispiel der 32-Zöller (81 cm) SRT 32HY4003 aus der Y400er-Serie, der nach Strong-Angaben bereits für rund 200,– angeboten wird (UVP: 249,– Euro). Das Modell ist HD ready und verfügt wie viele Strong-TVs über einen Triple-Tuner für DVB-S(2)/C/T(2), HEVC-Unterstützung und einen CI+-Schacht für verschlüsselte Programminhalte. Zudem sind ein Kanal-Editor, ein EPG und USB-Konnektivität für Multimedia-Inhalte an Bord.
Die 24-Zoll-Variante (61 cm) ist für rund 150,– Euro zu haben. Der 55 Zoll (139 cm) große SRT 55FX4003 kostet rund 599,– Euro (UVP) und beherrscht Full HD. Die 4K-Modelle der Z610- und der Z610N-Serie sollen nach der IFA im September in den Größen 55, 49 und 43 Zoll (139 cm, 124 cm und 109 cm) auf den Markt kommen und verfügen neben den genannten Funktionen zusätzlich über WLAN, 4K-Upscaling und Smart TV-Funktionen. Die Z610-Serie unterstützt zudem HbbTV. Die Preise der 4K-TVs standen zum Redaktionsschluss noch nicht fest.
Auf der ANGA COM waren unter anderem neue UHD-fähige Enigma2-Receiver zu begutachten. GigaBlue zeigte die lang ersehnte und in dieser Ausgabe ab Seite 42 getestete UHD Quad 4K und die UHD Ultra UE. Letztere verfügt über einen fest verbauten Dual-DVB-S2-Tuner und einen Plug&Play-Steckplatz sowie über einen CI-Schacht und zwei Kartenleser. Das Modell soll laut GigaBlue-Angaben Ende August auf den Markt kommen. Von Vu+ waren unter anderem die Uno 4K SE und die Zero 4K zu sehen, die beide im vierten Quartal dieses Jahres verfügbar sein sollen.
GigaBlue UHD Ultra UE
GigaBlue hat auf der ANGA COM die „UHD UE 4K“ ausgestellt. Auf der Website des Herstellers wird die ähnlich ausgestattete UHD Ultra UE für Ende August 2017 angekündigt. Der Linux-Receiver ist ausgestattet mit einem FBC-Twin-SAT-Tuner und einem Plug & Play-Tunersteckplatz für wahlweise DVB-S2X, DVB-C oder DVB-T(2) und kann intern mit 2,5″-SATA-HDDs bis vier Terabyte nachgerüstet werden.
www.gigablue.de
Vu+ Uno 4K SE
Ein Blickfang am Vu+-Stand war die Uno 4K SE. Der kompakte 4K-Receiver mit einem Plug&Play-Tunersteckplatz für FBC-DVB-S2- oder DVB-C-Tuner oder Dual-DVB-T(2) verfügt über einen 1,7-MHz-Dual-Core-Prozessor, HDMI out und in, ein Schubfach für 2,5″-SATA-Festplatten und je einen Kartenleser und CI-Schacht. Ein 2,4″-Farbdisplay ist ebenfalls gegeben.
www.vuplus.de
Die Vu+ Uno 4K SE mit Dual-Core-Prozessor ist ausgestattet mit einem FBC-fähigen Plug&Play-Tunersteckplatz für wahlweise DVB-S2X-, DVB-C oder DVB-C/T(2) und soll preislich bei um die 300,– bis 320,– Euro liegen. Die Vu+ Zero 4K kommt mit einem DVB-S2X-Tuner und soll für unter 200,– angeboten werden. Aus unseren Gesprächen mit dem Dreambox-Hersteller Dream Property haben wir Informationen zu einer neuen Dreambox DM920 in Erfahrung bringen können, die im August/September für um die 350,– Euro auf den Markt kommen soll und zum Beispiel einen Tunersteckplatz mehr als die DM900 zu bieten hat. Daneben erfuhren wir, dass eine optionale Bluetooth-Fernbedienung aus dem Hause Dream geplant ist, die für die neueste Dreambox-Generation geeignet ist und eine offene TV-Modell-Datenbank mit sich bringen soll. Der Marktstart stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest.
Neue Switches, Multischalter und mehr
Weitere spannende Neuheiten waren ein neuer Switch vom Hersteller DEC Delta, mit dem herkömmliche SAT-Multischalter auf die Unicable-Standards 1 und 2 (EN 50494 und EN 50607) erweitert werden können. Des Weiteren vorgestellt hat das Unternehmen einen Switch für die parallele und individuelle Einspeisung von DVB-S2-Signalen verschiedener SAT-Positionen sowie von DVB-T- oder DVB-C-Signalen an unterschiedliche Teilnehmer in großen Haus-Verteilanlagen. Ebenfalls gut gefallen hat uns ein „10in1“-Kabel vom Koaxialkabel-Hersteller Cavel, das für die parallele Verteilung von unter anderem Fernseh- und Netzwerksignalen verwendet werden kann und mit den entsprechenden Standards für Ethernet, TV und Co. zertifiziert ist. Das Kabel eignet sich insbesondere dann, wenn für die Kabelverlegung im Kabelkanal nur wenig Platz vorhanden ist. Weitere Neuheiten unter anderem von den Herstellern AVM, Axing, Humax, Panasonic und TechniSat haben wir in der letzten SATVISION-Ausgabe Juni 06/2017 und unter satvision.de zusammengestellt. Unsere Top 5 der diesjährigen ANGA COM präsentieren wir auf dieser und der nächsten Seite.
Televes MOSAIQ6
Professionelles Messgerät mit Touchscreen
Ein absolutes Highlight und echter Alleskönner ist das neue professionelle Messgerät Televes MOSAIQ6, das ab September 2017 lieferbar sein soll. Neben seiner vielseitigen Einsetzbarkeit springt besonders der 8″-TFT-Touchscreen mit einer Auflösung von 1024 × 768 Pixeln ins Auge, über den sich das Messinstrument wie auf einem Tablet bedienen lässt. Gesten wie tippen, wischen und mit zwei Fingern vergrößern und verkleinern sind also möglich. Bis zu sechs Messfunktionen können auf einen Blick dargestellt werden. Welche das sind, kann individuell konfiguriert werden. Wahlweise kann auch nur eine Funktion, zum Beispiel der Spektrumananalyzer, groß dargestellt werden. Mittels einer Cloud-Funktion können Software-Updates durchgeführt, Messergebnisse heruntergeladen oder Kanalpläne verwaltet werden. Unterstützte Übertragungsarten sind im Radiobereich UKW und bei der Terrestrik DVB-T, DVB-H, DVB-T2 und DVB-T2 Lite sowie ISDB-T/Tb. Via Satellit werden DVB-S, DVB-S2 (Multi-Stream) sowie 8PSK und DSS geboten. Im Kabel finden DVB-C und QAM (Annex A, B, C) Unterstützung. Eine selektive Version bietet zudem eine Optik-Schnittstelle. Optional verfügbar sind eine GPS Drive Test-Option, WiFi 5GHz, die Messung analoger Kanäle und DAB(+). Ein weiterer Höhepunkt ist ein einfach zu wechselnder Akku, mit dem eine ganztägige Nutzung im Außeneinsatz möglich sein soll. Die Abmessungen betragen 210 × 250 × 60 mm (B × H × T) und das Gewicht 2,1 Kilogramm. Die UVP liegt bei 5.199,– Euro.
Edision EDI-Combo T2/C Tuner
Mobiler DVB-C/T2-Empfang für Android und Windows
Ein smartes und ab sofort für rund 40,– Euro günstig zu erwerbendes Gadget hat Edision mit dem EDI-Combo T2/C Tuner vorgestellt. Der kleine mobile Tuner mit Teleskopantenne bringt per Mini-USB-Schnittstelle frei empfangbare, HEVC-komprimierte DVB-T2 HD-Sender und FTA-Kabelsender auf (mobile) Android-Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Android-Boxen sowie auf Windows-PCs und Laptops. Der Tuner für unterwegs ist auch für das „alte“ DVB-T verwendbar. Ein USB-auf-Mini-USB-Adapterkabel liegt bei. Die Teleskopantenne kann abgenommen und der Tuner per mitgeliefertem Adapterkabel an DVB-T(2)-(Zimmer-)Antennen oder die Kabeldose angeschlossen werden. Softwareseitig sind ein EPG, Videotext und eine Auto-Scan-Funktion an Bord. Kompatibiltät ist für Windows ab XP sp3 bis Win10 gegeben. Für Android-Geräte wird mindestens Android 4.0 und ein Dual-Core-Prozessor, OTG-Funktion (On The Go) sowie ein Micro-USB Anschluss benötigt. Die Windows-Software beziehungsweise APK-Datei der Android-App können auf der Hersteller-Website heruntergeladen werden.
Emme Esse
Antennen-Feinjustierung mit Zahnrad
Eine weitere spannende Innovation präsentierte Emme Esse in Form eines Prototypen, der eine bessere Feinjustierung von SAT-Antennen ermöglichen soll. Bei dem dargestellten Prototypen handelte es sich um eine Zahnradkonstruktion, mittels derer der Elevationswinkel von SAT-Antennen punktgenau eingestellt werden kann. Dabei greift, wie auf dem Bild beim Prototypen zu erkennen, die Elevations-Halterung in ein zusätzlich angebrachtes Zahnrad und soll für eine wesentlich genauere Feinjustierung des Elevationswinkels als bei Systemen ohne diese Zahnradkonstruktion sorgen. Bei dem Prototypen am Messestand wurde die Justierung über einen Mausschlüssel vorgenommen. Der Marktstart ist nach Herstellerangaben für September/Oktober 2017 geplant. Zum Einsatz kommen soll die Feinjustierung per Zahnrad in der Super HD-Serie von Emme Esse.
www.emmeesse.it
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