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DAB+ laut Digitalradio Büro Deutschland im Markt angekommen

22. Dezember 2016

Das digital-terrestrische DAB+ Radio ist im Markt angekommen und setzt sich nach Angaben der Gemeinschaftsinitiative von ARD, Deutschlandradio, privaten Radioveranstaltern, Geräteherstellern und Netzbetreibern, dem Digitalradio Büro Deutschland, immer stärker durch. Dies sollen nicht zuletzt aktuelle Ergebnisse aus der Marktforschung belegen.

So nutzen laut Digitalradio Büro Deutschland knapp 14% der Bevölkerung DAB+ regelmäßig, das sind fast zehn Millionen Menschen (9,53 Mio. Personen ab 14 Jahren) und damit 2,1 Millionen mehr als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der verbauten DAB+ Autoradios von zwei auf drei Millionen. 

Laut GfK weist der jährliche Absatz von DAB+ Geräten in Deutschland Steigerungsraten auf. Bis zum Jahresende werden rund 1,1 Millionen DAB+ Radios ihre Käufer gefunden haben, so die Erwartungen der Händler. Von Januar bis Oktober 2016 wurden bereits 726.000 Geräte verkauft.

Anfang 2017 bundesweit auf 95 Prozent der Fläche

Nachdem das nationale Netz von 61 auf 110 Senderstandorte ausgebaut wurde, ist DAB+ nach Angaben von Digitalradio Büro Deutschland Anfang 2017 bundesweit auf 95 Prozent der Fläche verfügbar, die Autobahnen sind mit 98 Prozent versorgt.

Auch die regionale Versorgung mit DAB+ wurde 2016 ausgebaut. Die ARD-Landesrundfunkanstalten schalteten zahlreiche zusätzliche Sendeanlagen auf und schlossen damit Versorgungslücken. 

Nationale und regionale Programme

Seit September verstärkt Schwarzwaldradio weiteren Angaben von Digitalradio Büro Deutschland zufolge als erstes offizielles Ferienradio das Angebot im bundesweiten Programmensemble. In den regionalen Multiplexen bereichern neue „digital only“ Programme das Angebot.

In Hessen und Hamburg ging mit ERF Pop ein Programm mit vorwiegend christlicher Pop- und Rockmusik auf Sendung. In München sind bis zu 50 regionale Programmangebote auf DAB+ verfügbar. NDR und MDR brachten in diesem Jahr exklusive DAB+ Programme auf den Weg. NDR Plus, das norddeutsche Schlagerradio, sendet rund um die Uhr das Beste aus 50 Jahren Schlagergeschichte. Die MDR Schlagerwelt ist seit September in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen über DAB+ empfangbar.

Immer mehr UKW-Anbieter, die neu auf DAB+ verfügbar sind, sollen den digitalen Radiostandard als zusätzlichen Verbreitungsweg zu schätzen wissen, weil sie so ihre technische Reichweite steigern können. So kann beispielsweise Antenne Mainz aus Rheinland-Pfalz nun auch Hörer im ganzen Rhein-Main-Gebiet erreichen, ebenso ist Radio Schleswig-Holstein (R.SH) per DAB+ ab sofort flächendeckend im Großraum Hamburg zu hören.

Sieben Regionalmuxe in Bayern geplant

Mit Radio SAW aus Sachsen-Anhalt erprobt erstmals ein kommerzieller Sender die regionale Auseinanderschaltung seines Programms auch über DAB+. In Bayern macht die Regionalisierung von DAB+ nach Angaben von Digitalradio Büro Deutschland große Fortschritte. Eine Neuordnung im Multiplex sieht im Kern eine Stilllegung des bisher landesweit einheitlichen Bouquets im Kanal 10D vor. An dessen Stelle sollen sieben Regionalmuxe in ganz Bayern treten.

Diese werden einerseits vom Bayerischen Rundfunk (BR) für die jeweilige Bayern 1-Regionalversionen sowie Bayern 2 Nord oder Süd genutzt. Andererseits sollen hierüber lokale, regionale und landesweite Privatradios verbreitet werden. Die ersten drei Regionalmuxe sind in diesem Jahr in Franken gestartet, bisher nur mit Programmen des BR. Landesweite Sender wie Kultradio oder Radio Galaxy sollen künftig in diesen Multiplexen verbreitet werden.

Erstes Smartphone mit DAB+

Meilensteine gab es nach Angaben des Büros im Endgeräte-Sektor: Mit dem LG Stylus 2 ging in diesem Jahr das erste Smartphone mit eingebautem DAB+ Radio an den Start. Einher ging die Markteinführung mit dem Start hybrider Radio-Apps, die je nach Verfügbarkeit automatisch zwischen den Verbreitungswegen DAB+ und Internet hin- und herschalten oder das lineare Audioprogramm mit zusätzlichen Internetinhalten verknüpfen.

Norwegen beginnt als erstes europäisches Land ab Januar 2017 mit dem Ausstieg aus der analogen UKW-Technik, in der Schweiz sollen ab 2020 die UKW-Sendernetze abgeschaltet werden.

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