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700 Mitarbeiter von Schließung betroffen

22. Oktober 2015

Der Traditionshersteller Kathrein beendet seine Produktion in Nördlingen. Das Unternehmen reagiert damit auf den massiven Preisverfall und den hohen Wettbewerbsdruck in den internationalen Märkten. Von der Werksschließung, die voraussichtlich zum 30. April 2016 erfolgen wird,  sind rund 700 Mitarbeiter bei der Kathrein Mobilcom Nördlingen betroffen.

“Diese Entscheidung gehört zu den schwersten in der Geschichte von Kathrein”, sagt Frank Ullmann, Chief Operating Officer der Kathrein-Gruppe. “Wir haben in den vergangenen Monaten verschiedene Optionen intensiv geprüft und durchgerechnet Leider mussten wir feststellen, dass wir eine Serienproduktion in Nördlingen wirtschaftlich nicht länger darstellen können.”

Hintergrund sei die Entwicklung der Nachfrage im Mobilfunkgeschäft. Die Aufträge seitens der Netzbetreiber und Netzausrüster seien in den vergangenen Monaten insgesamt deutlich zurückgegangen. Im Markt gebe es erhebliche Überkapazitäten, die den Preisdruck auf die Hersteller von Kommunikationstechnik zusätzlich verstärken würden. Kathrein sei deshalb gezwungen, wie seine Mitbewerber zu deutlich geringeren Kosten im Ausland zu produzieren. In Rumänien, China und Mexiko hat das Unternehmen drei Werke für die Mobilfunkproduktion in den wichtigsten Regionen.

Die Betriebsschließung in Nördlingen soll laut Angaben von Kathrein schrittweise erfolgen. Aufgrund fehlender Aufträge werde zunächst ca. 200 durch eine Sozialauswahl festgelegten Mitarbeitern zum nächstmöglichen Termin betriebsbedingt gekündigt. Voraussichtlich zum 30. April erfolge dann die betriebsbedingte Kündigung der verbliebenen rund 500 Beschäftigten wegen Betriebsschließung. Alle Arbeitnehmer sollen ein Abfindungsangebot erhalten.

“Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2000 hervorragende Arbeit geleistet”, so Uwe Thumm, einer der Geschäftsführer bei Kathrein Mobilcom Nördlingen. Mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Kathrein-Gruppe sei die Entscheidung, den Standort zu schließen, jedoch unausweichlich.

Im September hatte Kathrein bekanntgegeben, dass am Firmensitz in Rosenheim die Serienproduktion eingestellt wird und 300 Stellen wegfallen. Eine Leitfabrik soll künftig die Bereiche Innovation und Produktentstehung mit der Produktion innerhalb der Kathrein-Gruppe vernetzen. Fertigungsprozesse sollen in der Lead Factory in Rosenheim soweit erprobt werden, dass die weltweiten Standorte sie für eine stabile Serienproduktion übernehmen können.

kathrein.com

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