Skip to main content
search
0

Kurzstreckenfunk NFC erobert die Consumer Electronics

29. Oktober 2013

Ob Funklautsprecher, Kameras oder ganze Smart-Home-Installationen: Immer mehr Geräte der Consumer Electronics können nach dem internationalen Standard NFC (Near Field Communication) durch bloße Berührung über schwache Funksignale Kontakt miteinander aufnehmen und Daten austauschen.

So entfallen umständliche Einstellungsarbeiten, Funk- und Netzwerkverbindungen bauen sich automatisch auf, die gewünschte Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Geräten ist sofort möglich.Zum Beispiel: Das mit NFC ausgestattete Smartphone soll Musik an einen Funklautsprecher senden, der ebenfalls NFC unterstützt. Beide Geräte berührten einander, stellen automatisch eine Bluetooth-Funkverbindung her, und die Übertragung kann ohne weitere Vorbereitung sofort beginnen. Eine ähnliche Anwendung: Das Smartphone soll eine mit NFC ausgestattete Kamera über W-LAN fernsteuern. Eine kurze Berührung genügt, um automatisch die W-LAN-Verbindung aufzubauen und das Kamera-Sucherbild auf das Smartphone-Display zu übertragen. Einfacher geht es nicht.

Smartphones mit NFC-Ausstattung können auch NFC-Tags scannen. Das sind kleine programmierte Mikrochips, die nicht selber senden, sondern nur passiv Daten zur Verfügung stellen. Sie sind zum Beispiel in Klebe-Etiketten eingebettet, etwa an Warenregalen im Einzelhandel. So kann das Smartphone Preise, Produktinformationen oder Internetadressen auslesen. Zuhause kann ein NFC-Tag das persönliche Einstellungsprofil des vernetzten Haushalts übertragen: Das Smartphone liest die gespeicherten Daten und füttert damit die Smart Home Steuer-App. Die Heizung fährt dann auf Wunschtemperatur, und die Beleuchtung schaltet sich überall dort ein, wo sie gebraucht wird.

Das NFC-Funksystem kann zur Datenübertragung nur sehr kurze Distanzen überbrücken – maximal einen Zentimeter. Diese Auslegung hat mit Sicherheitsaspekten zu tun: NFC wurde ursprünglich für elektronische Bezahlsysteme entwickelt. Niemand sollte die Möglichkeit haben, aus größerer Distanz in eine Transaktion einzugreifen oder unbefugt Informationen mitzulesen. Heute spielt die Technik auch eine wachsende Rolle in Systemen für Zugangskontrollen, Mautabrechnungen oder elektronische Arbeitszeiterfassung. Auch Skipässe, Tankkarten oder virtuelle Nahverkehrstickets funktionieren immer öfter mit NFC-Unterstützung.

Besonders schnelle Verbreitung aber erfährt die NFC-Technik jetzt im Umfeld der Consumer Electronics überall dort, wo eine kurze Berührung komplizierte Bedienschritte ersetzen kann. „Wir sind gespannt“, sagt Hans Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, „welche NFC-Anwendungen sich die Ingenieure in den nächsten Monaten noch einfallen lassen, um den Umgang mit komplexer Technik zu erleichtern. Viele Funktionen im vernetzten Heim, die heute noch komplizierte Einstellungsschritte erfordern, ließen sich mit NFC-Unterstützung in Zukunft wesentlich vereinfachen.“

www.gfu.de

Close Menu