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VPRT kritisiert Audio-App-Pläne der ARD

25. November 2016

Der Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT), Klaus Schunk, kritisiert die ARD-Planungen, Mitte 2017 ihr Hörfunkangebot in einer eigenen Audio-App bündeln zu wollen und wirft der Politik vor, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk “grenzenlos gewähren” zu lassen.

Schunk äußerte sich zu den ARD-Plänen (SATVISION berichtete) wie folgt: „Die Ankündigung der ARD, ihr Angebot um eine gebündelte Audio-App erweitern zu wollen, ist ein neuerlicher Beweis dafür, dass die Politik öffentlich-rechtliches Radio grenzenlos gewähren lässt. Stattdessen übt sich die verantwortliche Medienpolitik in einer verantwortungslosen Zuschauerposition und sieht tatenlos zu.“

Lokale, regionale und bundesweite Vielfalt im privaten Markt in Deutschland werde es nach Angaben des VPRT aber nur geben, wenn der Gesetzgeber auch darauf achte, dass die Wettbewerbsbedingungen im dualen System und im internationalen Umfeld einheitlich gelten.

Das Gegenteil sei laut VPRT derzeit der Fall, da einerseits internationale Player zunehmend unreguliert mit Audioprodukten auf den Markt drängen und sich die ARD andererseits mit einem neuen Angebot nach dem anderen – funk, neue digitale Programme, UKW-Aufschaltungen usw. – politisch verselbständige.

Schunk weiter: „Wenn schon die ARD-Vorsitzende Prof. Dr. Karola Wille der Audio-App als ‚Content Netzwerk‘ eine so große eigenständige Bedeutung beimisst, Streamingdienste übertrumpfen und die Echokammern der sozialen Netzwerke eindämmen zu können, kann die Politik eben dieses Angebot unmöglich ohne einen Drei-Stufen-Markttest und ohne gesonderte Prüfung als bundesweites Angebot laufen lassen.“

Zudem sei es unverständlich, weil private wie öffentlich-rechtliche Angebote schon mit gemeinsamen Aktivitäten im Markt seien. Die ARD beweise erneut, dass sie zu einem fairen Wettbewerb in einem dualen System nur schwer in der Lage sei.

Quelle: VPRT

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